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Rally oder Bullenmarkt?

14.01.2019  |  Jordan Roy-Byrne
Auch wenn die Finanzmedien beides miteinander verbinden, gibt es einen Unterschied zwischen einer Rally und einem Bullenmarkt.

Eine Rally deutet auf eine Erholung nach einer Schwäche oder eine Atempause von dieser an. Ein Bullenmarkt besteht aus höheren Hochs und höheren Tiefs innerhalb einer Zeitspanne von einigen Jahren.

Die Stärke des Goldes in den 2000er Jahren stellte keine Rally dar, wie manch einer behauptete, sondern einen Bullenmarkt. Golds Erholung 2016 war eine Rally.

Dann gibt es da natürlich noch die Goldexperten, die darauf bestehen, dass sich das gelbe Edelmetall in einem unsichtbaren oder versteckten Bullenmarkt befindet oder sogar korrigiert. Ein Markt, der es sieben Monate lang knallen lässt und dann fast zweieinhalb Jahre lang kein neues Hoch mehr verzeichnet, ist kein Bullenmarkt.

Trotz der kürzlichen Erholung befinden sich die Edelmetalle bisher in keinem Bullenmarkt. Lassen Sie uns die Goldbergbauaktien verwenden, um das darzulegen.

Unten plotten wir den GDX mit seinem 400-tägigen gleitenden Durchschnitt und einigen wichtigen Breitenindikatoren.

Der 400-tägige gleitende Durchschnitt verschaffte dem GDX in den Jahren 2012, 2014, 2015, einige Male 2018 und in der Gegenwart Widerstand. Dieser hält den GDX derzeit.

Die Breitenindikatoren signalisieren ebenfalls keinen Bullenmarkt.

Die Advance-Decline-Linie des GDX bleibt deutlich unter seinem 200-tägigen gleitenden Durchschnitt und trägt einige negative Abweichungen mit sich. Der Prozentsatz an Aktien, die über dem HUI (ein ähnlicher Index wie der GDX) gehandelt werden, ist seit mehr als zwei Jahren unter 60% geblieben. Der Bullish Percentage Index (ein weiterer Breitenindikator) blieb in den letzten fünf Jahren (mit Ausnahme vom Großteil des Jahres 2016) unter 50%.

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Wie können dieselbe Problematik beim GDXJ und seinem 400-tägigen gleitenden Durchschnitt beobachten. Im Jahr 2014 diente er als Widerstand, im Frühjahr 2017 als Unterstützung, doch mehrere Male 2018 sowie in der Gegenwart erneut als Widerstand.

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Der Prozentsatz an Aktien innerhalb unseres Warenkorbs, der insgesamt 55 Junior-Aktien beinhaltet, ist seit fast zwei Jahren unter 50% geblieben. Ein weiterer Frühindikator (Bergbauunternehmen gegenüber Gold) zeigt keinen bullischen Trend für den GDXJ.

Diese Faktoren könnten sich natürlich irgendwann verändern.

Wenn der GDX und der GDXJ über ihre 400-tägigen gleitenden Durchschnitte steigen, dann würde die kürzliche Rally zu einem Bullenmarkt werden.

Wenn wir eine klare Verbesserung des Momentums, der Breite und weitere effektive Stärke (Edelmetalle gegenüber Aktien und Währungen) verzeichnen, würde das ebenfalls eine Verlagerung von einer Rally hin zu einem Bullenmarkt andeuten.

Auf der fundamentalen Seite haben wir festgestellt, dass der Beginn von Zinskürzungen (vor dem aktuellen Hintergrund) einen Bullenmarkt bestätigen würde. Währenddessen könnten uns die schwachen Wirtschaftsdaten sowie die bedrohlichen kürzlichen Tiefs des S&P 500 näher an diesen Punkt bringen.

Viele Goldexperten, -analysten und -fanatiker geraten in Feierlaune. Sie denken, dass ein neuer Bullenmarkt angebrochen ist oder dass sich der plötzliche Anstieg von 2016 fortsetzt.

Mit der Zeit könnten sie richtig liegen, doch aktuell erlebt der Sektor nur eine einfach Rally. Noch ist kein Bullenmarkt angebrochen. Wenn die Federal Reserve ihre Zinserhöhungen stoppt, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass irgendwann in diesem Jahr ein Bullenmarkt beginnen wird.

Bis dahin möchten wir Aktien basierend auf ihrem Wert und ihrer Leistung besitzen. In anderen Worten: Wir möchten Aktien halten, die sich auch ohne Gold- oder Silberpreis entwickeln können. Sie werden noch genügend Zeit haben, um in kostengünstige Juniors zu investieren, die ihren Wert verdreifachen oder vervierfachen werden, wenn die Zeit gekommen ist.

Erinnern Sie sich daran, dass viele Juniors Monate nach den epischen Tiefs im Januar 2016, Oktober 2008, Mai 2005 und November 2000 deutliche Bewegungen gezeigt haben. Jagen Sie derzeit nicht den falschen Aktien hinterher.


© Jordan Roy-Byrne



Dieser Artikel wurde am 13. Januar 2019 auf www.thedailygold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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