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Chris Powell: So funktioniert die offizielle Manipulation des Goldmarktes

09.10.2018  |  Mike Gleason
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Unter den Dienstleistungen der BIZ, die in der PowerPoint Präsentation angepriesen wurden, befanden sich geheime Interventionen an den Gold- und Währungsmärkten. Ich meine, das ist nur ein weiteres Dokument, das es dort draußen gibt. Das ist es, was die BIZ tut. Sie greift im Namen ihrer Zentralbankmitglieder heimlich in die Gold- und Währungsmärkte ein. Die BIZ ist ein wichtiger Akteur am Goldmarkt. Sie ist gewissermaßen der Goldhändler für Zentralbanken. Sie veröffentlicht monatliche Bilanzauszüge, die unser Berater Robert Lambourne genau beobachtet.

Ich denke, er ist die einzige Person auf der Welt - zumindest in der Öffentlichkeit - der die Aktivität der BIZ am Goldmarkt beobachtet. Anhand der monatlichen Berichte, die die BIZ über das letzte Jahr hinweg veröffentlichte, hat er die deutliche Zunahme ihrer Aktivitäten am Goldmarkt mitverfolgt und auch den Anstieg der Goldderivate registriert.

Die BIZ scheint bis vor einem Jahr nicht Geschäft mit Goldderivaten beteiligt gewesen zu sein. Doch dann stieg sie wieder ein, im großen Stil. Im Dezember, denke ich, zeigte der monatliche Bericht der BIZ, dass ihre Beteiligung an Goldswaps und Goldderivaten leicht zurückgegangen ist. Im Januar-Bericht, den wir diese Woche veröffentlicht haben, nahm ihr Engagement am goldmarkt allerdings stark zu. Also führt die BIZ praktisch jeden Tag Gold- und Goldderivat-Transaktionen für ihre Zentralbankenmitglieder durch. Das tut sie schon seit langer Zeit.

Die BIZ bewegt Gold zwischen den Zentral- und Bullionbanken hin und her, um physisches Metall und Derivate an Märkte zu bringen, an denen die Gefahr einer Goldpreisexplosion droht. Das ist heute der primäre Mechanismus des Goldpreismanagements. Zentralbanken kooperieren durch die BIZ und bewegen Gold und Goldderivate umher, um den Preis niedrig zu halten.

Noch einmal: Dies sind öffentliche Dokumente. Jeder kann diese Dokumente auf der Internetseite der BIZ finden. Dort werden Sie nicht die PowerPoint-Präsentation finden, in der geheime Interventionen am Goldmarkt angepriesen werden, aber diese haben wir auf unserer Internetseite. Alles, was Sie tun müssen, ist die Zentralbanken nach ihren Aktivitäten am Goldmarkt zu fragen. Das habe ich vor einigen Monaten getan.

Ich habe dem Pressebüro der BIZ Rob Lambournes aktuellsten Bericht geschickt und gefragt: "Interpretiert er Ihre Daten über Ihr Gold und die Goldderivate korrekt und könnten Sie mir bitte den Zweck Ihrer Goldmarktintervention erklären?" Ich erhielt rasch eine Antwort des Pressebüros, in der es hieß: "Nein, darüber sprechen wir nicht. Mehr Informationen über Gold können Sie von anderen Zentralbanken erhalten." Nun, natürlich sprechen die anderen Zentralbanken auch nicht darüber.


Mike Gleason: Gibt es irgendeinen legitimen Grund, warum Regierungen Gold handeln? Ich meine, es ist kein Geheimnis, dass Zentralbanken Gold besitzen, da sie es - allen eigenen Aussagen zum Trotz - als Geld anerkennen. Gibt es einen legitimen Grund dafür, dass sie dies tun?

Chris Powell: Nun, sicher. Einige Zentralbanken könnten Gold kaufen wollen, weil sie es als das ultimative Geld betrachten. Sie könnten es als äußerst unterbewertet ansehen. Sie könnten es als Vermögenswert betrachten, von dem es gut ist, mehr zu besitzen. Aber das ist nicht die Erklärung, die Zentralbanken parat haben, wenn man sie danach fragt.

