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Hedginggeschäfte der Goldproduzenten steigen

10.10.2011  |  Roman Baudzus
Goldproduzenten stellten im Zuge der Preisrallye am Goldmarkt in den vergangenen Jahren ihre Hedginggeschäfte fast komplett ein, um ihre Einnahmen an die jeweils aktuelle Preisentwicklung des gelben Metalls anzupassen.

Viele Goldminen konnten dadurch ihre Gewinne steigern, da der Goldpreis von einem Rekordhoch zum nächsten eilte und bis Ende August auf ein Allzeithoch von über 1.920 $ pro Feinunze kletterte. Wie aus einem jüngst veröffentlichten Bericht von Reuters hervorgeht, sind viele Minenfirmen im zweiten Quartal 2011 wieder vorsichtiger geworden. Sie sicherten ihre Produktion zunehmend durch den Aufbau neuer Hedgingpositionen gegen hohe Preisschwankungen ab.

Minenfirmen bauen Hedgingpositionen an den Futures- und Optionsmärkten auf, um ihre zukünftige Produktion zu den gegenwärtigen Preisen verkaufen zu können. In den vergangenen Jahren haben nahezu alle großen Goldproduzenten auf Hedginggeschäfte verzichtet, da sie von steigenden Goldpreisen überzeugt waren. Im Rückblick hat sich diese Einschätzung als richtig erwiesen.

Zum damaligen Zeitpunkt wäre ein Vorausverkauf ihrer zukünftigen Produktion zu einem vertraglich fixierten Preis von 1.200 $ pro Feinunze für jede Minenfirma ärgerlich und Verlust bringend gewesen, da das gelbe Metall im Spätsommer 2011 ein neues Allzeithoch bei über 1.920 $ pro Feinunze markierte. Obwohl der Goldpreis in den vergangenen zehn Jahren rasant gestiegen ist, sind im selben Zeitraum auch die Kosten der meisten Goldförderer explodiert.

Ermöglichte ein Goldpreis von 600 $ noch 2006 vielen Minenfirmen gute Gewinnmargen, sind die Kosten für den Abbau einer Feinunze inzwischen sprunghaft in die Höhe geschossen. Die Hauptgründe sind die weltweit zur Neige gehenden Förderstätten sowie Turbulenzen an den Währungsmärkten. Während der Goldabbau vor einigen Jahrzehnten häufig noch an der Erdoberfläche vonstatten ging, müssen die meisten Produzenten heutzutage immer tiefer bohren, um auf ergiebige Goldgehalte zu stoßen.

Nicht selten werden Lagerstätten in mehreren tausend Metern Tiefe erschlossen, um die wachsende Goldnachfrage an den Weltmärkten zu befriedigen. Stark gestiegene Kosten im Explorationsbereich und abwertende Papierwährungen haben dazu beigetragen, dass sich der Goldabbau beispielsweise in Südafrika erst ab einem Preis von 1.600 $ pro Feinunze lohnt.

Die Chefs der großen Goldproduzenten wie Barrick Gold, Newmont Mining, Yamana Gold oder AngloGold Ashanti zeigten sich auf dem DenverGold Forum zuletzt weiterhin optimistisch für die zukünftige Entwicklung des Goldpreises. Dennoch weisen die zunehmenden Absicherungsgeschäfte im Goldsektor darauf hin, dass manchem Management der Spatz in der Hand derzeit lieber zu sein scheint, als die Taube auf dem Dach. Die Volatilität in der Preisentwicklung hat jüngst auch den Goldsektor eingeholt, nachdem das gelbe Metall in seiner Korrekturphase um bis zu 400 $ pro Feinunze nachgab.

Wie der Bericht von Reuters zeigt, wird 2011 erstmals nach 1999 wieder mit einer Nettozunahme der Absicherungsgeschäfte unter Goldproduzenten gerechnet - und dies obwohl nahezu alle großen Goldminen ihre Hedgingbücher komplett geschlossen haben. Die Investoren drängten die Goldproduzenten in den vergangenen Jahren dazu, ihre Profitrate zu steigern, indem auf einen Vorverkauf der Produktion verzichtet wurde.

Vor allem kleine Produzenten gehörten im zweiten Quartal 2011 zu den Unternehmen, deren Bereitschaft zur Absicherung ihrer zukünftigen Produktion gestiegen ist. Die Anzahl der auf globaler Ebene abgeschlossenen Hedginggeschäfte stieg im zweiten Quartal um 0,19 Millionen Feinunzen oder 6 metrische Tonnen Gold. Damit erreichte die Gesamthöhe der Absicherungsgeschäfte Ende Juni 5,07 Millionen Feinunzen oder 158 metrische Tonnen.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com



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