Inflation, Schulden und Stagflation: Warum Gold weiterhin glänzen wird
13.03.2025 | Markus Blaschzok

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Aktienmärkte unter Druck – ein Bärenmarkt drohtSeit etwa drei Wochen befinden sich die Aktienmärkte auf Talfahrt, da Wachstums- und Rezessionsängste die Märkte verunsichern. Auf die Wirtschaftseuphorie nach der Wahl von Donald Trump als neuen Präsidenten, folgt nun die Ernüchterung, da Trump eine Wirtschaft geerbt hat, die bereits vor einer Rezession stand. Da das Finanzsystem dank der vielen QE-Programme viel besser kapitalisiert ist als früher, könnten es sich die US-Regierung und die US-Notenbank leisten, die Überbewertung am Aktienmarkt durch entsprechende Kursrückgänge abbauen zu lassen, anstatt wie früher mittels QE-Programmen Banken zu retten.
Deshalb sollte man sehr vorsichtig sein, denn aus dieser Korrektur könnte auch ein längerfristiger Bärenmarkt mit deflationären Tendenzen in einer Rezession erwachsen, wie ihn junge Anleger so bisher nicht kennen. Der letzte echte Bärenmarkt begann zur Jahrtausendwende und dauerte drei Jahre. Trump warnte bereits vor einer Rezession und signalisierte offen, dass ihm der Aktienmarkt diesmal nicht wichtig sei, was gegen eine kursstützende Intervention der Regierung oder US-Notenbank spricht.
Insbesondere bereiten die Zölle den Anlegern nach wie vor große Sorgen, da viele glauben, dass sie dem Wirtschaftswachstum schaden und inflationär wirken könnten. Diese Auffassung ist grundsätzlich richtig. Die Bemühungen das Haushaltsdefizit der USA durch Kürzung der Staatsausgaben zu verringern, wird die Inflation langfristig jedoch einhegen und einen Staatsbankrott womöglich verhindern.
Ein kurzfristig steigender Preisdruck könnte die US-Notenbank jedoch dazu zwingen, die Zinssätze weiter anzuheben, anstatt zu senken, was die Wirtschaft in eine längst überfällige Rezession drücken könnte. Steigende Zinsen und abnehmende Liquidität könnten dem im letzten Jahr stark gestiegenen Goldpreis kurz- bis mittelfristig unter Druck setzen und eine teilweise Korrektur der vorherigen Rallye mit sich bringen.
Mittel- bis langfristig dürfte der US-Dollar zum Euro daher aufwerten, insbesondere wenn die Aufnahme neuer Schulden in Europa wie geplant erfolgt. Während der Goldpreis in US-Dollar konsolidieren oder korrigieren wird, könnte der Goldpreis in Euro mittelfristig weiter ansteigen. Insbesondere dann, wenn die neuen Schuldenpakete auf den Weg gebracht werden, sollten Sparer im Euroraum die aktuelle Korrektur des Goldpreises nutzen, um Vermögen langfristig in Gold umzuschichten.
Der Mythos des deutschen Goldes in New York
Im vorletzten Marktkommentar ging ich auf das geplante Audit der US-Goldbestände durch US-Präsident Trump und Elon Musk ein. In den letzten Monaten gab es gigantische Abflüsse von Gold aus London in die USA, womöglich um fehlende Bestände im Vorfeld eines Audits wieder aufzufüllen. Diese Zuflüsse in die Tresore der Comex sorgten in dieser Woche für ein neues Allzeithoch von 39,7 Mio. Unzen, womit das Hoch nach der Covid-Panik erstmals übertroffen wurde.

Die Goldbestände an der COMEX stiegen in den letzten Monaten blitzartig auf neue Rekordhochs
Es gibt auch massive Goldbarrenimporte aus der Schweiz in die USA in den vergangenen Monaten, was die Schweizer Zolldaten von Januar zeigen. Dabei stiegen die Goldimporte im Januar auf rund 25 Mrd. US-Dollar und waren damit fast für die gesamte Ausweitung des US-Handelsdefizits zwischen den USA und der Schweiz von 31 Mrd. US-Dollar verantwortlich.

Die Goldexporte aus der Schweiz sorgten für ein extremes Handelsdefizit zwischen den USA und der Schweiz
Angesichts der Spekulationen um die Vollständigkeit der amerikanischen Goldbestände, stellte ich im vorletzten Marktkommentar wieder einmal die Frage, ob es das deutsche Bundesbankgold in New York, dessen Existenz bis zum heutigen Tage unbewiesen ist, wirklich gibt.
Während die Bundesbank behauptet, dass das Gold sicher in den Tresoren der Federal Reserve Bank of New York liegt, gibt es erstaunlich wenige bis gar keine echten Beweise dafür. Jahrzehntelang durfte niemand die Barren inspizieren. Eine vollständige Überprüfung mit klaren Seriennummern fehlt bis heute. Als schließlich zwischen 2013 und 2017 ein kleiner Teil des Goldes zurückgeholt wurde, dauerte dieser Prozess auffällig lange – obwohl es technisch kein Problem gewesen wäre, die gesamte Menge schnell und unkompliziert zu transportieren.
Wie bereits im vorletzten Marktkommentar thematisiert, gibt es weiterhin berechtigte Zweifel daran, ob das deutsche Gold jemals mehr als eine bloße Luftbuchung war – wurde es tatsächlich eingelagert oder längst anderweitig verliehen und genutzt? Falls Letzteres zutrifft, stellt sich die Frage: Warum hält die Bundesbank unbeirrt an der offiziellen Darstellung fest?
Denkbar wäre ein Szenario, in dem die vermeintlich in den USA gelagerten, in Wahrheit aber nicht existenten Teile der deutschen Goldreserve eines Tages offiziell am Markt verkauft werden – angeblich zur Tilgung von Staatsschulden. In Wirklichkeit jedoch dient dies einzig dazu, die wahre Geschichte für immer im Dunkeln zu lassen.
Unser neuer Cartoon beleuchtet mit einem Augenzwinkern, aber auch einer ordentlichen Prise Brisanz, eines der größten ungelösten Finanzrätsel unserer Zeit.

Eines der größten Rätsel, die womöglich niemals aufgedeckt werden
Die dazugehörige aktuelle technische Chartanalyse finden Sie hier.
© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
Chefanalyst GoldSilberShop.de / VSP AG
BlaschzokResearch
GoldSilberShop.de
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