In den letzten Jahren haben sie beispielsweise gesagt, dass man Gold verliehen habe, um ein wenig Zinsen auf einen toten Vermögenswert zu erhalten. Das ist eine lächerliche Erklärung, da Zentralbanken kein Geld verdienen müssen. Zentralbanken schaffen Geld. Zentralbanken können Geld bis in die Unendlichkeit erschaffen. Sie müssen kein Gold verleihen, um Geld zu machen.

Tatsächlich bestätigt der geheime Bericht der Mitarbeiter des Internationalen Währungsfonds vom März 1999, der sich auf dessen Internetseite befindet, dass die Zentralbanken ihre Goldswaps und -leasings verschleiern, um ihre geheimen Interventionen an den Gold- und Währungsmärkten zu erleichtern. Tatsächlich besitzen die meisten Zentralbanken noch immer Gold, da man etwas Gold braucht, um die Währungsmärkte zu kontrollieren.

Man kann die Währungsmärkte nicht kontrollieren, wenn man nicht in den Goldmarkt eingreift; Gold ist die ultimative Währung. Sogar jetzt erkennen Zentralbanken es als solche an. Das ist der primäre Grund, warum Zentralbanken Gold besitzen. Vor einigen Jahren war der jährliche Bericht der australischen Zentralbank tatsächlich so ehrlich, dies zuzugeben. Darin hieß es, dass Zentralbanken Gold für die Beeinflussung der Währungsmärkte besitzen.


Mike Gleason: Nun, letztlich wird vielleicht das gesamte System zusammenbrechen und sie werden die Kontrolle verlieren. Die Menschen verlieren das Vertrauen in das System und die Zentralbanken werden endlich keine Möglichkeit mehr haben, die Preise weiter zu unterdrücken. Vielleicht wird es dazu irgendwann in der Zukunft kommen.

Nun, exzellentes Gespräch, Chris. Ich möchte Ihnen für Ihre Gedanken heute und Ihre Arbeit für GATA danken. Jemand muss die Initiative ergreifen und wir sind dankbar dafür, dass Ihre Organisation dies tut. Bevor wir Sie gehen lassen, vermitteln Sie unseren Zuhörern doch noch, wie sie mehr über diese Thematik erfahren und Ihre Arbeit bei GATA mitverfolgen können. Wie kann man sich beteiligen und spenden, wenn man Ihre Organisation weiterhin bei dieser wichtigen Arbeit unterstützen möchte?


Chris Powell: Danke, Mike. Nun, unserer Internetseite ist Gata.org. Wir veröffentlichen unsere täglichen Nachrichten für Goldinvestoren und die Leute, die an freie Märkte glauben. Sie können sich auf unserer Seite registrieren, um kostenlose Nachrichten zu erhalten. Unter dem U.S. Internal Revenue Code sind wir eine gemeinnützige, auf Information und Bildung ausgerichtete zivilrechtliche Organisation und Spenden an uns sind in den Vereinigten Staaten von der Steuer ausgenommen.

Spendenmöglichkeiten finden Sie auf unserer Webseite und wir begrüßen alle Zuwendungen, um unsere Seite zu erhalten und die Nachforschungen unserer Berater sowie unsere Reisen zu Konferenzen zu unterstützen. Diese Dinge sind leider nicht ganz billig. Wir sind keine große, reiche Organisation. Wir leben üblicherweise von der Hand in den Mund, also freuen wir uns über jede Unterstützung. Wir erhalten definitiv kaum Unterstützung aus der Bergbaubranche. Wenn Sie uns also 10 Dollar via Scheck oder Kreditkarte zukommen lassen, dann sind das immer noch 10 Dollar mehr als wir von Newmont Mining bekommen.


Mike Gleason: Nun, wir freuen uns wie immer, dass Sie bei uns waren und danken Ihnen dafür, dass Sie heute Ihre Zeit mit uns verbracht haben, Chris. Ich freue mich schon auf unser nächstes Gespräch und hoffe, dass Sie ein schönes Wochenende haben. Machen Sie es gut.

Chris Powell: Danke, Mike.


© Mike Gleason
Money Metals Exchange



Der Artikel wurde am 28. September 2018 auf www.moneymetals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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