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Niger-Putsch: Uranproblem für die EU?

10.08.2023  |  Redaktion
Niger ist nach Burkina Faso, Guinea, Mali und dem Tschad - alles ehemalige französische Kolonien - das jüngste Land in Westafrika, in dem die Armee die Kontrolle übernommen hat, schreibt BBC. Seit 1990 fanden auffallende 78% der 27 Putsche in Afrika südlich der Sahara in frankophonen Staaten statt, was einige Kommentatoren zu der Frage veranlasst, ob Frankreich - oder das Erbe des französischen Kolonialismus - die Schuld daran tragen könnte.

In Niger, dem Nachbarland beider Länder, wurde die Behauptung, Präsident Mohamed Bazoum sei eine Marionette französischer Interessen, als Legitimation für seine Absetzung herangezogen, und die Junta unter der Führung von General Abdourahmane Tchiani hat inzwischen fünf Militärabkommen mit Frankreich widerrufen. Auf den Staatsstreich folgten zum Teil Proteste der Bevölkerung und Angriffe auf die französische Botschaft.

Und dieser Putsch bescherte nun der europäischen Energiewirtschaft ein neues Problem, heißt es in der Wirtschaftswoche. Laut der EU-Atombehöre Euratom stammte im Jahr 2022 mehr als ein Viertel des EU-importierten Urans aus dem Niger. Dem französischen Atomunternehmen Orano gehören beispielsweise mehrheitlich drei gewaltige Uranminen. Das neue Regime des Niger hatte bereits angekündigt, jegliche Abkommen bezüglich Urans nach Frankreich zu stoppen. Von der französischen Regierung gab es daraufhin Beschwichtigungen an die Bevölkerung.

Noch habe die EU Uran für drei Jahre eingelagert, doch durch den Putsch gerät die EU-Stromversorgung mittelfristig in die Bredouille. Als Ersatz sollen jetzt Uranminen in Kanada sowie in Kasachstan erhalten.


© Redaktion GoldSeiten.de


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