Silber - Goldene Gelegenheit
12.09.2019 | Egon von Greyerz

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Wenn Gold 2.000 $ erreicht, könnte Silber bei 66 $ stehenNehmen wir folgendes Beispiel: Gold markiert ein Zwischenhoch bei, sagen wir, 2.000 $, wobei das Gold/Silber-Verhältnis dann 30 Punkte erreicht hat. Dann hätten wir einen Silberpreis von 66 $.
Der langfristige historische Durchschnitt des Verhältnisses liegt bei 15. Das entspricht auch recht gut dem Silber-Gold-Verhältnis im Boden (das 19-fache), und auch dem Verhältnis der abgebauten Silber- und Goldmengen von 9 (9 Unzen abgebautes Silber für jede abgebaute Goldunze).
Langfristige Ziele: Gold 10.000 $, Silber 666 $
Wenn wir unsere langfristige Gold-Prognose heranziehen - sie liegt bei mindestens 10.000 $ in heutigem Geld - und darauf das historische Gold/Silber-Verhältnis von 15 anwenden, so gelangen wir zu einem Silberpreis von 666 $, was durchaus möglich ist.

GoldChartsRUS haben einen real-inflationsbereinigten Silber-Chart erstellt (auf Grundlage des Shadow Statistics Inflation Index). Dieser zeigt einen inflationsbereinigten Silberpreis für das Jahr 1980 von 840 $, anstelle des eigentlichen Kurshochs von 50 $. Folglich ist ein Silberpreis von 666 $ in den nächsten 5 Jahren sicherlich möglich.

Papiersilber-Leerverkäufe - eine ganze Jahresproduktion
Wir müssen uns wieder vor Augen führen, dass die Terminmärkte vollkommen manipuliert sind, mittels chronischer, massiver Short-Positionen. Allein auf die Silber-Leerverkäufer in New York und China entfällt dabei eine ganze Silberjahresproduktion. Sobald die Terminmärkte zusammenbrechen, wird kein physisches Silber mehr verfügbar sein.
Die Silbernachfrage steigt aktuell drastisch an, und die ETF haben im letzten Monat einen Anstieg von 125 Millionen Unzen zu verzeichnen gehabt. Das ergibt 500 Millionen pro Jahr - also 50% der Jahresproduktion. Anlagesilber macht in der Regel 30% der Nachfrage aus, der Rest entfällt auf industrielle Anwendungen sowie Silberwaren. Folglich gibt es nicht genug Silber für diese gestiegene Nachfrage, womit sich die Frage stellt, ob die ETF tatsächlich physische Silberlieferungen erhalten oder nur Papierversprechen. Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass sie physisches Silber bekommen.
Beim Gold haben wir eine ähnliche Situation. Seit Juni haben ETF, Allgemeine Depots (published repositories) und Investmentfonds ihre Goldbestände um 250 Tonnen ausgebaut, ein Rekord seit 2016. Die Frage ist: Woher kommt das Gold, das zur Deckung der gestiegenen Nachfrage benötigt wird?