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Des enorme Crash-Potential an den Börsen, die US-Schulden und Hoffnung für die Edelmetalle

17.01.2017  |  Mark J. Lundeen
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Doch entspricht das wirklich den Tatsachen? Gemessen in Dollar schon. Doch wie Sie der folgenden Tabelle entnehmen können, war das prozentuale Schuldenwachstum in den acht Jahren unter Obama auch nicht schlimmer als in den acht Jahren unter Bush. Wofür wurde dieses Geld ausgeben? Größtenteils für Krieg und um Stimmen und politischen Einfluss zu kaufen. Die beiden Parteien nehmen sich in dieser Hinsicht also nichts.

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Dabei sollten wir auch nicht vergessen, dass es das Repräsentantenhaus ist, welches die Ausgaben der Regierung kontrolliert, genauer gesagt das Committee on Ways and Means und das Committee on Appropriations. Jede Verschwendung von Steuergeldern in Milliardenhöhe muss zuerst das Repräsentantenhaus und dann den Senat passieren, bevor der Präsident den Staatshaushalt unterzeichnet. Wenn die Schulden in den letzten Jahrzehnten also außer Kontrolle geraten sind, dann hatten unsere Präsidenten beim Ruinieren der Staatsfinanzen große Hilfe von den Kongressabgeordneten.

Wen interessiert das überhaupt? Jedenfalls nicht die Federal Reserve, die die nicht bezahlten Rechnungen des Kongresses (die Staatsanleihen) als Währungsreserven verwendet (siehe blaue Linie im folgenden Chart). Nach der Kreditkrise von 2007-2009 hat die Fed jede Menge Staatsschulden "monetarisiert", um das Bankensystem und die Wirtschaft zu "stabilisieren".

Seit dem Ende der dritten Runde der quantitativen Lockerungen in den USA im Dezember 2014 hat sich der Bestand an Schuldtiteln in den Büchern der Fed bei 4.250 Milliarden Dollar stabilisiert. Wenn jedoch der nächste Bärenmarkt die überbewerteten Aktien-, Anleihe- und Immobilienmärkte heimsucht, wird die blaue Linie im nächsten Chart erneut in Höhen steigen, die nur als schockierend bezeichnet werden können. Darauf können Sie sich verlassen.

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Die Federal Reserve ist nicht die einzige Zentralbank, die US-Treasuries als Währungsreserven verwendet. Tatsächlich tun das alle Zentralbanken. Darüber, dass Präsident Nixon das im Rahmen des Bretton-Woods-Systems ausgehandelte Währungsabkommen im August 1971 aufkündigte, wurde viel geschrieben. Wenn es doch nur wahr wäre...

Mit dem Bretton-Woods-Abkommen wurden im Jahr 1945 die Weltbank und der Internationale Währungsfonds (IWF) gegründet. Beide Institutionen bestehen heute noch und sind mit Bürokraten besetzt, die sich in alles einmischen. Es wäre besser gewesen, diese Organisationen 1971 ebenfalls abzuschaffen. Das Bretton-Woods-Abkommen machte den US-Dollar zudem zum Zentrum des globalen Währungssystems und auch das trifft nach wie vor zu.

In Wirklichkeit hat Nixon im Jahr 1971 nur die im Rahmen des Abkommens festgelegte Bindung des US-Dollars an Gold und den fixen Goldpreis von 35 $ aufgehoben und damit die einzige Klausel abgeschafft, die den ehrlichen Handel und jeden Einzelnen vor den verheerenden Wirkungen der unkontrollierten Inflation des US-Dollars schützte, die wir in den obenstehenden Charts erkennen können. Wenn Sie zur Zeit eine Hypothek über 500.000 $ für ein Haus abbezahlen, dessen Bau im Jahr 1960 nur 20.000 $ gekostet hat, dann wissen Sie jetzt, warum.

Nach dem Platzen der Spekulationsblase bei den im NASDAQ erfassten High-Tech-Aktien erlebten nicht nur die Vereinigten Staaten die Bildung einer Immobilienblase und einen erschreckenden Crash, der 2007 einsetzte. Den meisten Amerikanern ist gar nicht bewusst, dass der Großteil der Welt aus den gleichen Gründen eine ähnliche Krise erlebte.

Der nächste Chart zeigt die Bestände an US-Treasuries, die die Federal Reserve in New York im Auftrag ausländischer Zentralbanken hält (blaue Linie) und die US-Staatsschulden, die die Fed selbst hält (rote Linie). Seit dem Jahr 2002 begann das globale Zentralbankenkartell einen gewaltigen Appetit auf die US-Staatsanleihen zu entwickeln. Die Käufe der Notenbanken zielten auf die Belebung der Weltwirtschaft ab, die damals unter der Deflation der Dotcom-Blase litt.

Alle Zentralbanken kauften US-Treasuries, indem sie ihr eigenes Geldangebot erhöhten. Sie taten genau das selbe wie die Federal Reserve - sie schufen in ihrer jeweiligen Binnenwirtschaft neue Bankreserven, die anschließend zur Vergabe von "attraktiv" niedrig verzinsten Hypothekenkrediten verwendet wurden.

Die gestrichelte vertikale Linie markiert den Juli 2008, als sich der Crash am Immobilienmarkt beschleunigte. Vor der Gründung der Federal Reserve im Jahr 1913 wäre das Finanzsystem gezwungen gewesen, die Schulden neu auszuhandeln oder notleidende Kredite abzuschreiben. Dadurch wäre die Wirtschaft befreit worden von der Last der übermäßigen Verschuldung, die das Bankensystem geschaffen hatte. Das wäre für alle Beteiligten eine bittere Pille gewesen, aber am Ende hätte sich die Wirtschaft erholt und alle hätten von echtem Wachstum profitiert.

2007-2009 hätte ein solches Vorgehen jedoch zum Bankrott des Bankenestablishments geführt und das konnte Washington nicht zulassen. Die Antwort der Zentralbanken auf die Krise war daher überall die gleiche: die Monetarisierung von mehr und mehr Staatsschulden, um das Bankensystem vor dem Kollaps zu bewahren. Diese Strategie war allerdings keine langfristige Lösung für das Problem der zunehmenden Kreditausweitung durch das Bankensystem, die die Kapazitäten der zugrundeliegenden Realwirtschaft überstieg.

Immerhin konnte das politische Establishment in Washington auf diese Weise zwei Präsidentschaftswahlen überstehen, ohne sich den Konsequenzen dieses geldpolitischen Kurses stellen zu müssen. Wird Mr. Bear ihnen erlauben, 2020 ein drittes Mal davonzukommen? Präsident Trump hofft das natürlich.


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