Starke physische Goldnachfrage im Januar
21.02.2025 | Markus Blaschzok

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Die großen vier Händler an der COMEX haben ihre Shortposition auf Silber in der letzten Woche leicht verringert, doch ist sie immer noch nahe einem Rekordhoch
Der Silberpreis stieg zuletzt aufgrund eines starken Goldpreises weiter an und durchbrach den Abwärtstrend bei etwa 31,50 Dollar. Der Aufwärtstrend ist bisher intakt, während Silber aktuell noch unter dem Oktoberhoch von 35 Dollar notiert, während der Goldpreis bereits 150 $ darüber handelt.
Obwohl der Silbermarkt mit einem COT-Index von 20 Punkten als überkauft gilt, könnte ein weiterer Anstieg des Goldpreises weitere Investmentnachfrage schaffen, die den Silberpreis an den Widerstand bei 35 Dollar und möglicherweise in Richtung des Allzeithochs von 50 Dollar treiben könnte.
Sollte der Goldpreis jedoch fallen und die Marke von 3.000 Dollar nicht überwinden könnten, wäre eine stärkere Korrektur des Silberpreises bis in den Bereich von 26 bis 24 Dollar möglich.
Aktuell hält nur die starke Nachfrage nach Gold den Silbermarkt oben. Ein gutes Setup für einen Swing-Trade gibt es derzeit nicht, da das Chance-Risiko-Verhältnis ungünstig ist. Die zukünftige Entwicklung hängt maßgeblich von der kurzfristigen Goldpreisentwicklung ab.
In einer möglichen Rezession bestehen kurz- bis mittelfristig große Risiken für Silber, wobei in diesem Umfeld der Preis auch noch einmal auf 22 $ korrigieren könnte. Erst wenn die Zentralbanken auf eine Rezession oder einen exogenen Schock, wie beispielsweise einen Krieg, mit umfangreichen quantitativen Lockerungen (QE) reagieren, hat Silber das Potenzial, die Marke von 50 US-Dollar nachhaltig zu überschreiten.

Nicht Fisch und nicht Fleisch – kein gutes Setup für einen Trade bei Silber
Langfristige Analyse
Aus charttechnischer Sicht markiert der Preisrückgang auf 18$ im Sommer 2022 einen klassischen Retest des vorherigen langjährigen Abwärtstrends, von dem der Silberpreis erneut abgeprallt ist. Dies ebnete den Weg für einen anschließenden Wiederanstieg. Gestützt durch die Hoffnung auf neue quantitative Lockerungen und mögliche Zinssenkungen konnte Silber bereits im Jahr 2023 wieder in die Handelsspanne zwischen 22 $ und 28 $ zurückkehren und erreichte im Jahr 2024 erneut den Widerstand bei 35$.
Der Langfristchart verdeutlicht die wichtige Unterstützung bei 22 $, die im Jahr zuvor mehrfach erfolgreich verteidigt wurde. Eine Fortsetzung der Rallye dürfte spätestens dann einsetzen, wenn die Zentralbanken im Falle einer Rezession oder neuen Krise wieder eine expansive Geldpolitik verfolgen. Ein solches Szenario könnte den Silberpreis auf 50 $ oder darüber steigen lassen, da die Investmentnachfrage in diesem Umfeld zunehmen und zu einem kurzfristigen Defizit führen würde.
Dies gewinnt vor allem in einem stagflationären Umfeld an Bedeutung, da es nur wenige attraktive Anlagealternativen für Investoren geben wird. Zudem werden derartige geldpolitische Maßnahmen zu einem anhaltenden physischen Nachfrageüberhang führen, was den Silberpreis langfristig über das nominale Allzeithoch von 50 $ hinaus treiben würde.
Die Entwicklungen im Gold- und Silbermarkt bleiben daher stark abhängig von einer möglichen Wiederaufnahme der lockeren Geldpolitik, wie etwa durch quantitative Lockerungsprogramme als Reaktion auf eine Rezession oder geopolitische Spannungen.
Ein möglicher Risikofaktor bleibt eine deflationäre Rezession, bei der die Notenbanken nicht sofort mit dem Gelddrucken reagieren. In diesem Fall könnte die industrielle Nachfrage sinken, der Terminmarkt bereinigt werden und es zu einem erneuten Test der Unterstützung bei 22 $ kommen. Dieses Tief sollte man jedoch nutzen, um massiv Long zu gehen in Silber.

Das langfristige Chartbild ist noch immer sehr bullisch. Selbst eine erneute Korrektur auf 22 $ würde das bullische Chartbild nicht gefährden
© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
Chefanalyst GoldSilberShop.de / VSP AG
BlaschzokResearch
GoldSilberShop.de
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