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US-Schuldenbombe: Die Zündschnur brennt bereits

07.08.2018  |  Mark J. Lundeen
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Die Goldnachfrage Chinas hat einen ebenso großen Einfluss auf den internationalen Goldpreis wie die Nachfrage in jedem anderen Land. Ein Einbruch der chinesischen Finanz- und Immobilienmärkte könnte einen asiatischen Run auf Gold und Silber auslösen, ebenso wie ein Crash des Dow Jones und des kalifornischen Immobilienmarktes einen amerikanischen Run auf die Edelmetalle auslösen könnte. In meinen Artikeln konzentriere ich mich zwar überwiegend auf die US-Märkte, aber wir dürfen nicht vergessen, dass auch internationale Faktoren einen entscheidenden Einfluss haben können.

Zuletzt möchte ich noch auf einige interessante Berichte verweisen. So wurde kürzlich gemeldet, dass das US-Finanzministerium Schulden in Höhe von 1,33 Billionen Dollar machen muss, um in diesem Jahr alle Ausgaben finanzieren zu können. Von Juli bis September sollen daher ganze 329 Milliarden Dollar an den Märkten aufgenommen werden.

Das sind ziemlich umfangreiche staatliche Schuldverschreibungen, die der Markt in nur drei Monaten absorbieren muss. Wie nachfolgend zu sehen ist, reduziert zudem auch die Federal Reserve seit November ihre Bestände an US-Treasuries.

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Unter diesen Umständen ist es erstaunlich, dass die Renditen der Staatsanleihen nicht höher sind. Man muss sich ernsthaft fragen, wer all die US-Schuldpapiere im Wert von Milliarden und Billionen Dollar zu den aktuellen hohen Preisen und niedrigen Zinsen aufkauft. Früher hat die Fed diese Rolle übernommen, doch nunmehr zählt die Notenbank offiziell zu den Verkäufern am US-Anleihemarkt.

Da die Bilanz der Federal Reserve seit ihrer Gründung im Jahr 1913 nie öffentlich und unabhängig geprüft wurde, sollten Sie jedoch nicht überrascht sein, falls die Notenbank für jeden Dollar, um den die Bestände an Staatsanleihen seit dem letzten November angeblich reduziert wurden, ihre ominösen außerbilanziellen Bestände um zwei bis drei Dollar erhöht hat.

Das ist schließlich die Quintessenz des Politikerdaseins: Man kann eine Sache sagen, aber eine andere tun. Als Mitglied des Offenmarktausschusses der Fed muss man routinemäßig die Unwahrheit sagen können. Doch ab und an rutscht auch den Notenbankern ein ehrlicher Kommentar heraus:

"Wir schaffen Geld auf die altmodische Weise. Wir drucken es." - Art Rolnick, Chefökonom der Federal Reserve Bank in Minneapolis

Kommen wir noch kurz auf andere Entwicklungen an den Märkten zu sprechen. Die Immobilienpreise sind offenbar weltweit unter Druck geraten, wie Bloomberg in diesem Artikel berichtet:

"Von London über Sydney und Peking bis nach New York sind die Immobilienpreise an den begehrtesten Standorten der Welt in dieser Woche gesunken. Geänderte Steuervorschriften, die die Nachfrage dämpfen sollen, unerschwingliche Preise und strengere Auflagen bei der Kreditvergabe haben dem Markt zugesetzt. Das könnte weitreichende Folge haben, da vermögende Privatpersonen und Investoren oft Häuser auf verschiedenen Kontinenten erworben haben. Ein Abwärtstrend in einem Land könnte nach Angaben des Internationalen Währungsfonds nun auch eine Gefahr für die Märkte in anderen Teilen der Welt darstellen."

Doch nicht nur Immobilien sind erschreckend überbewertet. Apple soll Berichten zufolge das erste Unternehmen mit einem Börsenwert von mehr als 1 Billion Dollar werden.

"Apple teilte am Donnerstag mit, dass sich der Unternehmensgewinn im letzten Quartal um mehr als 30% auf 11,5 Milliarden $ erhöht hat. Dies übertraf die Erwartungen der Märkte, obwohl insgesamt weniger iPhones verkauft wurden, als die Analysten vorhergesagt hatten."

Lassen Sie sich das einmal durch den Kopf gehen: Basierend auf einem Gewinn von nur 11,5 Milliarden Dollar wird die Marktkapitalisierung von Apple auf über 1 Billion Dollar in die Höhe getrieben! Ende 1999 hörte man viel Gerede darüber, dass Cisco das erste Unternehmen sein würde, welches mit seinem Marktwert die 1-Billion-$-Grenze knackt. Ich weiß noch ganz genau, wie das damals endete. Aber viele sind offensichtlich der Ansicht, dass heute alles anders ist.


© Mark J. Lundeen



Dieser Artikel wurde am 05.08.2018 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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