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Gold - Der einzig sichere Ort

23.01.2019  |  Egon von Greyerz
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Das Bankensystem stellt ein schrecklich hohes Risiko dar. Da hier mit 10- bis 50-fachen Finanzhebeln gearbeitet wird, werden die Banken nicht in der Lage sein, ihren Verpflichtungen gegenüber Einlegern und Kunden nachzukommen. Geld wird also zuerst mittels Bail-Ins einbehalten und anschließend, im Bankrottfall, verloren gehen.

Von staatlicher Seite wird man erneut versuchen, das Finanzsystem zu retten. Wahrscheinlich wird dieser Versuch diesmal scheitern. Seit Beginn der letzten Finanzkrise im Jahr 2006 hat sich die globale Verschuldung verdoppelt; gedrucktes Geld wird weniger wert sein, als das Papier auf dem es gedruckt ist oder der Strom, der benötigt wird, um elektronische Einträge zu erzeugen. Das heißt: Frisches, vom Staat fabriziertes Geld wird die Währung entwerten, und zwar bis auf NULL.


Nicht alle Assets im Bankensystem halten

Der Anleger steht also vor einem Dilemma: Was soll man mit seinem Geld machen? Natürlich gibt es Anlagen, die nicht den größten Teil ihres Wertes verlieren werden, wie physische Anlagen, Rohstoffe, einschließlich Lebensmittel und Edelmetallaktien. Der entscheidende Punkt ist, diese Anlagen außerhalb des Bankensystems zu halten. Ansonsten würde ein Systemausfall entweder dafür sorgen, dass diese Assets bestenfalls für längere Zeit eingefroren werden oder, im schlimmsten Fall, verloren gehen, weil Gegenparteien Bankrott gehen und ausfallen.

Der beste Vermögensschutz sind Edelmetalle. Gold und Silber sind Wertspeicher und auch Tauschmittel. In buchstäblich jeder Krisenzeit der Menschheitsgeschichte wurden Edelmetalle immer als Geld oder Tauschmittel genutzt. Kein anderes Asset bietet sofortige Liquidität zu einem bekannten Marktpreis.

Es leuchtet ein, dass Edelmetalle in physischer Form und außerhalb des Bankensystems gehalten werden müssen. Vorzugsweise sollte man sie in einem sicheren, rechtsstaatlichen Gebiet halten, und auch nicht im ständigen Aufenthaltsland des Eigentümers. Dies dient der Vermeidung von Konfiszierungen, es verschafft den Eigentümern zudem die Möglichkeit, das Land verlassen zu können, wenn Sicherheitslage, Politik oder staatliche Unterdrückung einen solchen Schritt notwendig machen sollten.

Gold und Silber zu Hause zu lagern, ist keine gute Idee. Wenn ein Krimineller Gewalt einsetzt, wird er die Metalle immer finden können. Falls Sie irgendwelche Wertsachen zu Hause lagern, wovon ich abrate, so sollte es nicht mehr sein, als sie gerade noch verlieren können. Viel besser ist die Lagerung in Hochsicherheitstresoren in Ländern wie der Schweiz und Singapur.


Gegenparteien beseitigen

Es ist essentiell, so wenige Gegenparteien wie möglich zu haben; ohne eine kommen Sie allerdings auch nicht aus. Auch wenn Sie ihr Geld oder Gold im Boden verstecken, so wird das Loch zu Ihrer Gegenpartei; die Metalle könnten aber gestohlen werden oder Sie vergessen, wo sie lagen.

Wenn Sie Ihre Metallen in einem Hochsicherheitstresor lagern, müssen Sie direktes Eigentum an den Metallen haben und auch direkten Zugang zu den Gold- und Silberbarren haben, ohne Umweg über einen Mittelsmann. Die meisten Unternehmen, die Tresorlagerung organisieren, erlauben keinen direkten Zugang ohne deren Erlaubnis, häufig auch überhaupt keinen. Dies ist völlig inakzeptabel.


Goldanteil von 10%: Keine ausreichende Absicherung

Uns wird häufig die Frage gestellt, wie viel Edelmetalle man halten sollte, prozentual zu seinen Gesamtanlagen. 2002 empfahlen wir 50%, als Gold bei 300 $ stand. Das könnte mehr sein, als den meisten lieb wäre. Die meisten unserer Kunden haben mindestens 25% in Edelmetallen angelegt. Es nützt nichts, nur 10% zu halten, wenn die Risiken extrem sind und man von großen Verwerfungen im Finanzsystem ausgeht. Meine Empfehlung lautet: Investoren sollten zumindest so viel Gold und Silber halten, dass sie über eine stabile Reserve verfügen, wenn ihre anderen Anlagen kollabieren oder illiquide werden sollten.

Wie ich in meinem vor zwei Wochen veröffentlichten Artikel zeige, ist Gold aktuell so billig wie 1970 (bei 35 $) und im Jahr 2000 (bei 250 $). Folglich ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, Gold und Silber für den Vermögensschutz zu erwerben.

Noch ein interessanter Punkt: Die Schweizer Veredler, die 70% aller Goldbarren weltweit produzieren, berichten über sehr geringe Geschäftsaktivität im Dezember und bislang auch Januar. Trotzdem ist Gold seit Anfang Dezember um 75 $ gestiegen.

Zudem baut China seine Goldgesamtbestände weiter aus und akkumulierte im Monat Dezember weitere 178 Tonnen, womit die Gesamtzahl auf 17.100 Tonnen erhöht.

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Im Osten wird nach wie vor Gold akkumuliert, Tendenz steigend. Der Westen hingegen hat keine Ahnung, dass das Finanzsystem und die Währungen kurz vor dem Zusammenbruch stehen. Die weisen Menschen im Osten verstehen, welche überlebenswichtige Bedeutung der Vermögensschutz hat. "Geld ist Gold, und nichts sonst.", auch das verstehen sie.


Kurzfristiger Ausblick

Mit Blick auf die Investmentmärkte wird das Jahr 2019 ein Jahr großer Veränderungen werden. Die Aktienmärkte sinken und auch der Dollar. Gold und Silber sind auf ihrem Weg zu neuen Hochs. Es sieht ganz so aus, als stünde die nächste große Verlustphase bei den Aktien unmittelbar bevor, und die nächste große Aufwärtsbewegung bei den Metallen.

Vermögensschutzinvestoren sollten sich jedoch keine Gedanken um kurzfristige Kursbewegungen machen und stattdessen physisches Gold und Silber halten, als Absicherung gegen ein Investment- und Gegenparteirisiko, das historisch betrachtet nie größer gewesen ist.


© Egon von Greyerz
Matterhorn Asset Management AG
www.goldswitzerland.com



Dieser Artikel wurde am 17. Januar 2019 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.


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