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Ist es für die USA an der Zeit, ihre Goldreserven neu zu bewerten?

02.03.2025  |  Frank Holmes
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Zentralbankkäufe und globale Markttrends

Nach Angaben des World Gold Council (WGC) haben die Zentralbanken im Jahr 2024 zum dritten Mal in Folge mehr als 1.000 Tonnen des Metalls gekauft. Die polnische Nationalbank (NBP) führte das Feld an und stockte ihre Reserven um 90 Tonnen auf, während die People's Bank of China (PBoC) einen erneuten Kauf von 5 Tonnen für den Beginn des Jahres 2025 ankündigte, womit sich ihr Gesamtbestand auf 2.285 Tonnen erhöht.

Die Zentralbanken werden oft als das "Smart Money" auf dem Goldmarkt angesehen, und ihre anhaltende Anhäufung von Gold spiegelt eine breitere Strategie zur Diversifizierung der Reserven und zur Absicherung gegen ihre eigene Politik wider. Darüber hinaus stützt diese Kaufaktivität die Preise und schafft ein günstiges Umfeld für Gold als Anlageform.


Steht der Peak Gold bevor?

Auf der Angebotsseite stieg die Gesamtgoldproduktion im Jahr 2024 auf einen Rekordwert von 4.974 Tonnen, was auf eine erhöhte Minenproduktion und Recycling zurückzuführen ist. Ersten Schätzungen zufolge erreichte die Minenproduktion ein Allzeithoch von 3.661 Tonnen, wobei die endgültigen Zahlen diesen Rekord revidieren könnten. Die langfristigen Angebotsaussichten sind jedoch weniger rosig.

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Paul Manalo von S&P Global zufolge dürfte das Goldangebot im Jahr 2026 seinen Höhepunkt erreichen, bevor es aufgrund weniger neuer Entdeckungen zurückgeht. Die Explorationsbudgets, die 2022 auf 7 Mrd. USD angestiegen waren, haben sich zwar abgekühlt, liegen aber immer noch über den historischen Durchschnittswerten. Dieser Trend könnte den Goldpreis mittel- bis langfristig stützen, vor allem wenn die Nachfrage der Zentralbanken und Anleger robust bleibt.

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Für Wachstum positioniert

Der hohe Goldpreis hat es den Goldbergbauunternehmen ermöglicht, ihren Betrieb zu erweitern, Nachhaltigkeitsinitiativen zu priorisieren und das Interesse der Investoren zu wecken. Die Bank of America schätzt, dass die von ihr betreuten Unternehmen im vierten Quartal 2024 einen freien Cashflow (FCF) von rund 3 Mrd. USD erwirtschaften könnten, wobei in diesem Jahr noch mehr erwartet wird. Allerdings stellen die steigenden Kosten eine Herausforderung dar. Die durchschnittlichen Betriebskosten (All-In Sustaining Cost, AISC) der Goldbergbauunternehmen erreichten im dritten Quartal 2024 einen Rekordwert von 1.456 Dollar je Unze, was auf höhere Lohn- und Wartungskosten zurückzuführen ist.

Trotz dieses Drucks sind viele Bergbauunternehmen weiterhin stark unterbewertet, was sie für Value-Investoren attraktiv macht. Der NYSE Arca Gold Miners Index, der die wichtigsten Goldproduzenten abbildet, hat vor kurzem einen technischen Ausbruch vollzogen, wobei der 50-tägige gleitende Durchschnitt den 200-tägigen gleitenden Durchschnitt überschritt.

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Strategische Schlussfolgerungen

Was bedeutet das alles für Ihr Portfolio? Gold bleibt ein wichtiger Vermögenswert zur Diversifizierung. Ich glaube, dass seine Rolle als Absicherung gegen Inflation, Währungsabwertung und geopolitische Risiken für langfristig orientierte Anleger heute so wichtig ist wie eh und je. Für eher taktisch orientierte Anleger könnte die potenzielle Neubewertung der US-Goldreserven - oder auch die Publicity im Zusammenhang mit der von Musk vorgeschlagenen Prüfung - als Katalysator für Preisbewegungen wirken.

In der Zwischenzeit bieten die anhaltenden Käufe der Zentralbanken und die Angebotsbeschränkungen im Bergbausektor zusätzliche Unterstützung für einen bullischen Ausblick auf Gold. Wie immer empfehle ich eine Gewichtung von 10% in Gold, davon 5% in physischem Gold (Münzen, Barren, Schmuck) und 5% in hochwertigen Goldbergbauaktien, Investmentfonds und ETFs.


© Frank Holmes
U. S. Global Investors



Der Artikel wurde am 24. Februarr 2025 auf www.usfunds.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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