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Starke physische Goldnachfrage im Januar

21.02.2025  |  Markus Blaschzok
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Ausblick

Die politischen Unsicherheiten dürften weiterhin für eine starke Goldnachfrage sorgen, wobei es auch Entspannungen im mittleren Osten und in der Ukraine gibt. Ein ukrainischer Abgeordneter des Verteidigungsausschusses der Werchowna Rada erklärte gegenüber der Kyiv Post, dass die US-Waffenlieferungen an die Ukraine eingestellt wurden.

Diese Nachricht, die Aussagen des US-Außenministers sowie die Gespräche zwischen Trump und Putin lassen darauf schließen, dass ein Waffenstillstand und Frieden in der Ukraine nahe sein könnten. Mit einem möglichen Frieden würde der Risikoappetit der Investoren vermutlich steigen, was die Nachfrage nach Gold als sicherem Hafen schwächen könnte.

Im vergangenen Jahr erlebten wir eine historische Rallye des Goldpreises, und eine Korrektur oder zumindest eine Konsolidierung dieses kräftigen Anstiegs scheint inzwischen überfällig. Eine mögliche Rezession bleibt ein Risikofaktor, der den Goldpreis vorübergehend unter Druck setzen könnte – insbesondere, da der Terminmarkt derzeit historisch stark überkauft ist. Positiv zu vermerken ist jedoch, dass die bisherige Rallye ohne größere Beteiligung westlicher Investoren stattfand, weshalb weitere potenzielle Käufer noch an der Seitenlinie stehen. Hinzu kommt die ungebrochen starke physische Nachfrage.

Auch wenn es bisher keine Bestätigung für die Theorie gibt, dass Notenbanken hinter diesem Kaufinteresse stehen, bleibt es ein unterstützender Faktor. Beispielsweise hat die chinesische Notenbank im Januar lediglich einen Anstieg ihrer Goldreserven um 5 Tonnen vermeldet, was nicht die großen Mengen Gold, die von der Schweiz nach China geliefert wurden, widerspiegelt.

Solange diese physische Nachfrage, egal aus welcher Quelle, weiterhin robust bleibt, hat der Goldpreis trotz seines hohen Niveaus grundsätzlich noch Raum nach oben. Sollten die Notenbanken auf eine Rezession mit dem neuerlichen Drucken von Geld aus dem Nichts reagieren, wäre ein Goldpreis von 4.000 $ je Feinunze dann schnell möglich.


Technische Analyse zu Silber: Silberpreis stark über 30 $ trotz Dollarrallye

Terminmarkt: COT-Report

Der COT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die COT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten von Blaschzok Research erhalten vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber und Platin. Die COT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.


COT-Report für Silber vom 14. Februar:

Im Gegensatz zum Goldmarkt zeigte der Silbermarkt in der vergangenen Woche eine leichte Schwäche. Der Silberpreis fiel um 63 Cent, während die Spekulanten 757 Kontrakte auf der Short-Seite eröffneten. Diese Veränderung ist minimal, sodass die Positionierung der Spekulanten nahezu unverändert blieb. Der COT-Index verbesserte sich lediglich um einen Punkt auf 19 Punkte, der COT-Index bereinigt um das Open Interest verschlechterte sich hingegen um zwei Punkte auf 23.

Wie erwartet, präsentierte sich der Silbermarkt schwächer, ähnlich wie der Platinmarkt. Ohne die Unterstützung durch eine starke physische Nachfrage bleibt Silber anfällig für Rückschläge. Während der Goldmarkt von soliden physischen Käufern gestützt wird, scheint am Silbermarkt kaum Kaufinteresse vorhanden zu sein.

Die Einschätzung für den Silbermarkt bleibt daher unverändert: Sollte der Goldmarkt korrigieren, ist Silber deutlich anfälliger für stärkere Rücksetzer. Die weitere Entwicklung des Silbermarktes hängt somit entscheidend von der Preisbewegung des Goldes ab. Die spannende Frage bleibt, ob Gold seine Stärke beibehält oder eine Korrektur einleitet, die Silber mit nach unten zieht. Auch die Shortpositionen der "BIG4" am Silbermarkt sind weiterhin hoch: Sie wurden zwar reduziert, aber nur um vier Tage Weltproduktion, sodass sie mit 81 Tagen nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau liegen.

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Der COT-Index von 20 Punkten zeigt, dass der Silbermarkt überkauft ist



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