Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Gold und Silber: Korrektur oder Abwärtstrend?

30.10.2012  |  Clive Maund
Goldmarkt-Update

In einem vor einigen Wochen veröffentlichten Update wurde das Gold-Top einen Tag zuvor angekündigt, und seither befindet sich Gold auf dem Rückzug. Dieser Rückzug war nicht so heftig, wie wir erwartet hatten, allerdings hat auch noch kein neuer Dollar-Aufwärtstrend eingesetzt - noch nicht.

Im 6-Monate-Chart unten können wir sehen, wie Gold sich nach Erreichen seines zwischenzeitlichen Tops geordnet zurückzog. Den bärischen "steigenden Keil“ hatten wir korrekt ausgemacht, als Gold noch kurz vor seinem Hoch stand und die Kursverluste noch nicht eingesetzt hatten. Wir hatten also die Gelegenheit den Sektor zum optimalen Zeitpunkt zu shorten. Obgleich die Kursverluste nicht so geballt kamen, wie wir gedacht hatten, so hat es sich dennoch für uns gelohnt. Die GLD Nov 171 Puts gehörten zu den erfolgreichsten Positionen, sie verfünffachten sich. Damit erging es uns nicht so wie jenen Schafen, die ihren "Anheizern“ folgten und sich einmal mehr l ausnehmen ließen. Auch im Ölsektor hatten wir kurz vor den heftigen Kursverlusten auf fallende Kurse gesetzt, mit guten Ergebnissen.

Aber wie Ed Bugos von "Goldbar“ mir einmal sagte: "In diesem Geschäft bist Du nur so gut, wie Deine letzte Prognose.“ Es bleibt also nicht viel Zeit, um sich zu brüsten - denn unsere Positionen auf fallende Kurse laufen immer noch. Jetzt ist es also wichtig, herauszufinden, ob dieser Abwärtstrend anhalten wird, oder ob es sich nur um eine Korrektur handelt, die kurz vor ihrem Ende steht. Und dafür müssen wir verschiedene Faktoren abwägen.

Open in new window


Werfen wir also zuerst einen Blick auf die jüngsten Marktentwicklungen im 6-Monate-Chart für Gold. Aus technischer Sicht hat sich Gold ganz anständig verhalten: Nachdem sich ein bärischer steigender Keil schön sauber herausgebildet hatte, durchbrach Gold seinen Aufwärtstrend, der für extrem überkaufte technische Bedingungen gesorgt hatte. Es folgte ein stetiger, geregelter Abwärtstrend, der den Kurs unter den recht steil ansteigenden 50-Tage-Durchschnitt sinken ließ, wodurch sich der zuvor überkaufte Zustand komplett auflöste. Gold ist jetzt unterwegs zu seinem 200-Tage-Durchschnitt und einer ziemlich kräftigen Unterstützungszone, die unterhalb dieses gleitenden Durchschnitts im Bereich von 1.620 $ wartet.

Und je tiefer Gold sinkt, desto stärker herrschen überverkaufte Zustände und desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Umkehr und steigender Kurse. Wie weit kann Gold im Rahmen dieses Rücksetzers aber noch sinken? Dazu werden wir die COT-Charts konsultieren, um erneut die Positionen des "Smart Money“ zu beurteilen. Zuvor wollen wir aber sehen, inwieweit uns eine korrekte Vorzeichnung der Grenzen des Abwärtstrendkanals die Möglichkeit einer effektivem Trading-Strategie verschaffen kann, mit der sich das Gewinnpotential maximieren lässt, die uns aber gleichzeitig aus der Gefahrenzone heraushält, sollte Gold doch plötzlich wieder anziehen.

Vorab aber eines: Wer nicht schon längst auf sinkende Kurse gesetzt hat, sollte jetzt am besten nicht mehr darüber nachdenken. Aus technischer Sicht wechselt Gold jetzt in den überverkauften Bereich, womit auch die Wahrscheinlichkeit einer Rally steigt. Wir hatten unsere Positionen auf sinkende Kurse zum optimalen Zeitpunkt etabliert: Das Risiko-Nutzen-Verhältnis war sehr günstig und wir haben enge Stopps gesetzt. Bislang hat sich das ausgezahlt und wir können es uns jetzt leisten, den Abwärtstrend in seiner Gänze auszureizen.

Wir bleiben "short“ und werden alle Gold- und Gold-ETF-Puts abziehen, sobald Gold zu Handelsschluss den aktuellen Abwärtstrend klar durchbricht. Und mit klar sind 5 $ + gemeint. Werden wir im Fall eines Trendbruchs auf die Long-Seite wechseln? Wahrscheinlich nicht, da die COTs, wie wir später noch sehen werden, immer noch einen bärischen Eindruck machen. Es könnte also Folgendes passieren: Möglicherweise kommt es beim Gold zu einem falschen Ausbruch, weil sich der Dollar vorübergehend von seinem Widerstand zurückzieht. Sollte der Dollar aber wieder anziehen und seinen Widerstand schließlich durchbrechen, dann könnte diesem Gold-Ausbruch ein Einbruch folgen.

Hier ist der 3-Jahre-Chart für Gold interessant: Er legt nah, dass sich Gold, bei insgesamt neutralem Trend, in einer Spanne bewegen könnte, die von den nächsten Unterstützungs- und Widerstandszonen abgesteckt wird. Sollte Gold unter sein wichtiges Unterstützungsniveau fallen, wäre das eine sehr negative Entwicklung, die man mit einem deflationären Abwärtstrend in Verbindung bringen würde. Wie aus der aktuellen COT-Struktur deutlich hervorgeht, ist eine solche Entwicklung - trotz der verzweifelten Fed-Geldspritzen und trotz des wilden Optimismus der Anheizer - sehr gut möglich. Der nächste große Aufwärtstrend würde sich hingegen ankündigen, wenn Gold seine Hochs im Bereich von 1.900 Dollar deutlich hinter sich lässt.




Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"