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Wenn früh am Morgen die Werkssirene dröhnt …

16.05.2008  |  Folker Hellmeyer
… und EURUSD gelangweilt stöhnt. Denn wieder einmal konnten wir feststellen, daß sich die Parität von schlechteren bzw. wenig berauschenden US-Daten sowie positiven Euroraum Zahlen wenig beeindruckt zeigt. Wir eröffnen damit annähernd auf Vortagesniveau um 1,55.
  • Die erste Schätzung des BIP der Eurozone lag im ersten Quartal in der saisonal bereinigten Lesart mit +0,7% recht deutlich über den Erwartungen von +0,5%. Dem entsprechend lag die Jahresrate bei +2,2% (erw. +1,9%). Wir bedanken uns bei der Deutschen Konjunkturlokomotive, die den größten Quartalszuwachs (+1,5%) seit 12 Jahren auf den Tisch legte. Respekt! Betrachtet man diesen Zuwachs auf Jahresbasis, so können wir (mit einem kleinen Ausrutscher in Q4/2007 eine konstante Rate von 2,5% erkennen. Unsere spanischen und französischen Kollegen können indes seit eingiger Zeit nicht mehr recht überzeugen.

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  • Gestiegen sind die Verbraucherpreise für die Eurozone per April nicht, allerdings verharren sie in der Jahresbetrachtung bei +3,3% auf unangenehmen Niveau. Treiber waren - das ist nichts Neues - Nahrungsmittel und Energie; von dieser Fraktion sind leider keine Entspannungssignale zu erkennen und dies im weiteren Jahresverlauf zu weiter steigenden Verbraucherpreisen führen wird.

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  • Noch ein kurzes Wort zum deutschen BIP: Der Zusammenhang zwischen Ifo (schwarz) und BIP ist gut zu erkennen. Sollte der Ifo weiter fallen, so ist den kommenden Quartalen jedoch auch in Deutlschland mit einer Eintrübung zu rechnen.

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  • Der US Empire-State Manufacturing Index hat erneut die Null-Linie gerissen. Leichte Rückgänge sind bei den "neuen Aufträgen" zu verzeichnen; deutlich stärker gefallen sind allerdings die Auslieferungen, die von +17,5 auf +4,6 eingebrochen sind. Explosionsartige Ausschläge haben wir bei den Komponenten "bezahlte Preise" (von 57,3 Punkte auf sensationelle 69,6 Punkte gestiegen) und bei den "erhaltenden Preisen" gesehen (von +20,8 auf 15,2 gefallen). Damit hat sich die Schere zwischen Einkaufs- und Verkaufspreisen seit Oktober 2007 locker verdoppelt. In Summe ist seit 2006 (oder auch 2005 oder 2004) in Bundesstaat New York das Licht am ausgehen. Gestört hat das bis jetzt wirklich keinen. Allerdings sollte an dieser Stelle mal überlegt werden, ob dieser Index nicht einmal künstlerisch überarbeitet werden sollte.

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  • Die US-Industrieproduktion für April ging mit -0,7% deutlich stärker zurück als erwartet. (erw. -0,3%) und auch der Vormonat wurde auf +0,2% nach unten revidiert. Bei genauem Hinsehen zeigen die Zaheln, dass die Produktion von Konsumgütern seit 3 Monaten rückläufig ist und somit ein Anpassungsprozess der Angebotsseite an die geringere Nachfrage erfolgt. Allerdings ist auch im Rohstoff-Bereich ein Rückgang der Produktion zu verzeichnen, was angesichts der hohen Energie- und Metallpreise stutzig macht, da normalerweise bei steigenden Preisen mit einer Angebotsausweitung zu rechnen ist.
  • Zum Schluß die Jakobs-Krönung: Der Phili-FED-Index konnte mit -15,6 Punkten die Erwartungen leicht schlagen (erw. -19,0). Deutliche Verbesserungen sind bei den Subkomponenten Beschäftigung (von -11 auf -1) und "neue Aufträge" (von -18,8 auf -3,7) zu erkennen. Per Saldo treffen aber die gleichen Aussagen wie auf den New York Empire State Index zu.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem EUR aus technischen, politischen und psychologischen Gründen favorisiert. Ein nachhaltiges Überwinden des Widerstands bei 1.5620 - 50 neutralisiert den positiven Bias des USD. Für heute ist im Bereich 1,5520 mit einer Top-Bildung zu rechnen, anschließend sollte die Reise Richtung Unterstützung bei 1,5400/20 aufgenommen werden.

Viel Erfolg! Und Thank God it’s Friday


© Christian Löhr
Bremer Landesbank





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