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Vorsicht Volatilität - nach den Wahlen setzt sich die Goldhausse fort

02.11.2020  |  Markus Blaschzok
Die Preise von Gold und Silber waren in der vergangenen Handelswoche etwas gefallen, doch zeigten sich die beiden monetären Edelmetalle im Umfeld einer Dollar-Rallye relativ stark. Der USD-Index war um 1,3% auf 94,10 Punkte angestiegen, unter anderem da sich die Siegeschancen von Donald Trump kurz vor den Wahlen deutlich verbessert hatten. Der Goldpreis ging bei 1.882 US-Dollar (1.613 Euro) und Silber bei 23,65 US-Dollar (20,31 Euro) in das Wochenende.

Während ein schwacher Aktienmarkt den Goldpreis eher unter die Arme griff, sorgte die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrer Ankündigung, sie würde die Europäische Wirtschaft mit zusätzlichem Drucken von Geld retten, wenn dies nötig sei, für eine Schwäche der Gemeinschaftswährung. Die Ausweitung der Geldmenge leitet jedoch immer nur Vermögen um und schadet produktiven Unternehmen und folglich dem Wirtschaftswachstum.

Auch der neuerliche Teillockdown in Deutschland und anderen europäischen Ländern schadet der europäischen Wirtschaft und somit der Kaufkraft des Euro. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung rechnet mit einem Minus von 19,3 Milliarden Euro durch diesen geplanten einmonatigen Grundrechtseingriff. Die Bundesregierung reicht direkt Geld an die betroffenen Unternehmen aus und will als Entschädigung drei Viertel der Umsätze des Novembers 2019 zahlen. Dieses Geld wird über Neuverschuldung aus dem Nichts erzeugt werden und direkt die Teuerung anheizen, damit selbst der HVP-Index, der die Inflationsrate ohnehin etwa sechs Prozent zu niedrig ausweist, über die Durchschnittsmarke von zwei Prozent ansteigen kann.

Wie von Präsident Trump bereits angekündigt fielen die Wirtschaftsdaten der USA im dritten Quartal sehr gut aus. Die US-Wirtschaft wuchs um 7,4 Prozent, nachdem diese im Vorquartal historisch stark um -9% einbrach, nachdem zwei Drittel der US-Bundesstaaten einen Shutdown ihrer Wirtschaft verfügt hatten. Diese guten Zahlen helfen Trump kurz vor den Wahlen, doch der schwache Aktienmarkt in der vergangenen Handelswoche belastet die Bilanz kurz vor der Wahl etwas. Das Plunge Protection Team des US-Präsidenten dürfte aktuell den Aktienmarkt stützen, wogegen die Opposition diesen vor den Wahlen lieber fallen oder gar crashen sehen würde.

Sollte US-Präsident Trump für weitere vier Jahre in das Weiße Haus gewählt werden und der Senat seine republikanische Mehrheit behalten, so könnte die Aussicht auf eine bessere Wirtschaftsentwicklung in einem Umfeld niedrigerer Steuern und relativ zu den Demokraten geringerer Staatsausgaben den US-Dollar kurzzeitig zur Stärke verhelfen. Ein Short-Squeeze am Terminmarkt beim USD-Index würde den Goldpreis womöglich kurzzeitig belasten.

Sollten hingegen Joe Biden und Kamala Harris die Wahlen für sich entscheiden können und die Demokraten auch den Senat dominieren, so würde dies den US-Dollar kurzzeitig unter Druck bringen und Gold und Silber daraufhin mit Preisanstiegen reagieren. Die Demokraten stehen für höhere Steuern (Spitzensteuersatz von 62% unter Biden), mehr unproduktive und wohlstandsmindernde Wirtschaftsplanung sowie den Ausbau des Sozial- und Wohlfahrtsstaates durch den Aufbau neuer Schulden, was die Talfahrt des US-Dollars in den kommenden Jahren beschleunigen würde.

Die einzig kurzfristig positive Entwicklung für die USA wäre ein Ende des Handelsstreits mit China, aufgrund der erstklassigen Beziehungen der Biden-Familie zum chinesischen Regime. Die Echtheit des Notebooks von Hunter Biden wurde bestätigt, das FBI hat mit Ermittlungen gegen Hunter begonnen und ein Ausschuss des Senats hat die Beweise von des Ex-Geschäftspartners von Hunter, Tony Bobulinski, verifiziert.

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Gewinnt Donald Trump die US-Wahlen, so könnte sich die Dollar-Erholung noch etwas fortsetzen


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Die Wirtschaftspolitik in den USA ist viel freundlicher als in Euroland, was den Euro zum US-Dollar belasten dürfte


Diese Woche dürfte sehr volatil an allen Finanzmärkten werden. Am Dienstag auf Mittwoch finden die US-Wahlen statt, deren Auszählung diesmal länger andauernd dürfte aufgrund der Vervielfachung der Briefwählen, am Donnerstag gibt es eine Notenbanksitzung und am Freitag die neuesten Arbeitsmarktdaten. Je nachdem wie die Wahl ausgehen und ob diese letztlich angefochten wird, dürften wir eine Achterbahnfahrt erleben. Der Goldpreis könnte dabei schnell 100 US-Dollar nach oben oder nach unten springen, während auch der USD-Index sehr volatil sein dürfte.

Die Aktienmärkte könnten bei sozialen Unruhen im Falle eines knappen Sieges von Trump weiter abrutschen und die nächsten ein bis zwei Wochen werden von großer Unsicherheit geprägt sein, bis alle 40 Millionen Briefwahlstimmen ausgezählt sind. Die Wahrscheinlichkeit für einen Sieg Trumps schätze ich höher ein als einen Sieg von Joe Biden, trotz massiver Briefwahlmanipulation, wie Project Veritas mehrmals aufdecken und dokumentieren konnte, was selbst Joe Biden in einem freudschen Versprecher bestätigte.

Unerfahrene Trader sollten kurzfristig besser auf die Seitenlinie gehen oder nur sehr vorsichtig agieren, um sich bei einer Explosion der Volatilität in dieser Woche nicht die Finger zu verbrennen. Sollte der Goldpreis die in der letzten Analyse genannten Unterstützungen im Falle eines Abverkaufs erreichen, so könnte man diese Chance nutzen, um als Käufer zu agieren. Nach den Wahlen wird es neue Fiskalprogramme geben, die direkt preissteigernd wirken und folglich der Dollar wieder real abwerten wird. Die monetären Edelmetalle Gold und Silber werden darauf mit Preisanstiegen im kommenden Jahr entsprechend reagieren!


Notenbanken waren in Q3 erstmals Nettoverkäufer am offenen Markt

Die aktuelle Korrektur des Gold- und Silberpreises, nach der stärksten Rallye seit 2010, dauert nun bereits drei Monate an. Der Terminmarkt zeigte in den vergangenen Wochen deutlich, dass es ein Überangebot am physischen Markt geben musste. Die Schmucknachfrage war weltweit, insbesondere in Indien und China, stark eingebrochen, doch andererseits explodierte in der westlichen Welt die Investmentnachfrage nach physisch gedeckten ETF-Produkten mit Nettozuflüssen von über 1.000 Tonnen seit Jahresbeginn.


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