Goldpreis fällt trotz Dollarschwäche und geopolitischer Risiken
25.06.2025 | Markus Blaschzok

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Für die Österreichische Schule ist der deutliche Anstieg des Goldpreises in Schweizer Franken ein eindeutiger Indikator für die zunehmende Entwertung des Fiat-Geldes, verursacht durch eine exzessive Ausweitung der Geldmenge. Auch wenn die offiziell gemessene Konsumentenpreisinflation derzeit niedrig erscheint, manifestieren sich die eigentlichen Folgen der expansiven Geldpolitik in einer Vermögenspreisinflation, sinkenden realen Sparzinsen sowie einem spürbaren Anstieg der Preise realer Sachwerte wie etwa Gold oder Immobilien.Diese geldpolitische Ausrichtung gefährdet langfristig die wirtschaftliche Stabilität und begünstigt eine kurzfristige Verschuldungsmentalität zulasten echter und nachhaltiger Produktivitätssteigerungen. Angesichts der neu entstandenen Billionenschulden in Deutschland wäre es aus Sicht der Österreichischen Schule geboten, dass die SNB ihre bisherige Strategie der künstlichen Abwertung des Frankens kritisch hinterfragt.
Es erscheint wirtschaftlich nicht sinnvoll, den Franken dauerhaft an den strukturellen Niedergang des Euro zu koppeln. Stattdessen sollte man eine natürliche Aufwertung des Frankens zulassen und dem Markt die erforderlichen Anpassungsprozesse ermöglichen. Eine starke Währung bietet der Schweizer Volkswirtschaft langfristig deutlich mehr Vorteile als Nachteile.
Seit der Aufhebung der Goldbindung zur Jahrtausendwende weist der Schweizer Franken nicht mehr dieselbe Wertbeständigkeit wie das Edelmetall auf. Auch die Schweiz ist inzwischen einem schleichenden Kaufkraftverlust ausgesetzt, der über die Zeit hinweg zu realen Vermögenseinbußen führt und der Bevölkerung Wohlstand entzieht.
Die zunehmende Orientierung der SNB an der expansiven und teilweise destruktiven Geldpolitik Europas birgt erhebliche Risiken, insbesondere für Sparer. Vor diesem Hintergrund erscheint es ratsam, dass auch Schweizer Bürger einen Teil ihres Vermögens in Gold investieren, um sich gegen zukünftige Inflationsschübe und geldpolitische Fehlentwicklungen besser abzusichern.
Steht der Silberpreis vor einer Korrektur?
Der Silberpreis war im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem Goldpreis deutlich angestiegen und erreichte zuletzt einen Höchststand bei 37 $ je Feinunze. Seitdem fiel er jedoch wieder zurück auf die wichtige Unterstützung bei 35,50 $. Hintergrund des jüngsten Preisrückgangs sind sowohl eine verhaltene physische Nachfrage als auch die überkaufte Situation an den Terminmärkten. Das globale Silberangebot übersteigt weiterhin deutlich die industrielle Nachfrage und ein physischer Mangel an Silber für industrielle Zwecke besteht aktuell nicht. Vielmehr befinden sich die überirdischen Lagerbestände auf einem Rekordniveau, insbesondere in Nordamerika und Europa.
Zwar kaufen Investoren weiterhin Silber, jedoch nicht in dem Ausmaß, wie es oftmals dargestellt wird. Tatsächlich nutzen viele Privatanleger das aktuelle Preisniveau sogar, um Verluste aus früheren Investitionen (z.B. aus den Jahren 2011 oder 2021) auszugleichen, was die Aktivität im physischen Edelmetallhandel belegt. Großinvestoren und Fondsmanager zeigen hingegen zunehmend Interesse am Silbermarkt, das sie mittel- bis langfristig ein Aufholpotenzial gegenüber dem Goldpreis sehen, was das hohe Gold-Silber-Ratio nahe legt.
Kurzfristig problematisch bleibt jedoch die Situation an den Terminmärkten, die derzeit stark überkauft sind. Investoren setzen seit Monaten auf eine Outperformance von Silber gegenüber Gold, das zuletzt eine historisch außergewöhnliche Rallye vollzogen hatte. Diese Konstellation erhöht die Wahrscheinlichkeit eines kurzfristigen, möglicherweise abrupten Preisrückgangs, sollte sich der Terminmarkt bereinigen. Darüber hinaus haben große Händler an der COMEX ihre Shortpositionen zuletzt auf historisch hohe Niveaus ausgeweitet, was ein typischer Kontraindikator ist.
Obwohl der Silberpreis vor wenigen Wochen die langfristig bedeutende Widerstandsmarke bei 35,50 $ zunächst überwinden konnte, blieben Anschlusskäufe, die den Ausbruch bestätigen würden, seither aus. Heute fiel der Preis sogar auf 35,30 $ zurück, was ein negatives charttechnisches Signal darstellt. Sollte sich bestätigen, dass es sich lediglich um einen False Break handelte, könnte eine kurzfristige Marktbereinigung bevorstehen, was einen schnellen Preisrücksetzer mit sich bringen würde. Mehr dazu finden Sie in der aktuellen Charttechnischen Analyse auf www.blaschzokresearch.de

Die Silberbugs warten schon lange auf den grossen Ausbruch des Silberpreises
Die dazugehörige aktuelle technische Chartanalyse finden Sie hier.
© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
Chefanalyst GoldSilberShop.de / VSP AG
BlaschzokResearch
GoldSilberShop.de
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