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Silber: Ein vergessener Rohstoff?

16.04.2016  |  Chris Vermeulen
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Sir Isaac Newton legte das Gold/Silber-Verhältnis im Jahr 1717, als er der britischen Münzprägestätte Royal Mint vorstand, auf 15,5:1 fest. Der nächste Chart bietet Ihnen eine Übersicht über das Gold/Silber-Verhältnis zu verschiedenen Zeiten und im Vergleich zu den Vorkommen in der Erdkruste. Wenn wir anschließend die Entwicklung des Verhältnisses in jüngerer Zeit untersuchen, werden wir das Potential der beiden Metalle also gut einschätzen können.

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Die letzten drei Male, als das Preisverhältnis der beiden Edelmetalle in den Bereich von etwa 80:1 stieg, bildete es dort ein Top und sank anschließend wieder. Dies geht aus dem folgenden Chart hervor. Das bedeutet auch, dass Silber selbst bei stabilen Goldpreisen höchstwahrscheinlich steigen wird, um das Verhältnis wieder zu korrigieren. Daher ist das Gewinnpotential von Silberinvestments derzeit viel höher, als das von Goldinvestments.

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Stellen Sie sich vor, was geschähe, wenn das Verhältnis tatsächlich wieder auf den historischen Durchschnittswert von 16:1 sinken sollte. Wenn der Goldpreis das Niveau von rund 1.200 US-Dollar je Unze beibehält, dann würde Silber in diesem Fall bei 75 Dollar notieren! Doch nehmen wir lieber eine etwas konservativere Sichtweise ein: Wann immer das Verhältnis in den letzten Jahrzehnten bei rund 80 Punkten einen Höchststand erreichte, fiel es anschließend bis in den Bereich von 40:1. Bei gleichbleibenden Goldpreisen um die 1.200 Dollar entspräche das einem Silberpreis von 30 Dollar je Unze.

Silber hat ganz offensichtlich nur widerwillig und schwerfällig an der starken Rally des Goldkurses zu Beginn des laufenden Jahres teilgenommen. Statt die Bewegungen des gelben Metalls wie in der Vergangenheit noch zu verstärken, konnte Silber mit der Entwicklung kaum Schritt halten. Dass die Bestätigung für die großen Kursgewinne von Gold dadurch fehlte, hat einigen Marktteilnehmern natürlich Sorgen bereitet. Doch das gleiche ist bereits in den Jahren 2009 und 2010 schon einmal geschehen: Der Goldkurs brach nach oben aus und startete eine Rally, doch es sollte noch fast ein ganzes Jahr vergehen, bis auch Silber wirklich in Schwung kam und eine gigantische Aufwärtsbewegung vollführte. Ich denke, dass es diesmal zu einer vergleichbaren Entwicklung kommen könnte.

Silber war schon immer ein gewisses Rätsel für Anleger, denn das Edelmetall vereint die Eigenschaften eines hochspekulativen Investments, eines konventionellen Industrierohstoffs und einer Alternativwährung. Sein Kurs entwickelt sich oft über lange Zeiträume hinweg seitwärts, ohne dass etwas Interessantes geschieht, nur um dann, ganz ähnlich den Immobilienmärkten, plötzlich in die Höhe zu schießen und einen jener Bullenmärkte zu beginnen, über die in Investorenkreisen noch jahrelang gesprochen wird.

Der wichtigste Faktor für die Preisentwicklung am Silbermarkt war seit jeher der Goldpreis. Auf kurze Sicht kann sich Silber zwar "entkoppeln", doch über längere, mehrjährige Zeiträume hinweg weisen die beiden Edelmetalle infolge der einzigartigen Struktur der Silbernachfrage und des Silberangebots eine sehr starke Korrelation auf. Rund 80% der weltweiten Gesamtnachfrage nach dem weißen Metall entfallen auf die Industrie, einschließlich der Herstellung von Schmuck und Silberwaren. Dieser Anteil bleibt über die Jahre hinweg meist relativ stabil.

Wenn aber der Goldkurs deutliche Gewinne verzeichnet und die Investoren zu der Ansicht gelangen, dass es sich dabei um einen langfristigen Aufwärtstrend handelt, dann strömen sie auch zurück an den Silbermarkt. Hinsichtlich der Gesamtkapitalisierung ist der Silbermarkt jedoch so winzig, dass vergleichsweise geringe Kapitalzuflüsse massive Kursbewegungen auslösen können. Silber ist daher praktisch ein Maßstab für die Sentiment am Goldmarkt und seine Preisentwicklung spiegelt die Bewegungen des Goldkurses wieder.


Schlussfolgerung

Ich bin der Ansicht, dass wir mit der Reformierung des Währungssystems auch eine Zunahme der Silbernachfrage erleben werden, die verhältnismäßig größer ausfallen wird, als der Anstieg der Goldnachfrage. Gold lässt sich viel eher als Silber als "Edelmetall des Establishments" bezeichnen. Es gibt nirgends eine Zentralbank, die noch Silberreserven anlegt. Niemand im Establishment sieht Silber als Geld an (zumindest noch nicht), mit Ausnahme von JP Morgan natürlich.

Meine Leser wissen natürlich, dass ich die Entwicklung des Goldkurses auf lange Sicht extrem bullisch einschätze. Während der nächsten Krise werden Gold und Silber die Assets sein, die fantastische Gewinne versprechen. Jedes der beiden Metalle wird in den kommenden Jahren hervorragende Investitionsgelegenheiten und ansehnliche Profite bieten - doch nicht notwendigerweise zur gleichen Zeit.

Ich werde daher manchmal eher zu Goldkäufen und manchmal eher zu Silberkäufen raten. Ziel dabei ist, die Gewinne meiner Leser zu maximieren.


© Chris Vermeulen
www.TheGoldAndOilGuy.com



Dieser Artikel wurde am 07. April 2016 auf www.silver-phoenix500.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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