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Hier beginnt die nächste Krise ...

14.07.2018  |  James Rickards
Aktuell brauen sich so viele Krisen zusammen, dass es schwierig ist, einen Überblick zu behalten.

Die Mutter aller Kreditkrisen kommt nach China mit mehr als einer Viertel Billionen Dollar, das dem Land insolvente Banken und staatliche Unternehmen schuldig sind, nicht zu vergessen die außerbilanziellen Verbindlichkeiten von Provinz-Regierungen, Vermögensverwaltungsprodukte und Entwicklern von nutzlosen Infrastrukturprojekten.

Dann gibt es da noch die Schwellenlandkreditkrise, in der die Türkei und Argentinien eine Parade potenziell insolventer Schuldner anführen, die anfällig für Kapitalabflüsse und ein schwächeres Wachstum innerhalb der Entwicklungsländer sind.

Darauf folgt mit wenig Abstand das Debakel um die US-amerikanischen Studentenschulden, mit mehr als 1,5 Billionen ausstehenden Schulden und einer Ausfallquote von beinahe 20%.

Nun stehen wir einer übermächtigen Welle an Schrottanleiheausfällen gegenüber. Der nächste Finanzzusammenbruch - bereits von uns ins Auge gefasst - wird wahrscheinlich vom Schrottanleihemarkt ausgehen.

Lassen Sie uns das genauer betrachten...

Seit der großen Finanzkrise haben es die extrem niedrige Zinsen der Gesamtzahl an hochspekulativen Unternehmensanleihen, oder "Schrottanleihen", ermöglicht, um 58% zu zuzunehmen - ein Rekordhoch.

Viele Unternehmen sind deshalb sehr stark kreditbelastet. Es gibt derzeit ausstehende Schrottanleihen im Wert von etwa 3,7 Billionen Dollar.

Und wenn der nächste Abschwung kommt, werden viele Unternehmen nicht in der Lage sein, ihre Schulden zu begleichen. Zahlungsausfälle werden sich über das System ausbreiten wie eine tödliche Seuche und der Schaden wird enorm sein.

Hier ein Zitat aus einem Bericht von Mariarosa Verde, leitende Kreditfachkraft bei Moody's:

Diese ausgedehnte Phase guter Kreditbedingungen hat vielen schwachen, stark verschuldeten Unternehmen dabei geholfen, Zahlungsausfälle zu vermeiden... Einige sehr schwache Emittenten überleben nur, solange die guten Bedingungen anhalten... Diesen Unternehmen stehen Zahlungsausfälle bevor, sobald die Kreditbedingungen letztlich schwieriger werden... Die Rekordanzahl extrem fremdfinanzierter Unternehmen hat den Weg für eine besonders große Welle an Zahlungsausfällen bereitet, sobald die nächste Phase allgemeinen wirtschaftlichen Stresses letztlich beginnt.

Viele Investoren werden vollkommen überrascht werden.

Jede Kredit- und Liquiditätskrise beginnt anders und endet auf die gleiche Weise. Jede Krise beginnt mit einer Notlage innerhalb eines speziellen überschuldeten Sektors und breitet sich dann von Sektor zu Sektor aus, bis die ganze Welt schreit: "Ich will mein Geld zurück!"

Das Problem ist, dass die Aufsichtsbehörden wie Generäle agieren, die in ihrem letzten Krieg kämpfen. Im Jahr 2008 begann die weltweite Finanzkrise am US-amerikanischen Hypothekenmarkt und breitete sich rasch auf den Bankensektor aus, der zu diesem Zeitpunkt zu viel Fremdkapital besaß.

Währenddessen erhöht die Fed die Zinsen. Sie führt umgekehrte QE durch, indem sie ihre Bilanz reduziert und die Basisgeldmenge zusammenzieht. Das nennt man quantitative Straffung oder QT.

Die Kreditbedingungen sind bereits dabei, die Realwirtschaft zu beeinflussen. Wie ich bereits sagte, entstehen neue Risse in den Schwellenländern. Ich habe ebenfalls erwähnt, dass die Anzahl an Ausfällen von Studentenkrediten in die Höhe schnellt. Das steht der Haushaltsgestaltung und der geografischen Mobilität der neusten Absolventen im Weg.

Auch sind die Zahlungsausfälle der Subprime-Autokredite in die Höhe geschnellt, was die Verkäufe neuer Fahrzeuge eingedämmt hat. Während sich diese Ausfälle durch die Wirtschaft ziehen, werden Hypotheken und Kreditkarten die Auswirkungen als nächstes zu spüren bekommen.

Es ist nicht wichtig, wo die Krise beginnt. Sobald uns der Tsunami trifft, wird niemand verschont werden.

Der Aktienmarkt wird sich im Angesicht der zunehmenden Kreditausfälle und der straffenden Kreditbedingungen korrigieren.

Niemand weiß, wann das passieren wird, aber nun ist die Zeit zur Vorbereitung gekommen. Sobald der Markt korrigiert, ist es zu spät zum Handeln.

Deshalb ist nun die Zeit gekommen, um Gold zu kaufen - während es billig ist. Sobald die Krise beginnt und man es am meisten braucht, wird es ein Vermögen wert sein.


© James Rickards



Der Artikel wurde am 9. Juli 2018 auf www.dailyreckoning.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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