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Völkerwanderung II: Große Bereicherung oder Untergang?

15.03.2016  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
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Allerdings waren diese Menschenströme noch vergleichsweise überschaubar. Das lag vor allem auch an der damals dünnen Weltbevölkerung. In Jahre 1900 beispielsweise, besiedelten den Planeten etwa 1 Milliarde Menschen. Das ist noch nicht lange her. Meine Eltern wurden 1906 und meine Großeltern um 1885 herum geboren. Und heute gibt es, den neuesten Zählungen zufolge, 7,2 Milliarden Lebende. Das ist eine Versiebenfachung innerhalb von nur wenigen Sekunden im Verlauf der Weltgeschichte mit ihren Millionen von Jahren. Probleme mit Rohstoffen, Nahrung, Umwelt und vor allem Wasser, werden hier Tag für Tag massiv generiert, und harren der Lösung, die da kommen soll. Vorerst scheint sie in Asylantenströmen in „Richtung (Schein-)Reichtum und Überfluss“ zu bestehen.

Milch und Honig wie auch das biblische Manna, sind inzwischen etwas aus der Mode gekommen. Dafür gibt es Papiergeld und Sachwerte, wie Häuser, Handys. Autos, staatliche Wohlfahrt und soziale Betreuung, Rentenansprüche, gute Ausbildungssysteme, und als modernes Manna die kostenlose Vollversorgung aller Art. Kurz: Ein "besseres Leben", und vielleicht auch die Chance für einen Arbeitsplatz im generösen Sozialstaat, locken die Fremden. Letztere erzeugen auch vielfach größere Kinderzahlen als die Bewohner der reicheren, Aufnahme gewährenden Länder, was den Bevölkerungsdruck, zumindest regional stark erhöht.


Migrantenströme einst

Das erste Mal, als die Migrationsströme wahrhaft gewaltige Ausmaße annahmen, lief im Zeitraum 376 bis 558, also vor etwa 1600 Jahren ab, in den Geschichtsbüchern unter dem Stichwort "Völkerwanderung" verzeichnet. Die Kelten und Skythen waren schon Jahrhunderte früher ähnlichen Eingebungen gefolgt. Jedoch waren deren Migrationsströme nach Art und Umfang nicht vergleichbar, mit dem, was später folgte. Ein buntes Stammes- oder Völkergemisch setzte sich jedenfalls vor 16 Jahrhunderten wie eine Woge mit der Hauptrichtung von Ost nach West in Bewegung.

Einige Beispiele: Die Jüten, Pikten, Angeln und Sachsen wanderten aus Nordeuropa ins heutige England, die Sueben (später Schwaben) vom polnischen Raum nach Spanien, die Langobarden vom heutigen Norddeutschland nach Italien. Die Franken marschierten von Deutschland nach Frankreich (bitte stets das Wort "heutige" einfügen). Die Vandalen packten ihre Habseligkeiten, und bewegten sich aus dem Gebiet Polen / Tschechei nach Spanien, Sizilien, Nordafrika mit dem Zentrum Karthago, und lieferten eine der drei großen Plünderungen Roms. Die im Raum Weißrussland–Ukraine lebenden Goten entstammten ursprünglich der Insel Gotland. Die Stämme spalteten sich später in Ostgoten und Westgoten (Visigots). Sie verfügten nach vielen Wanderungen und Wirren über eigene Reiche. Das Reich der Ostgoten fiel später den Hunnen, und das der Westgoten den Arabern bzw. Mauren zum Opfer.


Wichtigster Auslöser: Krieg

Zentrale Auslöser waren, damals, genau wie heute, Kriege. Damals floh man vor dem hoch mobilen und starken Reitervolk der Hunnen (Höhepunkt unter Attila). Die moderne Form der Hunnen besteht in Fliegerbomben, Drohnen und Bordwaffen, vor allem amerikanischer Bauart. US Bodentruppen (früher Legionen) setzt man heute weniger ein als noch in Vietnam, Afghanistan, Irak und Libyen. Die Dreckarbeit lässt man zunehmend durch Stellvertreter und Vasallen erledigen, darunter auch die Deutschen, die beispielsweise Mohnfelder und -bauern, die wiederum 80% der weltweiten Rauschgiftmenge erzeugen, unter Einsatz ihres Lebens bewachen dürfen. Somit verteidigen sie die deutsche "Demokratie" am Hindukusch, die inzwischen zur "Muttikratie" degenerierte. Das Ganze wird mit frisch gedruckten Dollars oder auch Euros finanziert.

