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Schwaches Konjunkturbild

07.10.2014  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.2618 (07.58 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.2514 im Europa- Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 108.65. In der Folge notiert EUR-JPY bei 138.60. EUR-CHF oszilliert bei 1.2125.

So wie es die EZB getan hat, so handelt auch der Markt immer schwächere Inflationserwartungen. Momentan liegen die Erwartungen auf dem niedrigsten Niveau seit Einführung der Gemeinschaftswährung. Wie man es auch dreht und wendet, die von der Zentralbank vorgeschlagenen Käufe von Pfandbriefen und ABS-Papieren werden diese Erwartungen nicht "aufhellen". Die EZB wird als Käufer diese gesuchten Assets weiter verteuern.

Im Gegenteil, nach den Analysen des Kaufprogramms wachsen die Erwartungen an ein QE-Paket, das sich mit dem Kauf von Staatstiteln befassen wird, noch nicht in den Himmel, aber sie verfestigen sich.

Die Renditen von Bundesanleihen und auch von Peripherietiteln befinden sich wieder im Sinkflug. Auch der Bundfuture hat die 150,0-Marke zurückerobert. Auch der DAX konnte gestern die Vor-Feiertagsverluste nicht wieder aufholen. Die Ampel ist und bleibt rot angesichts der angespannten Stimmungslage.

Warum wachsen die Erwartungen? Nicht nur, dass die EZB sich naturgemäß in ihren Statements alle Optionen offen hält, sind Zweifel an der Wirksamkeit von ABS/Pfandbriefkäufen sehr ausgeprägt. Auf der anderen Seite drohen schwache Wirtschaftszahlen - besonders aus der deutschen Industrie - ein weiteres schwaches Quartal zu liefern. Die bisherigen Wachstumsprognosen der Regierung (noch immer unangepasst) liefern hier keine zuverlässige Basis. Es könnte in Deutschland ein 3.Quartal ohne Wachstum geben.

Zeigen auch die heutigen UK-Zahlen aus der Industrie Bremsspuren aus Europa?

Der Streit um die Haushaltslage in Frankreich schwebt wie ein böses Herbstgewitter über uns. Auch Italien reiht sich in die Reihe der Defizitsünder ein. Die Fronten scheinen verhärtet … ob Deutschland der richtige Vermittler ist? Vielleicht ja, schließlich haben wir einen gewissen Erfahrungsschatz was das Aushebeln von EU-Defizitregeln betrifft …

Weiterhin ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Erst ein Überschreiten des Widerstandsniveaus bei 1.3120-50 dreht den Bias auf "Neutral".

Viel Erfolg!


©Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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