Euro-Rallye drückt Gold – Hält die Unterstützung bei 2.600 €?
10.03.2025 | Markus Blaschzok

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Die Inflation lag im Februar bei 2,4 Prozent, was der EZB eigentlich keinen Spielraum für weitere Senkungen lässt. Dazu kommt, dass die US-Zölle Preisanstiege im Welthandel mit sich bringen werden. Zudem werden die geplanten hohen Staatsausgaben in Europa, insbesondere für Verteidigung und Infrastruktur, starke inflationäre Effekte nach sich ziehen. Lockert die Geldpolitik weiter, während die Fiskalpolitik Vollgas gibt, wird dies in einer starken Abwertung des Euro enden. Ein weiterer Grund, warum man die nächste Korrektur des Goldpreises nutzen sollte, um wieder in Gold zu investieren.
Die Behauptung der EZB, das Zinsniveau sei nach wie vor restriktiv, ist falsch, denn in einem freien Markt würden die Zinsen deutlich über dem aktuellen Inflationsniveau liegen und auch den aktuellen politischen und wirtschaftlichen Risiken Rechnung tragen.
Das Wachstum der Eurozone bleibt schwach und Zinssenkungen können keinen neuen Konjunkturzyklus anschieben, sondern nur noch mehr Inflation schaffen, worauf die Zinsen weiter ansteigen werden. Dies zeigte sich nach Ankündigung der neuen Schulden auch sofort in dem sprunghaften Anstieg der Staatsanleiherenditen im gesamten Euroraum. Die Stagflation wird sich dadurch nur verschärfen und insbesondere jene treffen, die keine inflationsgeschützten Assets besitzen.

Die Zinsen in ganz Europa sprangen auf den geplanten Schuldentsunami der EU und Deutschlands hin nach oben
Rekordzuflüsse bei Gold-ETFs im Februar
Die weltweiten Gold-ETFs verzeichneten im Februar den dritten Monat in Folge starke Zuflüsse aus allen Regionen. Der Wert des Goldbestände stieg um 9,4 Mrd. US-Dollar (+3,1%) auf 306 Mrd. US-Dollar, dem höchsten Wert seit März 2022. Besonders Nordamerika kehrte nach zwei Monaten mit Abflüssen zu starken Zuflüssen zurück. Auch Asien vermeldete eine hohe Nachfrage, während Europas Zuflüsse moderater ausfielen. Die Bestände erreichten mit 3.353 Tonnen das höchste Niveau seit Juli 2023.
Nordamerikanische ETFs verzeichneten mit 6,8 Mrd. US-Dollar den stärksten Februar-Zufluss aller Zeiten. Europa verzeichnete hingegen nur moderate Zuflüsse von 151 Mio. US-Dollar. Während Großbritannien leichte Abflüsse meldete, verzeichneten Deutschland und die Schweiz wieder Zuwächse. Asiatische Gold-ETFs verzeichneten 2,3 Mrd. US-Dollar starke Zuflüsse. Zum einen sorgten wirtschaftliche Unsicherheiten und schwankende Aktienmärkte dafür, dass Anleger vermehrt in sichere Anlagen wie Gold investierten.
Der Baidu-Suchindex für das Keyword 'Gold' erreichte gar den höchsten Stand seit 2013, was das verstärkte Interesse der chinesischen Bevölkerung widerspiegelt. Der chinesische Goldpreis stieg aufgrund von Währungsschwankungen und der starken Nachfrage weiter an, was Gold als Anlageklasse zusätzlich attraktiver machte. Die chinesische Regierung signalisierte zudem eine lockere Geldpolitik, was die Inflationserwartungen befeuerte und Investoren weiter in Gold trieb.
Trumps Strategische Bitcoin-Reserve: Enttäuschung für den Kryptomarkt
Präsident Trump hat per Executive Order eine vermeintliche Strategische Bitcoin-Reserve eingerichtet, die jedoch ausschließlich aus Bitcoin bestehen wird, die durch straf- oder zivilrechtliche Beschlagnahmungen an die US-Regierung gefallen sind.
Der Vorteil ist, dass so keine zusätzlichen Kosten für den Steuerzahler entstehen. Der Nachteil für die Bitcoin-Community, es bleibt eigentlich alles beim Alten und die erhofften, den Preis stützenden Käufe, wird es nicht geben. Die Strategische Bitcoin-Reserve gibt es nun zwar auf dem Papier, womit Trump ein wichtiges Wahlversprechen eingelöst hat. Praktisch ist es jedoch eine Luftnummer, da sich nichts verändert hat, außer dass man aktuelle Bestände und künftige Zuflüsse vorerst nicht mehr verkaufen wird. Ziel sei es, von weiteren Kursgewinnen zu profitieren.
Die US-Regierung besitzt aktuell schätzungsweise 200.000 Bitcoin und der Erlass ordnet nun eine umfassende Prüfung der staatlichen Bestände an. Zusätzlich wird eine U.S. Digital Asset Stockpile geschaffen, die weitere beschlagnahmte digitale Vermögenswerte umfassen wird. Das Finanzministerium soll diese Vermögenswerte "verantwortungsbewusst verwalten". Die Ministerien für Finanzen und Handel wurden ermächtigt, budgetneutrale Strategien zur Bitcoin-Erweiterung zu entwickeln, solange keine Mehrkosten für Steuerzahler entstehen.
Nach Bekanntgabe der enttäuschenden Fakten fiel der Bitcoin-Kurs um rund 3.000 US-Dollar unter das Niveau vor Ankündigung einer Reserve. Eine echte strategische Bitcoin-Reserve, durch die Bitcoins tatsächlich auf dem freien Markt erworben würden, müsste erst durch den Kongress genehmigt werden, was als unwahrscheinlich gilt.