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Der versteckte Niedergang der Goldbergbauindustrie, von dem niemand spricht

27.03.2019  |  Steve St. Angelo
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Welch ein Unterschied, nicht wahr? Während Homestake lediglich 6% seiner Gesamteinnahmen für CAPEX aufbrachte, ließen Barrick, Newmont und AngloGold zwischen 2011 und 2012 33% bzw. ein Drittel ihrer Gesamteinnahmen für CAPEX springen. Demnach gaben die drei größten Goldbergbauunternehmen einen mehr als fünf Mal so hohen prozentualen Anteil an ihren Einnahmen für CAPEX aus, als Homestake Mining in den Spitzengoldpreisjahren.

Dafür gibt es einen einfachen Grund. Als die Goldbergbauindustrie vom Untertagebergbau zum Tagebau überging, um die Produktion zu erhöhen, sanken die Erzgehalte. Das hatte dramatische Auswirkungen auf die Geschäftskosten; nicht nur die Investitionsausgaben schnellten in die Höhe, sondern auch alle anderen Kosten.

Um den obigen Chart zu vereinfachen, benutzte ich die Gesamteinnahmen von Barrick, Newmont und AngloGold aus 2011 und 2012, um für diese zwei Jahre einen Durchschnittswert von 10,3 Milliarden Dollar (10.344 Millionen Dollar) zu errechnen. Dann berechnete ich einen Durchschnittswert für ihre gesamten CAPEX von 3,4 Milliarden Dollar, was 33% der Gesamteinnahmen der Unternehmen entspricht.

Nun, auch wenn es wahr ist, dass Barrick einige schlechte Investitionen tätigte und viele Anlegergelder für Projekte verschwendete, die sich nicht bezahlt machten, Pascua Lama zum Beispiel, fand ich heraus, dass der prozentuale Anteil der Gesamteinnahmen für Investitionsausgaben dieser Goldbergbauunternehmen für das ganze Jahrzehnt von 2009 bis 2018 im Durchschnitt bei 25% lag. Wie man es auch dreht und wendet, der Anteil der Investitionsausgaben gegenüber den Gesamteinnahmen vervierfachte sich seit Ende der 1970er Jahre.

Allerdings entwickelte sich in den letzten Jahren ein beunruhigender Trend, als die Goldbergbauunternehmen sich entschieden, die Investitionsausgaben zu kürzen, um den Cashflow zu erhöhen, damit ihre Anteilseigner glücklich sind. Laut meinen Berechnungen betrug der Anteil der Investitionsausgaben an den Gesamteinnahmen der drei größten Goldbergbauunternehmen im Jahr 2018 nur 18%. Folglich wird der sinkende prozentuale Anteil für Investitionsausgaben diesen Goldbergbauunternehmen nicht ermöglichen, die Produktion in Zukunft zu erhöhen oder beizubehalten.


Wie die Goldbergbauindustrie ihre Anteilseigner opferte, um wie gehabt weiterzumachen

Ich stelle im Folgenden zwei Charts zur Verfügung, die zeigen, wie die Goldbergbauindustrie ihre Anteilseigner opferte, um ihr Geschäftsmodell und einen Produktionsanstieg zu finanzieren. Der erste Chart wird den Goldbergbauinvestor überraschen. Wenn Sie im Jahre 1978 ein Goldinvestor in Homestake gewesen wären, hätte es nur 34 Aktien von allen Aktien des Unternehmens erfordert, um eine Unze Gold zu produzieren. Doch 20 Jahre später, im Jahr 1998, erhöhte sich diese Menge bei den drei größten Goldbergbauunternehmen auf 52 Anteile für die Produktion einer Unze Gold.

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Wie wir sehen können, stiegen die Unternehmensanteile je Unze weiter auf 87 im Jahr 2008 und verdoppelten sich 2018 dann auf 163. Obwohl einige dieser Unternehmen Aktiensplits durchführten, fand die Mehrheit davon vor 1997 statt und hatte keinen großen Einfluss auf die obigen Zahlen. Unabhängig davon griff die Goldbergbauindustrie darauf zurück, Aktien zu verwässern, um den Betrieb zu finanzieren und die Produktion auszuweiten. Selbst mit den erhöhten Investitionsausgaben und der Aktienverwässerung ist die Produktion der drei größten Goldbergbauunternehmen seit 2012 um fast 4 Millionen Unzen gesunken.


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