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Blutbad am Aktien- und Kryptomarkt - Gold bleibt der sichere Hafen in der Stagflation

18.05.2022  |  Markus Blaschzok
Die vergangene Handelswoche brachte wieder rote Vorzeichen an fast allen Märkten. Die Aktien- und Anleihenmärkte, sowie der Bitcoin testeten neue Tiefs und auch die Edelmetalle und die Minenaktien wurden mit nach unten gesogen. Der Goldpreis erreichte am Freitag die wichtige technische Kreuzunterstützung bei 1.800 $, wo der Abverkauf erst einmal ein vorübergehendes Ende fand. Der Silberpreis fiel auf fast 20,42 $, womit die seit fast zwei Jahren bestehende Handelsspanne zwischen 22 $ und 28 $ nach unten durchbrochen wurde. Damit hatte sich das kurzfristige Chartbild deutlich verschlechtert, nachdem der Preis über die letzten drei Wochen hinweg fast jeden Tag gefallen war.

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Der US-Dollar wurde stärker.


Die steigenden Zinsen entlarven aktuell, wie marode die planwirtschaftlich gesteuerten Volkswirtschaften in Europa und den USA sind. Der staatlich festgesetzte künstlich niedrige Zins unter seinem natürlichen Marktniveau im staatlichen Geldsystem, hatte in den letzten Jahrzehnten weltweite Fehlallokationen und gigantische Blasen geschaffen, die nun bei einem lächerlich geringen Anstieg der Zinsen bereits platzen. Die FED hatte ihren Leitzins bisher gerade einmal um 0,75% angehoben bei einer aktuellen Inflationsrate in den USA von offiziell 8,3% und schon kollabieren die Aktienmärkte mit ihren überbewerteten Luftschlössern.

Bei der aktuellen Inflationsrate in den USA würden Investoren eigentlich eine Rendite von mindestens 12,5% erwarten. Stiegen die Zinsen jetzt auf dieses Niveau an, so würden die westlichen Volkswirtschaften kollabieren. Dass der Leitzins und die Zinsen allgemein immer noch so niedrig sind, liegt ausschließlich an den Eingriffen der staatlichen Notenbanken, die seit Jahrzehnten keine freie Preisfindung am Zinsmarkt zulassen.

An dieser Stelle muss man immer wieder unterstreichen, dass die Blasen an den Märkten und die Rezessionen, die aus ihnen hervorgehen, ausschließlich auf das staatliche Geldsystem und die staatliche Geldpolitik der Notenbanken zurückzuführen und somit sozialistischer Natur sind. Der freie Markt bzw. der Kapitalismus tragen hingegen keinerlei Schuld, auch wenn Politiker, die mit ihren Eingriffen in den Markt die Krise erst verursacht haben, gerne diesem den schwarzen Peter zuschieben.

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Die offizielle Inflationsrate in den USA liegt bei 8,3%, während die inoffizielle Rate bei 16,8% liegt


Ebenso wie die Inflation kein Naturphänomen ist, das über die Nationen hereinbricht, sondern immer die Folge staatlicher Schulden- und Geldpolitik ist, so sind auch die konjunkturellen Auf- und Abschwünge eine logische Folge der gleichen künstlichen Geldmengenausweitung, die nicht tragfähige Fehlallokationen erzeugen, die später wieder in sich zusammenbrechen müssen.

So wundert es nicht, dass gerade jene Wachstumsaktien der Nasdaq, die noch nie einen Gewinn erwirtschaftet haben und heillos überschuldet sind, jetzt ebenso kollabieren wie die meisten Krypto-Tokens eingebrochen sind. Die Nasdaq verbucht bereits einen Kursverlust von 27% und der Bärenmarkt wird sich so lange fortsetzen, wie die US-Notenbank ihren geplanten Weg zur Reduzierung der Notenbankbilanz und der Anhebung der Zinsen fortführt.

Die Krise war lange vorhersehbar und so hatte ich in 2019 bereits die heutigen Ereignisse skizziert und die Stagflation prognostiziert. Auch den inflationsinduzierten Anstieg der Zinsen, den wir heute sehen, hatte ich in 2019 bereits vorhergesagt und daraufhin auch den Einbruch der Aktienmärkte angekündigt. Als ich im letzten Jahr das Top am Aktienmarkt ausrief und sagte, dass die Aktienmärkte nun bei steigenden Zinsen in der Stagflation nur noch fallen könnten zum Goldpreis, wollten es die euphorischen Aktieninvestoren nicht hören. Was hoch steigt, fällt in der Regel auch tief, insbesondere wenn ein Aufschwung und Aktienbewertungen auf künstlich niedrigen Zinsen und somit Sand gebaut sind.

Die größten Verluste verbuchten in der letzten Woche die Krypto-Tokens. Der Bitcoin fiel auf unter 30.000 $, während andere Kryptowährungen die Gewinne der letzten beiden Jahre völlig ausradierten. Manche verloren gar 98%, wogegen der Bitcoin mit einem Minus von 55% noch glänzt. Ich hatte stets davor gewarnt, in Kryptos langfristig zu investieren.

Es ist ein interessanter Markt für Trader, doch für Lieschen Müller, das stets zum Top animiert wird seine Ersparnisse zu investieren, handelt es sich um einen Totalverlust. Der Stable Coin TerraUSD, der eigentlich einen Peg zum US-Dollar hat und immer einen US-Dollar wert sein sollte, fiel um 88%. Terra Luna fiel von 116 $ auf 0,00019 $, was einem praktischen Totalverlust entspricht.


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