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König Abdullah und das Märchen vom Ölpreis

26.01.2015  |  Philip Hopf
Abdullah ibn Abd al-Aziz Al Saʿud, ist der Name des jüngst verstorbenen Saudischen Königs, welcher aktuell als fundamentaler Grund mal für einen Anstieg und mal für einen weiteren Preisverfall des Ölmarktes herhalten muss. Eine verstorbene Einzelperson überwindet also die Marktkräfte und entscheidet den Anstieg oder Fall des schwarzen Goldes. Bevor ich mich wieder der Realität widme und dem weiteren Verlauf von WTI, hier ein Auszug zur Aktuellen Situation aus unserem Markt Update:

"Vergangene Woche erreichten uns wieder Märchen aus dem Auenland, deren Fantasie selbst die wildesten Geschichtenerzähler erblassen lassen dürfte: „Tod von Saudi-Arabiens König Abdullah - Ölpreis steigt!" oder "König Abdullahs Tod erhöht nach Einschätzung von Experten die Unsicherheit über die Ausrichtung der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und wird den Ölmarkt deutlich volatiler gestalten." Die “Experten“ prognostizieren also mittlerweile den Ausgang einer Marktentwicklung am versterben einzelner Personen?

Noch vor nicht allzu langer Zeit hätten diese magischen Fähigkeiten sicher auch bei Hexe Schrumpeldei ihren Eindruck hinterlassen und währen besser in der Sektion Hörspiele aufgehoben als unter der Rubrik “Börsen Nachrichten“. Sollte es allerdings doch gewagt werden den Markt nicht anhand, scheinbar “Logischer Schlussfolgerungen“ sonder durch faktische Untersuchung zu analysieren, so wird dies als Scharlatanerei oder Esoterik abgestempelt. Wo hierin wiederum die Logik liegt, entzieht sich bei weitem unserem Auffassungsvermögen.“

Meiner Ansicht nach, gibt es derzeit eine Indikatorentechnische Entwicklung welche sich weitaus nachhaltiger auf den Ölpreis auswirken dürfte als das Sterben von Despoten. Aus antizyklischer Sicht gibt es einen Indikator welcher für die langfristige Genauigkeit unserer Prognosen unterstützend wirkt. Es handelt sich um den DSI (Daily Sentiment Index). Dieser wurde vor 27 Jahren von Jake Bernstein, einem Trading Veteran ins Leben gerufen und misst den Optimismus kleiner Trader. Im englischen nennt man diese “Retail Trader“, im Endeffekt Menschen wie Sie und ich.

Er basiert darauf, dass bei einem Anstieg des DSI über 85%-90% der Optimismus der Massen so groß ist, dass sich der Markt im Bereich eines Tops befindet. Umgekehrt verhält es sich bei einem DSI unter 10%. Eine Zeitliche Einschätzung ist immer schwierig, oft töricht, da der Markt sich länger im über kauften oder über verkauften Zustand halten kann als die meisten Trader solvent sind.

Deshalb raten wir in unseren Updates stets vehement von Optionen und Zertifikaten mit zeitlicher Beschränkung und KO Schwelle ab. Auch wenn sie längerfristig richtig liegen, müssen sie für Kursumwege teuer bezahlen. Mit dem falschen Vehikel den Finanzmarkt zu bespielen ist wie mit Ballet Schuhen auf Wanderschaft zu gehen.

Wenn sie als Leser Informationen Finanzinstrumenten haben möchten, schreiben sie uns einfach unverbindlich an.

Zurück zum DSI. Dieser zeigte am 01.04.2014 einen Optimismus von 91% an. Die netto Long Positionen der Large Specs. (Institutionelle Anleger) waren auf Rekordhoch genauso wie die netto Short Positionen der Commercials. Knapp einen Monat später begann der massive Abverkauf beim WTI mit bisher 61% Preisverfall seit Mai 2014. Die Beteuerungen von Medienvertretern und Opec offiziellen; "niemand könne so einen Abverkauf erwarten oder antizipieren" zeigen den Blindflug in welchem sich der Mainstream im Finanzgeschehen befindet.

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Ganz aktuell zeigt uns der DSI einen Optimismus zwischen 3% - 5%, was darauf hindeutet, dass mittelfristig eine Rallye zu erwarten ist, wenn wir auch kurzfristig durchaus noch unter unseren im Chart eingezeichneten Zielbereich (blaue Box) bis auf 35$ rutschen können. Der DSI kann uns unterstützend zu unseren Elliott-Wave und Fibonacci Berechnungen einen Ausblick auf mittelfristige Bewegungen geben, wenn er sich in einem extrem (über 85% oder unter 10%) befindet, so wie dies aktuell der Fall ist.

Der Markt hat bisher deutlich auf unseren Zielbereich reagiert, konnte jedoch bisher nicht die 52$ überwinden. Fallendes Volumen und ein bärisches Kursmuster deuten Kurzfristig noch auf neue Tiefs.

Eine Fortsetzung der Korrektur in dieser Handelswoche würde den Markt und Medienlage nur noch düsterer Einstellen und das Sentiment für einen mittelfristigen Boden unterstützen.

Um das Szenario eines weiter fallenden WTI Preises aufrecht zu erhalten muss der Markt unter unsere Fibonacci Unterstützung bei 44.20$ abverkaufen (Siehe Chart).

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Um auf die Entwicklungen entsprechend reagieren zu können, sollte von Finanzprodukten mit zeitlicher Beschränkung die Finger gelassen werden. Dies erweitert die Spekulation nur um einen weiteren Faktor der zeitlichen Einschätzung, was dem Blick in die Glaskugel gleichkommt. Die durchaus immensen Chancen im Ölmarkt werden sich langfristig etablieren und sollten daher mit dem nötigen Horizont und ohne zeitlichen Druck angegangen werden.

Wenn Sie über die weitere Entwicklung von Gold und Silber zeitnah und vor dem Mainstream informiert sein wollen und auch unsere anderen täglichen und wöchentlichen Analysen zu WTI, S&P 500 und dem Dax kostenlos testen möchten, dann besuchen Sie einfach unsere neue Homepage und melden Sie sich kostenlos an unter www.hkcmanagement.de.


© Philip Hopf
Hopf-Klinkmüller Capital Management KG



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