Gold vs. toxischer Mix aus Finanzrepression & Kapitalkontrollen
21.03.2025 | Matt Piepenburg

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Leute, in den USA liegen die Lasten / Kosten von Sozialleistungen, Militärausgaben und Zinsaufwendungen aktuell bei 140% des Steueraufkommens! Autsch...
Es heißt Inflationieren oder Sterben
Auch hier gilt: Sobald eine schuldensüchtige Nation ein mittlerweile öffentlich sichtbares Ausmaß an Schuldenkrebs erreicht hat, werden die ihr verbleibenden Optionen und Szenarien immer schwächer und schlechter. Die verfügbaren (schlechten) Optionen der USA sind da keine Ausnahme. Vater Staat kann:
1) seine Schulden ausfallen lassen (was nicht passieren wird, weil in der US-Notenbank ein Gelddrucker steht)
2) die Yellen-Karte spielen und verstärkt kurzlaufende Schuldscheine emittieren (was an der oben erwähnten Quote von 140% rein gar nichts ändern wird)
3) die Ausgaben für Militär und Sozialsysteme um 40% bis 50% kürzen (politischer Selbstmord) oder
4) auf den Boden der Tatsachen zurückkehren und die geflüsterte Botschaft laut aussprechen: "Verschuldung weginflationieren!"
Doch da liegt der Hund begraben: Finanzielle Repression mittels "Weginflationierung" von Schulden (die der IWF in seinem White Paper von 2015 als unumgänglichen Schlachtplan akzeptierte) macht die Eingeborenen unruhig. Währungsentwertung durch Inflation hat die Geschichtsbücher schon mehr als einmal mit Mistgabeln oder Guillotinen gefüllt.
Die nervösen Regierungen wissen das natürlich auch. Sie fürchten eine informierte Mehrheit. Deswegen ist es in ihrem ureigensten (Überlebens-) Interesse, bei den offiziellen Inflationsquoten erneut zu lügen und die beschönigte, aber zutiefst NEGATIVE Realzinspolitik fortzuführen.
Und dann kommen Kapitalkontrollen...
Man sollte seinen Gegner nie unterschätzen. Finanzielle Repression funktioniert; doch wie derselbe IWF in einem anderen Bericht von 2023 den Staaten dieser Welt mit auf den Weg gab, würden überschuldete Nationen noch viel besser damit fahren, wenn sie den toxischen "Finanz-Repression-Mix" schnell noch mit Kapitalkontrollen ergänzen.
Das heißt: Bevor die Finanzrepression ihre unangenehme Wirkung entfalten kann, ist es wichtig, auch noch die Kontrolle darüber zu haben, wie die Bürger ihr Geld innerhalb oder außerhalb des Systems bewegen, BEVOR sie schließlich die Währungsqual negativer Realverzinsung mit ganzer Wucht zu spüren bekommen.
Gleiche Tricks, neues Zeitalter
Solche Tricks sehen wir ja nicht zu ersten Mal. Franklin D. Roosevelts (FDR) berüchtigte Executive Order 60-102 ist ein klassisches Beispiel für Kapitalkontrollen: Zuerst wurde den Bürgern per Verordnung der Goldbesitz verboten; anschließend wertete FDR den Goldpreis auf, um die inflationäre Geldschöpfung ankurbeln zu können.
Die heutige Digitalisierung und Tokenisierung aller Dinge dürfte auch bedeuten, dass wir weitere, wenngleich modernere und effizientere Versionen des Althergebrachten sehen werden. Das erklärt vielleicht auch, warum auch ein Unternehmen wie BlackRock, das BTC vor Jahren noch als Betrugsmasche kritisiert hatte, inzwischen einen 50 Mrd. US$ schweren BTC-Fonds aufgelegt hat.
Diese Form der Zentralisierung eines einst "dezentralen", alternativen Coins macht es Staaten (und ihren Stellvertretern) leichter, Ihre Vermögenswerte an den Auf- und Ausfahrten zu kontrollieren. Gleiches gilt für digitale Stable-Coins und die unausweichlich kommenden digitalen Zentralbankenwährungen – direkt oder versteckt.
Ja, die "Digitalisierung" wird offen als hypermodern, innovativ und effizient beworben. Was aber von ganz oben verschwiegen wird, ist die Tatsache, dass diese Digitalisierung auch derart rückverfolgbar, programmierbar und eben auch beschlagnahmbar ist...
Kurzum: Sie ist KONTROLLIERBAR.
Goldene Lösung: Auf Kapitalkontrollen vorbereitet
Die Geschichte bietet einige Antworten auf die oben geschilderte toxische Vorlage und Ausrichtung.
Jepp – es geht um jenen langweiligen, analogen "Schnickschnack", der bei der modernen / digitalen Generation als veraltet gilt, nach dem die Zentralbanken aber so verrückt sind, dass sie ihn stapelweise einlagern und von dem auch der COMEX-Markt nicht genug bekommen kann. Es erinnert uns einmal mehr daran, dass es einige unzerstörbare Vermögenswerte gibt, die das letzte und geduldige Wort in einer zunehmend verrückten / zentralisierten Welt haben.
Falls Sie sich also fragen, wie Sie sich auf die drohenden Kapitalkontrollen vorbereiten können, so finden Sie die Antwort in dem, was erfahrene Anleger seit Jahrhunderten wissen und wofür wir seit Jahrzehnten eintreten: Sie sollten PHYSISCHES Gold besitzen, das in PRIVATEN Tresoren AUẞERHALB Ihres Landes und Ihres zerrütteten BANKENSYSTEMS verwahrt wird. Für US-Anleger gilt beispielsweise: Physisches Gold unterliegt in den USA keiner staatlichen Meldepflicht, wenn es in Rechtsgebieten gehalten wird, die rechtlich wie historisch als Goldumschlagsplätze bestätigt sind.
Solche Meldepflichten variieren jedoch von Land zu Land, und was für US-Bürger gilt, gilt nicht für allen anderen. Und es gilt nur für Gold, das im Ausland aufbewahrt wird, aber nicht für Bargeld – Geld also, das in einer Bank, einem Bankschließfach oder anderweitig verwahrt wird – all das IST meldepflichtig, wie auch etwaige Kapitalgewinne zum Zeitpunkt des Verkaufs.
Nur Gold, das in einem privaten Tresor außerhalb des Herkunftslandes gelagert ist, bietet US-Bürgern die wirklich legale und sichere Brandmauer zwischen der eigenen Person und dem zunehmend zentralisierten / kontrollierten Finanzsystem und Staat. Anspruchsvolle Anleger, Familien und Institutionen prüfen seit Jahrhunderten in aller Ruhe die Meldepflichtoptionen für jedes einzelne Land. Aber auch hier gilt: Die vorstehende Analyse bezieht sich speziell auf die Heimat und den Kontext der Weltreservewährung – sprich: auf die USA.
© Matt Piepenburg
Kommerzdirektor bei VON GREYERZ AG
Dieser Artikel wurde am 09. März 2024 auf vongreyerz.gold veröffentlicht.