Je t’accuse: Anleihe-Killer & andere bösartige Weltzerstörer
01.04.2023 | Matt Piepenburg
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Ozeane aus währungsvernichtender Liquidität im AnmarschSchließlich hatten wir auch auf Folgendes hingewiesen: Platzt der Anleihemarkt, bräuchte es letztlich Ozeane aus Neuliquidität, um zu verhindern, dass die Volatilität am US-Staatsanleihemarkt auch das globale Bankenwesen, die Devisenmärkte (FX) als auch die Anleihe- und Risikoanlagemärkte kollabieren lässt. Das ist übrigens keiner präzisen Marktprognose geschuldet oder irgendeinem magischen Tarotkartenstapel hier in unserer Züricher Geschäftsstelle.
Nein.
Es war leicht abzusehen, weil wir grundlegende Mathematik, Geschichte und gesunden Menschenverstand respektieren – drei Kompetenzen also, die die politischen Entscheidungsträger der ganzen Welt am liebsten "gecancelt" sähen.
Kurzum: Der Bondmarkt ist präziser, ehrlicher und berechenbarer als Entscheidungsträger wie Powell bzw. am Steuer schlafende Führungspersönlichkeiten wie Biden, die (zwecks unkomplizierter, vorausgeplanter Manipulation) in hohe Ämter gehievt worden.
Oder noch einfacher formuliert: Den Anleihemarkt hat es deshalb zerrissen, weil alle Blasen stets und unweigerlich immer dasselbe machen. Sie platzen.
Und wie wir kürzlich gewarnt hatten: Die Währungsblase ist immer die letzte Blase, bei der das passiert.
Betrunken am Steuer: Was kommt als Nächstes?
Also: Was werden die zwerggeistigen, berauscht steuernden, QE-süchtigen Zentralplaner als Nächstes tun? Welche "Lösung" haben sie dafür, dass die Anleihevolatilität von ihren keynesianischen Petrischalen im Hyper-MMT-Experiment übergesprungen ist und sich jetzt ausbreitet?
Traurigerweise liegt hier ein Muster vor, das wir bestens aus der Geschichte kennen und das ich letzten Sommer akribisch in Frankfurt behandelt hatte… Siehe hier.
Hemingway brachte es am besten auf den Punkt: Inflation, Währungsvernichtung & Krieg
Anstatt leeren Politikerworten zu folgen oder dem Finanz-Bias von Hedgefondsmanagern oder gar irgendwelchen "Endlosvorträgen" von Schweizer Gold-Nervensägen, gehen wir lieber zu Papa Hemingway, der nie angewandte Mathematik studierte oder ein Regierungsamt anstrebte.
"Das erste Allheilmittel schlecht verwalteter Nationen ist Währungsinflation. Das zweite ist Krieg. Beide bringen vorläufig Wohlstand; beide bringen dauerhaft Ruin. Aber beide sind Zufluchtsort für politische wie ökonomische Opportunisten." - Ernest Hemingway
Da haben wir’s. Die aktuelle und zukünftige Ausrichtung unter den politischen wie ökonomischen Opportunisten lässt sich wie folgt herunterbrechen: Währungsentwertung, Inflation und Krieg. Diese sensationelle Prognose ist umso greifbarer, weil wir sie buchstäblich gerade selbst miterleben. Powell sagte uns, die Inflation sei "vorübergehend". Das war kein Fehler; es war eine Lüge.
Wie ich in zahllosen Interviews und Artikeln beschrieben hatte, brauchen alle heillos überschuldeten Nationen Inflation (und negative Realzinsen), um ihre Verschuldung wegzuinflationieren. Powell hatte gehofft, er könne die tatsächliche Inflation falsch darstellen UND in der Öffentlichkeit den Kampf gegen sie simulieren.
Eigentliches Ziel der Zinserhöhungen von 2022 war nicht die Inflation (die Powell ja braucht), sondern die Möglichkeit, überhaupt etwas kürzen zu können, sobald die Rezession, die er im selben Jahr sogar noch umdefiniert hatte, nicht mehr von der Hand zu weisen sei. Mit den Leitzinserhöhungen hätte er etwas gehabt, das er erst aussetzen und später (in der Rezession von morgen) auch hätte kürzen können. Und diese Rezession, liebe Leute, kommt gerade mit Höchstgeschwindigkeit auf uns zugerast.
Wovon Sie ausgehen können: Mehr magisches Geld
Fakt ist: Historisch betrachtet, ist es noch keiner Nationen gelungen, eine Rezession mit Währungsstärke und hohen Zinsen zu bekämpfen; zugleich schreit unser heutiger Anleihemarkt buchstäblich nach Liquidität in Billionenhöhe. Um also zu verhindern, dass die Welt von einer Echtzeitkrise am Anleihemarkt in die globale Depression gestürzt wird, gibt in den kommenden Monaten und Jahren keine Alternative zu MEHR magischer, unmittelbarer und komplett künstlicher Liquidität.
Kurzum: Sie können von mehr Mausklick-Billionen und mehr inhärent inflationären (und folglich währungsvernichtenden) QE- oder QE-ähnlichen Programmen durch die Hintertür ausgehen (d.h. Repo-Spielereien, Bank-Bailouts/ins, Diskontfensterkrediten, Cash Swaps etc.).
Wovon Sie noch ausgehen können: Mehr Zentralsteuerung
Genauso wichtig und genauso oft als Warnung formuliert: Man sollte sich auf mehr Zentralsteuerung einstellen. Offensichtlichstes Beispiel dafür ist natürlich der clevere Wolf im Schafspelz alias Zentralbankendigitalwährungen (CBDC), dessen schonungsloses und widerliches Wesen ich in nüchternem Detail schon beschrieben hatte.
Wie schon Sam Bankman-Fried, Bernie Madoff oder andere unzählige, namenlose Bad-Banker und langfingrige Abzocker werden auch die USA und die US Federal Reserve nicht fähig sein, dem Diebstahl von Kundengeldern zu widerstehen – nämlich dem Geld der eigenen Bevölkerung.
CBDC sind der Türöffner für jenen verlockenden Zeitpunkt, an dem eine "Krise" tatsächlich eingetreten ist und die Regierung, im Namen der nationalen Sicherheit, einfach "ein bisschen von Ihrem Geld" nehmen muss, um Sie und die Nation zu retten. Gäbe es einen einfacheren Weg, dies zu tun, als per Direktzugriff auf Ihre CBDC? Wenn man anfängt, wie ein korrupter Politiker oder ein hoffnungslos bankrotter Fondsmanager zu denken, dann fällt es leichter, die wahren Motive und Narrative und die Anbahnung/ den Aufbau von CBDC zu erkennen, zu verfolgen und vorherzusagen.
Und dann bleibt natürlich noch Hemingways andere Warnung: Krieg.