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Kommentare der Saudis drosseln Ölpreisanstieg

21.03.2012  |  GoldMoney
Im Edelmetallsektor waren erneut Silber und Palladium die Gewinner des gestrigen Handelstages. Die optimistischere Grundhaltung an den Märkten und die steigenden Inflationserwartungen bescherten den Industriemetallen einen soliden Handelstag. Auch der Goldpreis konnte sich am gestrigen Handelstag behaupten.

Der meistgehandelte Comex-Goldkontrakt (Lieferdatum April) schloss mit 11,50 $ (0,7%) im Plus bei 1.667,30 Dollar pro Unze. Der Silberkontrakt für Mai legte um 35 Cent (1,1%) zu und ging mit 32,96 Dollar pro Unze aus dem Handelstag. Platin gehörte zu den Nachzüglern unter den Edelmetallen, was angesichts der vergleichsweise guten Kursentwicklungen bei Silber und Palladium überrascht. Der Platinkontrakt für den Liefermonat April schloss an der Comex mit nur 0,6% im Plus bei 1.684,70 j$ e Unze.

Im frühen Handel gaben die Edelmetalle und Rohstoffe jedoch wieder nach. Grund dafür waren Nachrichten, denen zufolge die Saudis die Absicht hätten, die Rohölproduktion so auszuweiten, dass wieder ein "faires" Ölpreisniveau erreicht werden kann. Nach Berichten des weltgrößten Bergbaukonzerns, BHP Billiton, seien zudem Anzeichen für eine "Abflachung" der Eisenerznachfrage aus China erkennbar - eine weitere negative Nachricht für den Rohstoffsektor.

Ein Chart auf ZeroHedge dürfte allerdings Anlass zum Zweifel geben, ob die Nachrichten aus Saudi-Arabien tatsächlich einen spürbaren Rückgang der Erdölpreise bewirken werden. Tyler Durden merkt diesbezüglich an:

"In den letzten zwei Monaten bewegte sich die Produktion (Saudi-Arabiens) auf Rekordniveau, und die Rohölkurse erreichten gleichzeitig neue Hochstände, was ausschließlich der Liquidität geschuldet ist." Lockere Geldpolitik ist der unausgesprochene, aber allgegenwärtige Faktor mit Blick auf den Rohstoffsektor. Und solange die Zentralbanken die Geldhähne offen halten, wird sich das auch nicht ändern.

Die heutigen Kursrücksetzer im Rohstoffsektor nehmen etwas Druck vom Markt für US-Staatsanleihen, der gestern kräftige Verluste zu verzeichnen hatte. Die Umlaufrendite für US-Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit stieg gestern auf 2,38% und erreichte somit fast die technisch wichtige Marke von 2,4%. Sollten die Umlaufrenditen auf 2,4% steigen, könnte es zu einem längerfristigen Kursrückgang bei US-Staatsanleihen kommen. Das könnte auch ein Anhaltspunkt dafür sein, dass die US-Regierung die amerikanischen Banken in Zukunft wohlmöglich zum verstärkten Investieren in US-Staatsanleihen drängen wird.

Wie die neuen Inflationsstatistiken für Großbritannien zeigen, schwächt sich der Inflationsdruck im Vereinigten Königreich ab. Der Verbraucherpreisindex (VPI) sank im Februar auf Jahresbasis auf 3,4%. Im Januar lag er noch bei 3,6%. Der RPI-Index - der auch Hypothekenzinsen berücksichtigt - sank gegenüber dem Vormonat von 3,9% auf 3,7%.

Diese Korrektur des Aufwärtstrends bei den Verbraucherpreisen kommt aber nicht allzu überraschend, da die großen Geldangebotsaggregate für Großbritannien (beispielsweise M 4) im letzten Herbst aufgrund der Ängste vor schweren Problemen in der Eurozone ein deutlich rückläufiges Wachstum ausgewiesen hatten. Analysten waren allerdings davon ausgegangen, dass der VPI auf 3,3% und der RPI auf 3,6% sinken würde.

Zudem steigen die großen Geldmengenaggregate seit Anfang des Jahres wieder. Somit können wir mit einiger Zuversicht davon ausgehen, dass die Inflationsraten Großbritanniens in den kommenden Monaten und Jahren überraschend deutlich steigen werden. Da sich das Wachstum der Geldmenge erst mit zeitlicher Verzögerung in steigenden Verbraucherpreisen niederschlägt, wird es möglicherweise noch bis zum vierten Quartal dauern, bevor die Preise wieder auf Monatsbasis zu klettern beginnen.


© GoldMoney News Desk
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