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Ein kleiner Spike zum Auftakt

09.01.2017  |  Christian Vartian
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Diese Konstellation wurde in der abgelaufenen Woche bestätigt und sie hat viel mit Wachstum mit Inflation zu tun:

Die vom U. S. Department of Labor im December Jobs Report festgestellte Lohnsteigerung für 2016 war mit 2,9% die stärkste seit 2009.

Wenn wir uns die Chartverläufe von S&P 500, Gold, Dow Jones und Silber von 2002 bis 2008 oder von Ende 2009 bis 2011 ansehen,

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dann wird klar, dass Aktien und Edelmetalle selbstverständlich gemeinsam steigen können.

Das ist eigentlich sogar normal, denn Edelmetalle wie Aktien sind Sachwerte oder Anteile an Sachwerten und es besteht grundsätzlich keine plausible Begründung dafür, dass sie invers liefen.

Aktien spiegeln aber eben Anteile an Unternehmen wider und Unternehmen können sich in einer Sondersituation befinden und diese kann lange andauern. Diese Sondersituation, die wir von der Jahreswende 2012/2013 bis heute erlebt haben, besteht darin, dass:

a) Das Geldmengenwachstum nicht reicht oder weltweit negativ ist; und

b) Die Unternehmen (in den USA) ihre Produktionskapazität nicht ausgelastet haben und daher nicht investieren müssen, um die Produktion bis zu einem bestimmten Punkt auszuweiten; und

c) Kaum neue Beschäftigte brauchen, um die Produktion bis zu einem bestimmten Punkt auszuweiten; und

d) Wegen weltweiter Rezession und Deflation dies anderenorts noch schlimmer ist und daher Rohstoffe über ihrem Bedarf gefördert werden und daher sehr billig sind.

Nicht umsonst hat die Vorsitzende der US- Zentralbank Yellen, jeden, der es hören und lesen wollte, jahrelang mit Analysen zur "Capacity Utilization" versorgt.

Bei unterausgelasteten Kapazitäten und diese werden durch die oben genannten Punkte a) bis d) beschrieben, geht der Erlös einer zusätzlich verkauften Einheit des Produktes eines Unternehmens weitgehend in steigenden Gewinn, weil die Kosten kaum mitsteigen. Dazu kommt noch Lohndruck nach unten und billige Rohstoffe, also viel Gewinnsteigerung über Kostensenkung.

Erst dies führt dazu, dass in einer solchen Situation die Aktie wegen guter Gewinnsteigerung steigt, Silber aber zum Beispiel wegen des Rohstoffüberangebotes weiter sinkt.

Was wir nun erleben, deutet auf das Ende dieser Ausnahmesituation hin. Die US-Löhne stiegen um 2,9% in 2016, was zeigt, dass die Kapazitätsauslastung erreicht sein dürfte.

Dies wiederrum bedeutet, dass zusätzliche Gewinnsteigerung nur mehr funktioniert, wenn auch die abgesetzte Menge viel stärker steigt, wozu es Investitionen und mehr Mitarbeiter und höhere Löhne benötigt aber vor allem: viel mehr Geld im Wirtschaftskreislauf.

Wenn dazu nun das Jahrzehnteprojekt "Deflation durch Globalisierung", welches darin bestand, durch zollfreien Handel mit viel billigeren Ländern zu Lasten der Arbeitnehmerschaft in den USA mitsamt den Produkten diese billigen Lohnkosten mitzuimportieren, zurückgedreht würde, dann steigen die US-Löhne noch viel stärker, weil Made in USA schlicht viel teurer ist als Made in Vietnam.

In der Folge steigt das nominelle Bruttoinlandsprodukt stark und dies mit den Löhnen und Preisen. Dabei steigt nicht nur die Inflation, sondern auch die Kraft, sich Rohstoffe wie z.B. Gold zu kaufen. Gold steigt in USD, sinkt aber gegen die Unterhose Made in USA, die wohl das 15 fache der Unterhose aus Vietnam kosten dürfte (und länger hätt - ich habe welche - seit 1987, nichts gerissen)

Es würde dann sehr schwer werden, dass Silber sinkt, während Aktien steigen. Und wir könnten diesen Punkt erreicht haben, wenn das Lohnwachstum so weiter geht.


© Mag. Christian Vartian
www.hardassetmacro.com



Das hier Geschriebene ist keinerlei Veranlagungsempfehlung und es wird jede Haftung für daraus abgeleitete Handlungen des Lesers ausgeschlossen. Es dient der ausschließlichen Information des Lesers.


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