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Starke physische Goldnachfrage im Januar

21.02.2025  |  Markus Blaschzok
Der Goldpreis legte die neunte Woche in Folge zu, um 1,5% auf 2.930 $ je Feinunze, womit die psychologisch bedeutende Marke von 3.000 $ weiterhin in Reichweite bleibt. Der Preis des Weltgeldes ist in US-Dollar gerechnet seit Jahresbeginn um über 11% angestiegen, während der S&P 500 in der gleichen Zeit nur 4% zulegte.

Auch der Silberpreis wurde von diesem Aufwärtstrend mitgezogen und stieg um 1,8% auf 33 $ an. Während sich in der Vorwoche noch eine leichte Schwäche am Silbermarkt zeigte, bleibt der Goldmarkt aufgrund einer starken physischen Nachfrage durch Zentralbanken und anonyme Käufer äußerst robust, während diese Nachfrage am Silbermarkt fehlt.

Im Gegenteil könnte während einer Rezession die industrielle Nachfrage nach Silber vorübergehend erheblich nachlassen, was das Gold-Silber-Verhältnis erneut in die Höhe treiben würde, wobei Werte von bis zu 120 Unzen Silber pro Unze Gold wieder möglich sind.

Historisch gesehen stieg das Gold-Silber-Ratio in jeder Rezession deutlich an. Sollte sich ein ähnliches Muster wiederholen, könnte dies eine günstige Gelegenheit bieten, Gold in Silber umzuschichten. Es wäre durchaus möglich, dass das Verhältnis in den darauffolgenden Monaten rasch wieder auf 80 bis 90 Unzen Silber je Feinunze Gold zurückkehrt. Mit einem aktuellen Stand von etwa 90 Unzen ist das Ratio bereits sehr hoch, was die Schwäche von Silber gegenüber Gold im letzten Jahr widerspiegelt und damit nicht unbedingt ein gutes Omen für den Silberpreis ist.

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In einer Rezession könnte das Gold-Silber-Ratio weiter ansteigen


Starke Investmentnachfrage in ETF-Produkte im Januar

Die neuerliche Stärke von Gold im Januar war einer verstärkten Investmentnachfrage, sowie starken Abflüssen in die USA zu verdanken. Es gab einen Nettozufluss von 3 Milliarden US-Dollar in weltweite ETF-Produkte, wobei besonders Europa eine führende Rolle spielte, während Nordamerika weiterhin Netto-Verkäufer blieb. Europäische Fonds verbuchten mit 3,4 Milliarden US-Dollar den größten monatlichen Zufluss seit März 2022, angeführt von einer starken Nachfrage aus dem Vereinigten Königreich und Deutschland.

Das verwaltete Vermögen erreichte dadurch einen Rekordwert von 294 Milliarden US-Dollar. Asiatische Fonds verzeichneten einen Zuwachs von 57 Millionen US-Dollar, vor allem getrieben durch indische Anleger, die inmitten globaler Unsicherheiten und schwacher Aktienmärkte verstärkt auf sichere Anlagen setzten, während China aufgrund starker BIP-Daten und Gewinnmitnahmen Abflüsse verzeichnete.


Starke Goldnachfrage aus den USA

Seit der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten hat die Nachfrage nach Gold in den USA stark zugenommen. Während im letzten Jahr viel Gold nach China floss, waren nach Angaben der Schweizer Zollbehörden die Gold-Exporte aus der Schweiz im Januar im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Die Lieferungen in die USA erreichten ihren höchsten Stand seit mindestens 13 Jahren.

Den Daten zufolge kletterten die Schweizer Goldexporte in die USA auf 192,9 Tonnen, verglichen mit 64,2 Tonnen im Dezember. Damit wurde der höchste monatliche Exportwert seit Beginn der Zollaufzeichnungen im Jahr 2012 erreicht.

Auch die jüngsten starken Goldverschiebungen aus den Tresoren der LBMA nach New York zeigen, dass die Nachfrage sprunghaft zugenommen hat. Diese Nachfrage wurde unter anderem durch die drohenden US-Zölle entfacht, die Auswirkungen direkt auf die Kosten von Goldimporten haben könnten, sowie auf die Inflation, die Zinsen und das Wirtschaftswachstum. Gleichzeitig könnten Zölle Handelskonflikte zwischen den USA und anderen Ländern anheizen und einen Handelskrieg auslösen. Bislang wurden die Zölle auf Kanada und Mexiko auf den 4. März verschoben, doch drohen Gegenzölle, wenn diese in Kraft treten.

Aus Sicht der Österreichischen Schule der Nationalökonomie stören Zölle die natürliche Funktion des Marktes, indem sie Preissignale verzerren und die internationale Arbeitsteilung behindern. Dies senkt die Produktivität, erhöht die Preise und bremst das Wirtschaftswachstum aus.

Besonders in einer angeschlagenen Wirtschaft können höhere Kosten für Unternehmen, geringere Margen und rückläufige Investitionen dazu führen, dass Arbeitsplätze verloren gehen und die Nachfrage weiter einbricht. Wenn dieser Prozess lange genug anhält, können Insolvenzen zunehmen, Verbraucher ihren Konsum noch stärker einschränken und Banken vorsichtiger bei der Kreditvergabe werden, was schließlich in einer Rezession enden würde.



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