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"Merkozy" mit klarer Kante - Euro ansatzweise stabilisiert

10.01.2012  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.25 Uhr) bei 1.2790, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im europäischen Handel bei 1.2704 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 76.85. In der Folge notiert EUR-JPY bei 98.25, während EUR-CHF bei 1.2115 oszilliert.

Der Euro zeigt sich gestern in der Folge des Treffens von Frau Dr. Merkel und Herr Sarkozy ansatzweise stabilisiert, nachdem zuvor die tiefsten Kurse des Euros gegenüber dem USD seit 2010 markiert wurden.

Das Treffen von Frau Dr. Merkel und Herrn Sarkozy unterstrich den klaren Willen, die Krise in den Griff zu bekommen. Dabei wurde richtigerweise darauf hingewiesen, dass die Erwartungshaltung, einer umfassenden kurzfristigen Lösung des Problems nicht realistisch sei. Stück für Stück werde die Krise gelöst.

Es war auch angemessen, dass Frau Dr. Merkel von Fehlern sprach, die gemacht wurden. Diese Erkenntnis impliziert, dass man zumindest diese Fehler nicht wiederholen wird. Es heißt andererseits aber nicht, dass nicht andersartige Fehler gemacht werden könnten.

Laut Frau Dr. Merkel können die Vereinbarungen zum Fiskalpakt schon im Januar unterzeichnet werden. Das freut sehr. In einer Krise geht es darum zeitnah und nachhaltig zu agieren. Die freiwillige Umschuldung Griechenlands müsse vorangetrieben werden. Das ist richtig. Sie stellt ein Grundvoraussetzung für die Sanierung Griechenlands dar. Das zweite Griechenland-Programm inklusive des Schuldenerlasses müsse zügig umgesetzt werden, da ansonsten keine Hilfen fließen könnten. Sowohl Frankreich als auch Deutschland wollen, dass Griechenland in der Eurozone verbleibt. Gespräche mit dem IWF stünden auf der Agenda.

Zuversicht ob der Lösung der Krise ist und bleibt angemessen. Euphorie ist fehl am Platze. Fakt ist, dass der aktuelle Schmerz der Reformanpassungen im Zeitverlauf das Potentialwachstum hebt. Es fördert die Zukunftsfähigkeit der Eurozone. Der Weg in die Fiskalunion mit den Charaktermerkmalen einer Stabilitätsunion wird zügig beschritten. Die Unterschiede zu USA, Japan und UK könnten nicht größer sein. Den Markt interessiert das derzeit wenig. Diese Marktreaktion darf als oberflächlich beschrieben werden.

Die Industrieproduktion Deutschlands sank per Berichtsmonat November im Monatsvergleich um -0,6%. Die Prognose lag bei -0,5%. Der Vormonatswert stellte sich unverändert auf +0,8%. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 3,6% nach zuvor 4,1%.

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In Frankreich kam es zu einem Anstieg der Industrieproduktion per November um 1,1% im Monatsvergleich nach zuvor -1,0% per Oktober. Im Jahresvergleich stellte sich eine Zunahme um 0,9% nach zuvor 1,7% ein.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.3230-60 neutralisiert den negativen Bias. Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank


Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.



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