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Wie zerronnen so gewonnen!

06.02.2012  |  Thorsten Proettel
Größte Preisbewegungen seit 29 Jahren

Das Jahr 2012 startete mit heftigen Preisaufschlägen im Edelmetallbereich. Von Ende Dezember bis heute verteuerte sich Gold um 11,8%, Silber um 21,7%, Platin um 20,6% und Palladium um 13,0%. Die Preissteigerungen waren die größten Januarbewegungen seit 29 Jahren. Woher kommt der Boom? Teilweise dürfte die Hausse eine Reaktion auf die Baisse im Dezember sein. Die Preise für Gold, Silber und Platin ermäßigten sich Ende 2011 um rund 15% in einer Gemengelage aus pessimistischen Konjunkturerwartungen für das Jahr 2012 und Liquidierungen kurz vor dem Bilanzstichtag. Dieser Rückgang wurde nun wieder aufgeholt. Der geringe Anstieg von Palladium im Vergleich zu den anderen weißen Edelmetalle dürfte auch auf dessen stabile Entwicklung im Dezember zurückzuführen sein. Der Nachholbedarf fiel entsprechend geringer aus.


Zeit wäre reif für eine kleine Gegenbewegung

Ein weiterer Grund für die Hausse am Edelmetallmarkt liegt in der allgemein positiven Stimmung an den Märkten. Der Deutsche Aktienindex DAX kletterte fast 13%; der S&P 500-Index legte immerhin um 5,5% zu. Eine Reihe von positiven Konjunkturdaten wurde an den Märkten wohlwollend aufgenommen, beispielsweise das hohe Wachstum der US-Wirtschaft im 4. Quartal 2011. Die bestehenden Probleme werden dagegen weitgehend ausgeblendet. Beispielsweise besteht bislang immer noch keine umfassende Einigung über den griechischen Schuldenschnitt. Stattdessen hat die portugiesische Malaise in den letzten Tagen wieder mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

Das Land steckt in einer tiefen Rezession und die Frage wird aufgeworfen, ob der Zahlungsausfall Griechenlands wirklich ein Einzelfall bleiben wird. Die Märkte spekulieren jedoch auf eine weitere große Geldspritze der EZB. Insgesamt erwarten auch wir eine grundsätzlich positive globale Wirtschaftsentwicklung 2012 und damit Preissteigerungspotenzial für die weißen Edelmetalle. Nach dem starken Anstieg in den letzten fünf Wochen wäre die Zeit allerdings reif für eine Konsolidierung.

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Gold trotz Anstieg derzeit kaum gefragt

Die Verlängerung der extrem niedrigen US-Zinsen bis voraussichtlich 2014 brachte dem Goldpreis letzte Woche einen deutlichen Schub und dem SPDR-Goldfonds Mittelzuflüsse über rund 1,1 Mrd. USD. Abgesehen hiervon ist der Anlagemarkt derzeit so gut wie tot. Die anderen ETCs legten seit Jahresanfang um gerade einmal 3,4 t zu. Die physische Nachfrage insbe-sondere in Deutschland ist sehr niedrig.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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