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FED sagt YES zur Zinserhöhung

17.12.2015  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0860 (08.32 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0832 Asien-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 122.35. In der Folge notiert EUR-JPY bei 132.85. EUR-CHF oszilliert bei 1.0805.

Wie von der überwältigenden Mehrheit der Marktteilnehmer erwartet wurde, hat die Federal Reserve das Zinsband von 0,00-0,25% auf 0,25-0,50% angehoben. YES, the FED can! Die Marktreaktion fiel nur moderat aus. Die erste Reaktion fiel wie erwartet aus, der Markt reagierte volatil und suchte seine Richtung. Schlussendlich wurden die Aussagen der Notenbank-Chefin Yellen für glaubwürdig aber erwartet vorsichtig eingestuft und der Dollar kann vorerst leicht zulegen.

Dabei gab es eigentlich keine neuen Aussagen, die wegweisende Erwartungen schaffen. Das bisher lautende Credo, wonach sich die FED auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Inflationserwartungen fokussieren wird, hat auch nach dem Zinsentscheid Bestand. Die niedrige Inflation wird trotz der sich fortsetzenden Rohstoffbaisse als vorübergehend eingestuft. Genau so rechnet die FED nicht mit einer weiten Aufwertung des US-Dollars. Sollte die FED Zinserhöhungsfantasien weiter positiv beeinflussen, ist die weitere Aufwertung der Währung wahrscheinlich. Und hier kommen die bereits gestern angesprochenen "Dots", also die Zinsprojektionen der FED ins Spiel.

Um in die Nähe des nicht geänderten Zielwertes von 1,375% Ende 2016 zu gelangen, müsste im Durchschnitt jedes Quartal eine Zinserhöhung um 0,25% gelingen. Die Märkte sind deutlich skeptischer und gehen in der Mehrheit von "nur" 2-3 Zinsschritten aus. Für 2017 und 2018 wurden die Zinssätze war leicht korrigiert. Aber die 2016-Prognose wird uns zu jedem Termin an dem der Offenmarktausschuss zusammenkommt, neue Diskussionen um einen weiteren Zinsschritt bringen. Wir behalten unsere passive Grundhaltung bei und sehen hier nur die erste von wenigen Zinserhöhungen, bevor man sogar über wieder Senkungen sprechen wird.

Der EUR/USD-Kurs bewegt sich um die Unterstützung von 1,0850. Eine wirkliche Aufwertung für den US-Dollar ist hier nicht auszumachen, dafür sind die Zweifel am oben aufgeführten FED-Wording zu stark. Kurse im Wohlfühlbereich von 1,06-1,10 sollen in den kommenden Wochen Bestand haben. Die angekündigten "graduellen" Zinsschritte setzen den Devisenmarkt keinesfalls in Euphorie. Dagegen zeigen sich die Wertpapiermärkte deutlich im Aufwind, im frühen Handel legt der DAX sehr stark zu (auf 10.750 Zähler) und liefert wieder klare Signale für ein Umspringen der Börsenampel auf "grün" oberhalb von 10.620 Punkte.

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© Reuters


Auch Bondrenditen fallen im Nachgang wieder. Besonders Titel aus der Peripherie sind heute Morgen gesucht.

Wenig erbaulich zeigen sich die Zahlen aus dem US-Industriesektor. Ein schon rückläufiger Vormonatswert der Industrieproduktion (-0,2%) wurde nochmals abgeschwächt auf -0,4%. Umso ernüchternder ist der aktuelle Monatswert von -0,6%. Der Negativtrend, der vor zwei Monaten begonnen wurde, baut weitere Abwärtsdynamik auf, so dass dieser Monatsrückgang der schärfste seit 3,5 Jahren war. So war die Automobilproduktion erstmals seit August 2008 rückläufig.

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© Reuters


Im Jahresvergleich ist die Industrieproduktion im November erstmals seit 2009 (Krisenszenario) wieder rückläufig (-1,17%) ausgefallen!

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© Reuters


Zu einem Teil erklärbar ist der Rückgang aufgrund milder Wettertemperaturen, denn zur Industrieproduktion erzählen u.a. auch Stromerzeugung. Auch Mining gehört dazu. Hiermit ist die rückläufige Ölproduktion in den USA gleichzusetzen, die aufgrund des Ölpreisverfalls in vielen Fällen nicht mehr rentabel ist und für Schließungen von Förderlöchern sorgt Das verarbeitende Gewerbe lieferte dagegen stabile Werte.


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