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Gold - 2.000 USD in Reichweite

15.04.2022  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
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Deutsche Großhandelspreise 12. April 202, ©Holger Zschaepitz


Währenddessen nimmt der Inflationsdruck in Deutschland weiter zu. So stiegen die Verkaufspreise im Großhandel zuletzt um 22,6% gegenüber dem Vorjahr an! Dies entspricht der höchsten jährlichen Veränderungsrate seit Beginn der Berechnung der Großhandelspreisindizes im Jahr 1962. Damit sind weitere Preissteigerungen im Einzelhandel bei den Lebensmitteln bereits absehbar.

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Zinsvergleich Eurozone vs. USA vom 14.April 2022, ©http://leitzinsen.info


Eigentlich müsste der Leitzins in Deutschland gemäß der Taylor-Regel bei mind. 6,7% liegen, um die Preissteigerungen in den Griff zu bekommen. Stattdessen notiert der EZB-Leitzinssatz seit dem März 2016 bei 0%, denn die wirtschaftliche Situation in der Euro-Zone ist viel zu fragil, um auch nur eine minimale Leitzinsanhebung zu ermöglichen.

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US-Inflation vom 12. April 2022, ©Holger Zschaepitz


In den USA hingegen bemühen sich die Zentralbanker zumindest rhetorisch um eine Richtungsänderung. Ein echter Kurswechsel in der Geldpolitik ist ungeachtet der minimalen Leitzinsanhebung auf 0,25% bislang aber nicht zu sehen, denn die US-Inflation stieg im vergangenen Jahr um 8,5%, den höchsten Wert seit 1981. Dabei verzeichneten 76% der vom Bureau of Labor Statistics gemessenen Waren und Dienstleistungen einen Anstieg von mindestens 4% im Jahresvergleich. Und auch die kürzlich gemeldeten monatlichen US-Erzeugerpreise verzeichneten im März angesichts der starken Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen den höchsten Anstieg seit mehr als 12 Jahren.

Insgesamt dürfte die Inflation ihren Höhepunkt weder in der Eurozone noch in den USA bislang erreicht haben, sondern sollte anhaltend hoch bleiben. Grundsätzlich sollte diese Gemengelage zusammen mit dem geopolitischen Drama sowohl die Edelmetall- als auch die Rohstoffpreise weiter unterstützen. Gleichzeitig nehmen Stress und Volatilität im Finanzsystem weiter zu, so dass bis zum Frühsommer in allen Marktsektoren empfindliche Rücksetzer möglich sind. Es empfiehlt sich also trotz der hohen Inflationsraten ein solides Liquiditätspolster aufzubauen.


7. Fazit: Gold - 2.000 USD in Reichweite

Nach einer mehrwöchigen Korrekturphase nimmt der Goldpreis aktuell wieder Anlauf auf die Marke von 2.000 USD. Angesichts der überkauften Lage auf dem Tageschart sowie dem Umkehrsignal auf dem Wochenchart müssen wir momentan davon ausgehen, dass der Ausbruch über diese runde Marke letztlich scheitern wird. Allerdings bemühen sowohl der Silberpreis als auch die Goldminenaktien (GDX) aktuell um einen größeren Ausbruch, welcher nochmals Potenzial freischalten könnte.

Kurzfristige Überraschungen auf der Oberseite sind also möglich. Um 2.027 USD und allerspätestens um 2.050 USD sehen wir derzeit aber das Ende der Fahnenstange für den Goldpreis. Sollte der Silberpreis in den kommenden Wochen auf der Zielgeraden noch bis auf 30 USD durchstarten, läge auch hier die immer wieder beschriebene Divergenz bei den beiden Edelmetallen vor.

Zusammengefasst ergibt sich kurzfristig sehr bullisches Bild. Mittelfristig hingegen überwiegen die Warnsignale deutlich. Langfristig gibt es allerdings keinen Zweifel daran, dass der Goldpreis und somit auch die anderen Edelmetalle sowie die Minenaktien auf neue Allzeithochs marschieren werden.


© Florian Grummes
www.midastouch-consulting.com


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