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Interview mit Steve Forbes: "Gold ist wie der Polarstern"

19.09.2018  |  Mike Gleason
- Seite 3 -
Eine Nullzinspolitik klingt so großartig wie eine Kontrolle von Preisen. Sie befinden sich in einem Apartment und bezahlen nur zehn Dollar im Monat. Das klingt gut, wenn es Ihnen nichts ausmacht, auf Wartung zu verzichten. Aber wenn man Preise drückt, dann verzerrt man dem Markt, deformiert den Markt. Die Leute investieren nicht und das resultiert in Stagnation. Wenn die Federal Reserve ankündigen würde, dass man die Preise von Big Macs bei McDonalds und die Kosten für ein Mietfahrzeug und derartige Dinge festlegen wird, dann werden die Leute dies als unverschämt empfinden. Und die Fed würde darauf antworten, dass man die Preise drücken wolle, um die Wirtschaft zu stimulieren, damit die Bevölkerung mehr Geld zum Ausgeben hätte. Wir wissen, dass gerade das die Wirtschaft zerstört.

Doch wenn dasselbe mit den Zinsen geschieht, ist der Kongress kaum negativ aufgelegt. Die Fed hat die Märkte bis zu einem Punkt der Nullzinsen verzerrt, die Fed riss sich praktisch Vermögenswerte von beinahe vier Billionen Dollar unter den Nagel, macht es diesen sehr einfach an die Regierung und große Unternehmen und hungernde Kredite an kleine und neue Unternehmen zu gehen.

Eine kleine Statistik: In den letzten fünf Jahren haben die Kredite an die Regierung um 37%, Kredite an große Unternehmen um 32% und Kredite an kleine Unternehmen und Haushalte um nur 6% zugenommen. Wie wir wissen, entsteht der Großteil der Arbeitsplätze bei kleinen und neuen Unternehmen. Also ist die Fed im Geschäft der Kreditzuweisung tätig. Das ist zutiefst falsch und muss geändert werden.


Mike Gleason: Wo sehen Sie die Politik der Fed in Zukunft? Steckt sie wirklich in der Klemme? Wie wird sich ihre Politik im Laufe des Jahres entwickeln?

Steve Forbes: Sie werden in Versuchung geraten, die Marktzinsen zu verbieten, um die Wirtschaft zu retten. Das ist jedoch, als würde man einen blutarmen Patienten zur Ader lassen. Die Idee, dass die Fed "in der Klemme steckt" existiert nur in ihren Gedanken. Sie müsste einfach beiseite treten, Kreditnehmer und -geber festlegen lassen, wie hoch die Zinsen sein sollen, und die Märkte wieder funktionieren lassen, anstatt zu versuchen, diese wie Kommissare der alten Sowjetunion zu kontrollieren. Freie Märkte funktionieren immer, wenn man dies zulässt, aber die Fed muss dazu gedrängt werden.


Mike Gleason: Was denken Sie, braucht es, damit Gold und Silber wieder zu einer Mainstream-Vermögenswertklasse werden? Wird dies beispielsweise China oder Russland sein, die ihre Währung mit dem Edelmetall decken, da die Entwertung zu schnell zu weit fortgeschritten ist? Etwas in der Art? Was sind Ihre abschließenden Gedanken hier?

Steve Forbes: Nun, wenn sie Edelmetalle als das erkennen würden, was sie historisch verkörpern, dann hätten wir heute auf goldbasiertes und durch Gold gedecktes Geld. Erinnern Sie sich: Gold ist ein Lineal. Da es einen festen Wert besitzt, stellt es sicher, dass die Politiker keinen Schabernack mit der Integrität des US-Dollars treiben. Von den 1790er bis zu den 1970er Jahren, 180 Jahre lang, hatten wir einen Goldstandard - und dieser funktionierte gut. Wir konnten das phänomenalste Landeswachstum der Weltgeschichte verzeichnen.

Seitdem hatten wir mehr Finanzkrisen, mehr gefährliche Bankenkrisen, schwächeres Wirtschaftswachstum und erleben deshalb auch die heutige Stagnation. Vielleicht wird Russland handeln, vielleicht China, aber wir haben dieses Buch, Reviving America, geschrieben, um aktivistischen Bürgern die Werkzeuge zu geben, die sie brauchen, um die Integrität des US-Dollar wiederherzustellen, dieses entsetzliche Steuergesetz abzuschaffen und Patienten die Kontrolle über das Gesundheitssystem zurückzugeben. Tun wir das, werden wir die amerikanische Wirtschaft in die Höhe schnellen sehen. Sie sollten Ihr Gold als Absicherung besitzen und dann beobachten, wie das Leben wieder gut wird.


Mike Gleason: Herr Forbes, ich kann Ihnen gar nicht genug für Ihre fantastischen Einblicke danken und dafür, dass Sie uns Ihre wertvolle Zeit geschenkt haben. Ich habe Ihr neustes Buch sehr genossen, als ich es vor diesem Interview gelesen habe. Sie bieten Ihren Lesern eine großartige Erklärung der Hintergrundgeschichte und dann auch einige praktische Dinge, die man tun kann, um sich zu schützen. Wir empfehlen jedem, das Buch einmal zu lesen.

Es war großartig, mit Ihnen heute reden zu dürfen und wir wünschen Ihnen, Ihrer Familie und Ihrem Team bei Forbes und Forbes.com alles Gute. Vielen Dank und danke für Ihre Bemühungen, die Ideale eines freien Marktes und der Freiheit zu verbreiten. Es war mir ein Vergnügen, mit Ihnen zu sprechen.


Steve Forbes: Eine Freude mit Ihnen zu sprechen. Verlieren Sie nicht die Hoffnung. Märkte bestehen aus Menschen und Menschen gedeihen am besten, wenn Sie frei sind.


Mike Gleason: Ausgezeichnete Worte zum Abschluss. Das war es dann für diese Woche. Danke noch einmal an Steve Forbes, CEO von Forbes, Inc., Chefredakteur von Forbes Magazine und erfolgreicher Autor.


© Mike Gleason
Money Metals Exchange



Der Artikel wurde am 7. September 2018 auf www.moneymetals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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