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Öl muss man haben!

27.06.2011  |  Marc Nitzsche
Seit einer geraumen Zeit versuchen die Industriestaaten den Ölpreis zu drücken. Am Donnerstag dieser Woche ist den Industrieländern ein erster (kurzfristiger) Schritt in Richtung "fallender Ölpreis" gelungen. Die Internationale Energieagentur (IAE) überraschte die Märkte mit der Nachricht, die Ölreserven anzapfen zu wollen und sorgte für einen starken Preisrückgang des Ölpreises.

Den Märkten wird nach und nach 60 Millionen Barrel an Rohöl zur Verfügung gestellt. Damit ist der Ölpreis in den letzten zehn Tagen (sowohl Brent Crude als auch WTI Öl) um mehr als 10 US Dollar gefallen. Grund für diese Maßnahme seien die Förderausfälle aus Libyen, so die IAE. Aus diesem Grund haben sich die 28 Mitgliedstaaten der IAE zu diesem Schritt entschlossen.

In den letzten 30 Jahren wurden die strategischen Reserven nur zwei Mal angetastet. Das erste Mal während des Golfkriegs 1990 - 1991 und das zweite Mal im Jahre 2005 aufgrund des Hurrikans in New Orleans. Nun sind Experten der Meinung, dass die aktuelle Situation mit den vorigen nicht zu vergleichen ist. Die Ölreserven in den Vereinigten Staaten befinden sich auf den höchsten Ständen der letzten 10 Jahre. Dennoch fließen 30 von den 60 Millionen Barrel in die Staaten.


Weitere Hintergründe

Mit der Entscheidung die Ölreserven anzuzapfen hat die Internationale Energieagentur nicht nur die Marktteilnehmer, sondern auch die Experten überrascht. Das American Petroleum Institut kritisierte diesen Schritt, Institut kritisierte diesen Schritt, da aktuell keine dringenden Engpässe vorhanden sind. Zudem beobachten wir aktuell eine Abkühlung der Konjunkturen in China und den Vereinigten Staaten, was die Ölnachfrage weiter drücken sollte.

Warum also dieser Schritt? Die Industrieländer fordern seit einer gewissen Zeit die OPEC dazu auf die Förderquoten zu erhöhen. Am 8. Juni erteilte die OPEC diesem Wunsch aber eine Absage. Nur Saudi- Arabien hatte sich selbständig dazu entschlossen die Fördermenge zu erhöhen. Deshalb ist dieser Schritt eher eine Reaktion auf die Entscheidung der OPEC. Damit wollten die Industriestaaten eigenständig den Ölpreis drücken.

Bemerkenswert ist, dass weltweit pro Tag 85 Million Barrel verbraucht werden. Die 60 Millionen Barrel der IAE können also nicht einmal den Bedarf eines Tages decken. Experten stufen diesen Schritt eher als psychologisch ein. Mehr kann es aber mit dieser Erhöhung nicht gewesen sein. Es darf nämlich nicht vergessen werden, dass die Reserven eigentlich nur für Notfälle gedacht sind, und von diesen sind wir aktuell sehr weit entfernt.

Erfolgreiche Rohstoff-Trades wünscht


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader



Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de



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