Die Eurodrucker in Brüssel wollen, als brav dienernde Vasallen, nicht hinter den scheinbar freundschaftlich verbundenen Dollarproduzenten, also ihren Herren in Washington und an der Wall Street, zurückstehen. Auch Rom war im Laufe der Zeit immer mehr von Diensten der Vasallen und natürlich von Fremdsöldnern abhängig geworden. Dies galt vor wie auch nach der Spaltung des Reiches im Jahre 395. Den Söhnen von Theodosius, dem letzten Kaiser über das gesamte Reich, fielen Ost- (Honorius) und Westrom (Arcadius) zu.

Die damaligen Flüchtlingsströme hatten im Prinzip das oströmische Reich mit Hauptstadt Antiochia und den Gebieten östliches Mittelmeer, Griechenland, Rumänien, Nordafrika, sowie das weströmische Imperium mit Hauptstadt Rom und den Gebieten England, Frankreich, Gallien, Teile Deutschlands. Spanien, Portugal, Italien, Jugoslawien, im Visier.


Asylanten baten schüchtern um Einlass

376 n. Chr. wurden am Kaiserhof in Antiochia die Ostgoten - von den Hunnen nördlich des Schwarzen Meeres besiegt, und seither auf panischer Flucht - lautstark vorstellig. Man begehrte Einlass und Schutz im römischen Reich.

Der Kaiser zögerte, aber Gutmenschen überzeugten ihn von der humanitären Großtat, und zudem brauchte man fleißige Bauern, neue Steuerzahler, Söldner, und, wie man hoffte, brave, bestens integrierte Bürger. Auch ein paar Sklaven als Beigabe, wären gar nicht so übel, beschwatzten die Berater das gekrönte Haupt. Man öffnete also die Grenzen und eine Art von oben befohlene Willkommenskultur entstand. Der römische Statthalter versuchte die strömenden Massen zu zählen, gab aber schnell auf. Im 24-Stunden Turnus setzten Boote und Fähren über die Donau, Nicht wenige ertranken wegen der Panik (und heute?). Die Massen entzogen sich jeder Kontrolle. Ein Zeitgenosse, der Römer Marcellius schrieb: "Sie sind so zahlreich wie die Funken des Ätna".


Massenflut nicht integrier- und absorbierbar, Situation außer Kontrolle

Die Mengen konnten nicht integriert werden. Die Asylanten, von wenigen abgesehen, wollten dies auch gar nicht, sie pflegten hartnäckig ihre alten Gebräuche, Sitten und Verhaltensmuster weiter. Große Versorgungsprobleme entstanden, und die ersten Plünderungen setzten ein. Die römischen Kaufleute überhöhten die Preise dramatisch. Sogar für tote Hunde wurden Rekordpreise gezahlt. Die in den römischen Bergwerken arbeitenden Sklaven, zumeist selbst Goten, entliefen, und schlossen sich den neu ankommenden Artgenossen an. Die Gesamtsituation geriet völlig außer Kontrolle. Die römischen Grenztruppen als Vorposten der Willkommenskultur, wurden überrannt und ermordet. Der Strom der die Donau überquerenden Boote verstärkte sich von Tag zu Tag. Die Situation spitzte sich in dramatischer Weise zu.

Endlich erschien Kaiser Valens mit dem Reichsheer und wollte Ordnung schaffen. Doch die Flüchtlinge waren trainierte und erprobte Kämpfer, hoch motiviert, da sie nichts zu verlieren hatten, und ihre zollfrei eingeführten Familien gaben ihnen Halt und den Mut der Verzweiflung. 378 fiel die Entscheidung bei Adrianopel (das heutige Edirne am westlichsten Punkt der Türkei). Das römische Berufsheer wurde erbarmungslos zusammengehauen. Der Kaiser, der die Grenzen als Gutmensch geöffnet und Asyl gewährt hatte, bezahlte seine Güte mit seinem Leben.

Seine letzten Minuten bevor er an einer empfindlichen Stelle von den finalen Axthieben der Asylanten getroffen wurde, dürfte er vermutlich mit einer mentalen Korrektur des Begriffes "Willkommenskultur" verbracht haben. Die Asylanten hatten auf der ganzen Linie gesiegt. Vielleicht aber heißt es heute, im Angesicht beängstigender Entwicklungen: "Diesmal ist alles anders!"

Sein Nachfolger Theodosius war gezwungen, den Asylsuchern große Landstriche als Siedlungsraum zuzuweisen. Dort galten ab sofort kein römisches Recht und keine römische Religion mehr, sondern Gotenrecht nebst Verehrung fremder Götter. Die Flüchtlinge hatten der Willkommenskultur sehr schnell und erfolgreich eine Forderungskultur entgegen gesetzt. Die Donaugrenze blieb weiter offen und der Zustrom wuchs munter weiter.



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