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So verursacht die Regierung Inflation

10.11.2018  |  Kelsey Williams
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Was verursacht Deflation?

Bei der Betrachtung des obigen Charts fällt auf, dass es einen langfristigen Rückgang der Inflationsraten über den Verlauf des gesamten Zeitraums (etwa 100 Jahre) gegeben zu haben scheint. Die Auswirkungen der Inflation sind anhaltend und kumulativ, jedoch nicht so stark wie in früheren Jahren.

Jede weitere Geldinfusion ins System zeigt weniger und weniger Wirkung. Das ist der Tatsache zuzuschreiben, dass jede Infusion den Wert des bereits vorhandenen Geldes mindert. Das ähnelt der Situation eines Drogenabhängigen, dem es schwerer fällt, mit jeder nachfolgenden Dosis ein High zu erreichen. Stärkere Dosen werden nötig, allein um eine Art des Gleichgewichts zu erhalten.

Das geht aus der Tatsache hervor, dass die Wirtschaft nicht zu reagieren schien, als die Fed durch übermenschliche Bemühungen zehn Jahre zuvor versuchte, uns vor dem offensichtlichen finanziellen und wirtschaftlichen Zusammenbruch zu bewahren. Wenn eine Rückkehr zu einer besseren, normaleren Aktivität stattfinden kann, dann scheint dies länger und länger zu dauern.

Deflation tritt auf, wenn sich das System nicht länger auf Basis billiger, einfacher Kredit erhalten kann. Das wird von den roten Jahren im obigen Chart angedeutet. Je aggressiver die Kreditschöpfung ist, desto schrecklicher, zerstörerischer sind im Anschluss die Auswirkungen der Deflation, wenn diese auftritt.

Deflation wird durch eine Kontraktion der Geld- und Kreditmenge sowie einer Abnahme des allgemeinen Preisniveaus von Waren und Dienstleistungen charakterisiert. Sie ist das exakte Gegenteil der Inflation, und ihre Auswirkungen sind nicht annähernd so subtil wie diejenigen, die zuvor mehreren Jahren der Inflation entsprungen sind. Deflation und ihre lähmenden Auswirkungen auf die Wirtschaftsaktivität sind im Chart erkennbar und waren während der großen Depression in den 1930er Jahren in vollem Gange.

Ungeachtet dessen, dass die Fed versucht, sie zu meiden, ist Deflation eine sehr reale Möglichkeit. Eine Implosion der Schuldenpyramide und eine Zerstörung der Kredite würden dafür sorgen, dass sich das Preisniveau aller Dinge (Aktien, Immobilien, Rohstoffe, etc.) weltweit 50-90% niedriger einpendelt als heute. Das würde einen sehr starken US-Dollar und einen deutlich geringeren Goldpreis bedeuten.

Besitzer von US-Dollar würden feststellen, dass ihre Kaufkraft zugenommen hat. Der US-Dollar könnte tatsächlich mehr und nicht weniger kaufen. Aber das Angebot an US-Dollar wäre deutlich kleiner. Natürlich würde dies mit einem vollständigen Zusammenbruch sämtlicher Immobilien-, Rohstoff-, Aktienmärkte etc. zusammenfallen - die Preise so ziemlich aller Vermögenswerte oder Gegenstände, die in US-Dollar ausgezeichnet sind, würden kollabieren.

Die schwerwiegendsten Auswirkungen würde man am Kreditmarkt zu spüren bekommen, und bei allen Vermögenswerten, deren Wert primär durch die vorhandene Kreditmenge festgelegt und gestützt wird. Die Situation wäre viel schlimmer als das, was wir 2008 - 2012 erlebt haben. Der größte Unterschied wäre, dass die Veränderungen zu einer Art Depression führen würden, deren Ausmaß sich die meisten von uns nicht einmal vorstellen können. Und die Depression würde wahrscheinlich Jahre andauern, vielleicht sogar Jahrzehnte.

In ihrem aktuellen Bestreben, eine vollständige und totale Ablehnung des US-Dollars zu verhindern, hat die Federal Reserve äußerst langsam versucht, die Zinsen zu erhöhen und eine Rückkehr zu einem normaleren Kreditumfeld zu ermöglichen. Und zumindest an diesem Punkt deutet die relative Stärke des US-Dollar über die letzten Jahre hinweg darauf hin, dass sie damit mäßigen Erfolg hatte.

Leider haben die Bemühungen der Fed nicht die gewünschte Wirkung. Und es droht die Gefahr, einen weiteren Kreditzusammenbruch auszulösen.

Wir alle sind abhängig von der Droge des billigen Kredits. Aber wir sehen Anzeichen dafür, dass billiger Kredit die Wirtschaftsaktivität nicht in dem Maße aufrecht erhält, wie gewünscht. Des Weiteren drosseln die höheren Zinsen einen Teil der Aktivität, die normalerweise vorhanden wäre. Zwei Sektoren der Wirtschaft, die Warnsignale bezüglich dieser Sorgen senden, sind die Automobil- und Immobilienbranche.

Die Federal Reserve handelt nicht präventiv. Sie ist zwangsläufig an eine Politik der Eindämmung und Reaktion gebunden, die was die selbstverschuldeten, negativen und implosiven Auswirkungen ihrer eigenen Maßnahmen betrifft.

Und ihre Handlungen - was im Besonderen auch die Inflation einschließt, die sie geschaffen hat - sind störend und destruktiv.

Die Erhöhung der Zinsen könnte eine weitere Kreditimplosion auslösen, die zu einer Deflation und einer intensiven Depression führt.

Die Beibehaltung niedriger Zinsen steigert allerdings die Abhängigkeit von frei verfügbaren, billigen Krediten. Dies erhöht das Risiko einer Überdosis und könnte auch zu einer schnellen und erneuten Abschwächung - und auch zum schnelleren, letztlichen Tod - des US-Dollar führen.

Wenn die Fed die Liquidierung der Schuldtitel in ihrer Bilanz hervorhebt und weiterführt, könnte sie, ganz unbeabsichtigt, direkt deutlich höhere Zinsen einleiten - und die Schuldenmärkte dadurch zum Kollabieren bringen.

Nichts tun, ist ebenfalls keine Option. Das Problem bei dieser Entscheidung ist, dass die Notenbanker sich im Besitz einer tickenden Zeitbombe befinden und nicht wissen, wie lange es dauern wird, bis ihre Welt letztlich in die Luft geht.

Ganz gleich, welche spezifischen Maßnahmen die Fed ergreifen wird, oder ob sie untätig bleibt - irgendwann werden wir eine komplette und vollkommene Zerstörung des US-Dollar erleben.

Und es sind die Federal Reserve und die US-Regierung, die dafür verantwortlich sind.


© Kelsey Williams


Der Artikel wurde am 26. Oktobber 2018 auf www.kelseywilliamsgold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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