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Edelmetalle Aktuell für die 42. KW 2012

22.10.2012  |  Sonia Hellwig
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

Gold stand Anfang letzter Woche zunächst im Zeichen positiver Daten aus den USA. Eine Infragestellung der geplanten QE3 Maßnahmen und stop-loss Verkäufe waren die Folge. Gold fiel daraufhin auf den tiefsten Wert seit einem Monat und durchbrach nicht nur den Widerstand bei 1.738,00 $/oz sondern kurzzeitig sogar die 1.730,00 $/oz.

Zur Wochenmitte erholte sich das Metall mit Unterstützung eines erstarkten Euros (Hoch bei 1,3139) auf über 1.750,00 $/oz. Recht unbeeindruckt blieb Gold von Chinas schwindendem Wachstum. Vielmehr wurde das Treffen der Europäischen Regierungschefs in Brüssel beäugt und die Frage erörtert, ob Spanien in Kürze Hilfen beantragen wird.

Zudem konnte man letzte Woche eine Zuspitzung der Lage an den südafrikanischen Minen beobachten.  Gold Fields stellte seinen Arbeitern beispielsweise ein Ultimatum, dessen Überschreitung umgehend die Entlassung nach sich zöge. 80% der Belegschaft griffen daraufhin wieder zum Werkzeug. Die illegalen Streiks hatten das Unternehmen bis dahin jedoch bereits 65.000 Unzen Gold gekostet. Der drittgrößte Produzent AngloGold Ashanti erwägt ähnliche Schritte, um wieder Herr der Lage in seinen Minen zu werden.

Obwohl Indien zur jetzigen Jahreszeit in der Regel als besonders nachfragestark gilt, bleiben trotz Hochzeitsperiode und wichtiger Feiertage die Käufe hinter bekannten Niveaus zurück. Günstige Gelegenheiten werden jedoch stets ergriffen, so dass die Importe seit sechs Quartalen zum ersten Mal wieder steigen konnten. Grundsätzlich hindert jedoch das in lokaler Währung hohe Preislevel weiterhin eine stärkere Nachfrage.

In die neue Woche ist Gold tiefer gestartet und ist kurzzeitig bis auf etwa 1.713,00 $/oz gefallen. Für die kommenden Tage wird zunächst die Marke von 1.710,00 $/oz sowie das psychologische Level von 1.700 $/oz wichtig sein. Zunächst könnten Verkäufe den Preis weiter nach unten drücken. Ein tieferes Niveau um 1.700 $/oz sollte dann die Kauflust wieder schüren. Zudem wird das FED Meeting diese Woche mit Interesse verfolgt werden (23. / 24. Oktober).


Silber

Bedingt durch die positiven Daten zum US Verbrauchervertrauen fiel der Preis für eine Unze Silber zu Beginn der Berichtsperiode von 33,50 $/oz um einen Dollar auf 32,50 $/oz. Im Vergleich zu Gold drückt sich dieser Preisrückgang auch in der Gold-Silber Ratio von aktuell 53,50 aus. Die Marktteilnehmer implizierten durch die guten Verbraucherzahlen eine Verschiebung der geplanten QE3 (Quantitative Easing) Maßnahmen.

Aktuell sehen wir den Silberpreis aber weiterhin gut unterstützt. Die ökonomische Situation ist nach wie vor angespannt. Sowohl die geplanten Anleihekäufe Spaniens durch die EZB als auch das drohende Quantitative Easing 3 schüren signifikante Inflationsängste.


Platin

Die grundsätzliche Lage bei Platin ist weiterhin unverändert. Aufgrund von Streiks hat Anglo American Platinum (Amplats) bisher einen Produktionsausfall in Rustenburg von über 67.000 Unzen erlitten. Mit jedem weiteren Tag verliert das Unternehmen durchschnittlich 3.800 Unzen. Trotz dessen sieht Amplats, im Gegensatz zu Chromerz, keine Lieferschwierigkeiten bei den Platingruppenmetallen.

Etwas entspannt hat sich die Lage bei Atlatsa. Nachdem das Unternehmen zuvor ca. 2.000 illegal streikende Mitarbeiter freigesetzt hat, wurde die Arbeit am 15. Oktober 2012 wieder aufgenommen.

Wir sehen Platin durch die Unruhen in Südafrika weiterhin gut unterstützt.


Palladium

Nachdem Palladium in der vorherigen Berichtsperiode 4,80% verloren hat, notierte das Metall am Freitag mit 621,20 $/oz einmal mehr ca. 1,5% (-9,50 $/oz) niedriger. Der Kursverlust drückt sich auch darin aus, dass die ETF Beständen bereits die fünfte Woche in Folge gesunken sind (diese Woche -1,78%). Zudem spricht das auf 7,4% gefallene Bruttoinlandsprodukt der Volksrepublik China (3 Quartal 2012) für fallende Preise. Auch stimmen das für 2012 prognostizierte BIP-Wachstum in Höhe von 7,6% sowie die Chinesischen Automobilverkaufszahlen für September nicht optimistisch.

Dennoch sehen wir Palladium hauptsächlich durch die Situation in Süd Afrika beeinflusst, wodurch sich weiteres Aufwärtspotential ergibt.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Den kleinen Platingruppenmetallen fehlen derzeit die Impulse. Sowohl Iridium als auch Ruthenium zeigen sich mit Handelsspannen von 960,00 $/oz - 1.060,00 $/oz bzw. 80,00 $/oz - 110,00 $/oz bei sehr geringer Liquidität nahezu unverändert. Der Preis für eine Unze Rhodium gab im Verlauf der Berichtsperiode leicht nach (1.175,00 $/oz - 1.250,00 $/oz).


© Sonia Hellwig, Senior Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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