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Rohstoffe und die KI-Blase

28.10.2025  |  Steve Saville
Aufgrund ihrer extremen Bewertungen befinden sich AI-fokussierte Aktien seit geraumer Zeit in einer Blase, aber wie sieht es mit Investitionen in AI-Infrastruktur wie Rechenzentren, Halbleiter, Server und die dazugehörigen Stromversorgungen aus? Stellt die rasante Investitionsrate in AI-bezogene Hardware, Software und Gebäude eine Blase dar?

Wir vermuten, dass dies der Fall ist, aber zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich das nicht mit Sicherheit sagen. Investitionen, die sich als Fehlinvestitionen herausstellen, basieren immer auf Prognosen der zukünftigen Nachfrage, die sich als viel zu optimistisch erweisen, aber nicht alle optimistischen Prognosen der zukünftigen Nachfrage erweisen sich als falsch.

Ein Anzeichen dafür, dass die laufenden Investitionen in KI-bezogene Hardware und Software eine Blase darstellen, sind die kreativen Wege, die zu ihrer Finanzierung eingeschlagen werden. Das folgende Meme spiegelt beispielsweise wider, wie sich drei der wichtigsten Unternehmen der KI-Welt kürzlich gegenseitig finanziert haben.

NVIDIA investierte 100 Milliarden US-Dollar in OpenAI, das mit diesem Geld Serverkapazitäten von Oracle kaufte, das wiederum mit diesem Geld Chips von NVIDIA erwarb. Diese zirkuläre Transaktion steigerte die Aktienbewertungen und die Umsätze aller drei beteiligten Unternehmen.

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Unsere optimistischen Prognosen für einige industrielle Rohstoffe, darunter Erdgas, Uran, Kupfer und Zinn, für die nächsten ein bis zwei Jahre hängen zum Teil mit dem Ausbau der KI zusammen. Könnte das Platzen der KI-Blase daher den zyklischen Rohstoff-Bullenmarkt verkürzen? Wir glauben das aus sechs Gründen nicht.

Erstens: Selbst wenn die Aktienkurse von KI-orientierten Unternehmen bald einbrechen sollten, würden die Investitionen in die damit verbundene KI-Infrastruktur wahrscheinlich noch mindestens zwei Jahre lang zu einer erheblichen Steigerung der Rohstoffnachfrage führen. Dies basiert auf den Rechenzentren, die sich bereits im Bau befinden oder deren Bau in naher Zukunft beginnen soll.

Zweitens gibt es weitere wichtige potenzielle Treiber für eine steigende kommerzielle Nachfrage nach Rohstoffen, darunter vor allem der Wiederaufbau der Ukraine, der Wiederaufbau des Gazastreifens und der Bau des riesigen Yarlung-Tsangpo-Wasserkraftprojekts in China.

Drittens dürften Beschränkungen des internationalen Handels in einigen Teilen der Welt, darunter auch in den USA, einen Aufwärtsdruck auf die Rohstoffpreise ausüben, da sie den internationalen Handel mit Rohstoffen weniger effizient machen. Während es beispielsweise früher sinnvoll war, einen Rohstoff zu importieren, anstatt ihn vor Ort zu produzieren, könnte es aufgrund von Zöllen nun sinnvoller sein, ihn vor Ort zu produzieren. Allerdings dauert der Bau einer neuen Mine in der Regel mehrere Jahre, und der Bauprozess selbst verbraucht große Mengen an Rohstoffen.

Viertens wird die Kombination aus einem schwächeren US-Dollar und weltweit erhöhten Staatsausgaben sowohl die kommerzielle Nachfrage nach Rohstoffen stützen als auch die spekulative Nachfrage nach Rohstoffen als Inflationsabsicherung ankurbeln.

Fünftens: Auch wenn Investitionen in „erneuerbare“ Energien wie Solar- und Windenergie derzeit von der US-Regierung weniger gefördert oder sogar aktiv behindert werden, wird weltweit und insbesondere in China weiterhin massiv in diese Energieformen investiert. Dies wird die kommerzielle Nachfrage nach Industriemetallen ankurbeln.

Sechstens lässt der Goldbullenmarkt der letzten Jahre einen Rohstoffbullenmarkt für die nächsten Jahre erwarten (Rohstoffbullenmärkte sind nichts anderes als Goldbullenmärkte, die sich ausgeweitet haben).

Unserer Meinung nach ist der Preisanstieg einiger Rohstoffe in den letzten sechs Monaten nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird.


© Steve Saville
www.speculative-investor.com



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Dieser Artikel wurde am 21. Oktober 2025 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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