Craig Hemke: Palladiumknappheit enthüllt kaputten Edelmetallfutures-Markt
20.12.2018 | Mike Gleason

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Craig Hemke: Dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen. Ich finde es interessant, dass das Justizministerium beteiligt ist. Ich denke, jeder sollte über den Fall lesen. Selbst in der Pressemitteilung des Justizministeriums wurde sich Mühe gegeben, JP Morgan nicht zu erwähnen. Man musste diesen Edmonds selbst recherchieren und herausfinden, für wen er gearbeitet hat. Aus dem Justizministerium kam bloß: eine US-Bank.Dieser Edmonds sagte dann, dass es nur einmal passiert wäre - ein Mann, eine Gelegenheit - aber er hatte die volle Unterstützung aller seiner Vorgesetzten. Und dann las ich noch: "Keine Sorge. Er ist nur ein unbedeutender Angestellter." Er war Vizepräsident. Jeder, der jemals für einen multinationalen Großkonzern gearbeitet hat, weiß, dass man ein gemachter Mann ist, sobald man es zum Vizepräsidenten geschafft hat. Es war also kein kleiner Wicht aus dem Großraumbüro.
Die Einzigen, die es zurückweisen oder versuchen, es als einmalige Sache abzustempeln, sind diejenigen, die ein persönliches Interesse daran haben, ihren goldenen Löffel zu beschützen. Sie sind alle darin verwickelt. Sie verkaufen Newsletter, in denen sie vorgeben, dass die Märkte frei und fair seien und man sie nach einer Wellentheorie berechnen könne. Wenn sie jetzt zugeben, dass ein bestimmter Markt manipuliert war, dann werden ihre Kunden auch sagen: "Nun warte mal eine Sekunde. Wieso bezahle ich Dich für diese Information, wenn eh alles manipuliert wird?"
Also werden sie bis zum Ende bestreiten, dass Märkte manipuliert werden, wenn doch jeder mit Augen im Kopf sehen kann, dass sie es sind. Und es bezieht sich nicht nur auf Gold und Silber. Auch der Aktienmarkt ist betroffen.
QE ist völlige Beeinflussung des Anleihemarkts und der Zinssätze. Zentralbanken weltweit greifen in den Devisenmarkt ein und beeinflussen ihn. Und diese Witzbolde mit ihren Newslettern sitzen da und sagen: "Nein, Gold und Silber sind makellos und unantastbar. Man kann sie nicht manipulieren." Ihre Ansichten sind lächerlich. Töricht.
Es tut mir leid, wenn meine Antwort etwas forsch ist, aber ich hatte heute zu viel Kaffee, wie Sie vielleicht bemerkt haben.
Mike Gleason: Geben Sie uns noch einige Abschlussworte, Craig. Vielleicht einige Datenpunkte oder Marktereignisse, die für Sie darauf hinweisen, dass Ihre Prognosen 2019 so eintreffen werden, wie Sie sie jetzt beschreiben. Oder vielleicht etwas, das Ihre Theorie von nächstem Jahr als erfolgreiches Jahr für Metalle, zu Fall bringt.
Craig Hemke: Ich denke, dass es lediglich eine Fortsetzung von dem ist, was dieses Jahr schon geschah. Die erste Hürde, die wir überstehen müssen, ist das FOMC-Treffen. Es wird eine Zinserhöhung geben. Aber noch stärker werden die Änderungen im offiziellen Protokoll analysiert und dort nach Indikatoren gesucht, die darüber Aufschluss geben, was als Nächstes passiert.
Die Fed wird nächstes Jahr auf keinen Fall die Zinsen drei- oder viermal erhöhen, denn die zehnjährige US-Staatsanleihe ist auf demselben Niveau wie im Februar und die Fed hat seitdem drei Erhöhungen erlassen. Sie hat die Renditekurve um 75 Basispunkte abgeflacht. Sie versucht an einer Schnur zu drücken, um langfristige Zinssätze zu erhöhen. Es gibt zu viel Bargeld, das ein Zuhause sucht.
Das wird der entscheidende Hinweis: Die Konjunktur wird sich sichtlich abschwächen. Die Selbstsicherheit wird einfallen und dann die Untersuchungen von Trump. Der Dollarkurs wird umkehren und tiefer tendieren. All diese Umstände werden ein richtig gutes Umfeld schaffen, sogar für diese digitalen Derivate für Gold und Silber an der COMEX, die die Preise festsetzen.