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Zentralbanken im Osten wie im Westen stützen Goldpreis

08.12.2018  |  Egon von Greyerz
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Auch angesichts manipulierter Zinssätze - von negativ auf nur ein paar Prozentpunkte in den meisten Ländern -, ist die Zinslast schon jetzt höher als es sich die meisten Nationen leisten können. Der 35-Jahre-Zinszylus hat im Jahr 2015 die Aufwärtswende vollzogen, und wahrscheinlich werden wir mindestens 15 -16% erreichen wie in den späten 1970er und frühen 1980ern.

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Galoppierende Verschuldung ist unfinanzierbar

Nehmen wir an, dass sich die Schulden bis 2030 "nur" verdoppeln werden. Möglicherweise ist das viel zu konservativ mit Blick auf all die Probleme, mit denen die Welt in den kommenden zehn Jahren zu kämpfen haben wird. Nichtsdestotrotz würde eine Verdoppelung der Schulden bedeuten, dass sich bis Ende der 2020er eine globale Schuldenlast von 500 Billionen $ angesammelt haben wird.

Eine halbe Billiarde Schulden ist eine Menge, die sich buchstäblich niemand mehr vorstellen kann. Doch nehmen wir an, dass die Zinssätze bis dahin auf "nur" 15% gestiegen sein werden. In diesem Fall würde eine globale Zinsrechnung von 75 Billionen $ anstehen! Setzt man das zum derzeitigen globalen BIP ins Verhältnis, so würden die zukünftigen Zinskosten fast der gesamten heutigen Produktion von Gütern und Dienstleistungen entsprechen.

Wahrscheinlich wird auch das globale BIP bis dahin gestiegen sein, allerdings könnte eine Implosion der Weltwirtschaft ohne Weiteres für einen Rückgang des BIP um 30-50% sorgen. Der wichtigste Grund für einen nominalen Anstieg des BIP wäre Hyperinflation. Allerdings dauert eine Hyperinflation in der Regel nur einige Jahre, worauf eine Implosion der Wirtschaft folgt. Über solche Zahlen lässt sich streiten, und keiner kann den exakten Lauf der Dinge vorhersagen. Eines ist jedoch sicher: Die Welt wird nicht in der Lage sein, die enormen Schuldenlasten zu finanzieren, die in den kommenden 10 Jahren anstehen werden.

Die Konsequenz wird unbegrenzte Geldschöpfung sein, die dann zur finalen Zerstörung des Papiergeldes seit der Gründung der Fed 1913 führen wird. Man darf nicht vergessen, dass alle großen Währungen in den letzten 100 Jahren schon 97-99% ihres Wertes gegenüber Gold verloren haben. Die verbleibenden 1-3% werden innerhalb der nächsten 10 Jahre verschwinden, wahrscheinlich innerhalb der nächsten 5-7 Jahre. Doch Folgendes sollte verstanden werden: Die im Vergleich zu 1913 verbleibenden 1-3% sind unsere heutigen 100%; das heißt also, dass die Währungen ganz auf NULL fallen werden.


Eine totale Katastrophe für das Währungssystem

Wie Mises 1949 schrieb: "Es gibt keine Möglichkeit, den finalen Zusammenbruch eines Booms zu verhindern, der durch Kreditexpansion erzeugt wurde. Die einzige Alternative lautet: Entweder die Krise entsteht früher durch die freiwillige Beendigung einer Kreditexpansion, oder sie entsteht später als finale und totale Katastrophe für das betreffende Währungssystem. Da haben wir es also: "eine finale und totale Katastrophe für das Währungssystem".

Genau das wird die Welt in den kommenden Jahren erleben. Niemand darf glauben, dass es diesmal anders kommen wird und dass die Zentralbanken all das nicht zulassen würden. Ganz im Gegenteil: Die Zentralbanken haben diese Situation geschaffen und sie sind die Garantie dafür, dass es soweit kommen wird. Es gibt nichts Neues unter der Sonne - "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - NULL", das meinte 1729 Voltaire.

Zwischen 180 bis 280 A.D. sank der Silbergehalt des Silber-Denars von fast 100% auf 0%. So druckten die Römer Geld. Es wäre ein schwerer Fehler, zu glauben, dass es diesmal nicht passieren wird - nach der größten globalen Kreditexpansion aller Zeiten.

Das wird zur Folge haben, dass alle Währungen praktisch wertlos werden, so wie in Venezuela heute. Gold wird wie eh und je glänzen, indem es seine Kaufkraft erhält, während sich die Währungen komplett entwerten. Aufgrund der Schwere der kommenden Krise werden die Edelmetalle nicht nur ihre Kaufkraft erhalten, sondern wahrscheinlich viel besser abschneiden. Venezuela - ein ölreiches und einst florierendes Land - ist unter dem sozialistischen Regime ökonomisch, politisch und moralisch zusammengebrochen. Ungefähr 80% der Bevölkerung bekommen nicht ausreichend Nahrung, zudem breiten sich Verbrechen und Krankheiten ungezügelt aus.


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