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Der Abwärtstrend geht weiter

21.05.2025  |  Steve Saville
Die am Dienstag, den 13. Mai, veröffentlichten Zahlen zum Verbraucherpreisindex in den USA haben den Mitte 2022 begonnenen Abwärtstrend fortgesetzt. Wie der folgende Chart zeigt, hat die jährliche Wachstumsrate des US-CPI gerade einen neuen Tiefstand erreicht. Die Wachstumsrate des Kern-CPI ist deutlich höher und wurde unverändert mit 2,8% angegeben, aber die auf das Jahr hochgerechnete Wachstumsrate der letzten drei Monate beträgt nur 2,1%. Somit bewegt sich auch der Kern-CPI in die richtige Richtung. Allerdings sind die Auswirkungen und die Aussichten nicht klar.

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Das letzte Mal, dass die Wachstumsrate des US-Verbraucherpreisindex so niedrig war wie im April dieses Jahres, war im Februar 2021, als die Fed die Geldmenge über ihr QE-Programm aggressiv aufblähte und einen Zielzinssatz von etwa Null beibehielt. Jetzt schöpft die Fed immer noch Geld durch QT und geht davon aus, dass sie ihren Zielzinssatz kurzfristig bei 4,25% bis 4,50% halten wird. Und warum?

Das Hauptproblem besteht darin, dass die Fed keine Möglichkeit hat, zu wissen, wie ihre Geldpolitik aussehen sollte, da die richtigen Zinssätze und monetären Bedingungen diejenigen sind, die ohne die Fed bestehen würden. Die Fed ist das Äquivalent eines riesigen Schraubenschlüssels, der permanent in das geldpolitische Werk geworfen wurde. Das Beste, worauf man vernünftigerweise hoffen kann, ist, dass der Schaden, den sie anrichtet, teilweise von der Privatwirtschaft ausgeglichen wird.

Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Fed das Inflationsproblem verschärft hat, indem sie so eklatant spät mit der Beendigung ihrer lockeren Geldpolitik und dem Beginn ihrer geldpolitischen Straffung in den Jahren 2020-2022 begonnen hat, und nun übermäßig vorsichtig ist, was Maßnahmen zur Lockerung der monetären Bedingungen angeht.

Ein damit zusammenhängender sekundärer Aspekt ist, dass die sich ständig verändernde Zollsituation bei der Fed ebenso für Unsicherheit sorgt wie überall sonst. Die Nachricht, dass sich die Regierungen der USA und Chinas darauf geeinigt haben, die Zölle um 115% zu senken - im Falle der USA von 145% auf 30% und im Falle Chinas von 125% auf 10% - ist zwar positiv, doch gelten die reduzierten Zölle nur für 90 Tage und lassen den durchschnittlichen Zollsatz für US-Importe immer noch bei rund 18% liegen, dem höchsten seit 1934.

Die Zölle werden sich eher negativ auf das Wirtschaftswachstum als positiv auf die Inflation auswirken, aber sie könnten in den nächsten Monaten zu einem Anstieg der offiziellen Inflationszahlen führen, wenn die Wirtschaft in der Zwischenzeit nicht einbricht. Die Entscheidungsträger der Fed sind über diese Möglichkeit besorgt und halten sich daher derzeit mit Schritten in Richtung einer Lockerung zurück.

Aufgrund der Ungewissheit über die Auswirkungen der Zölle ist es möglich, dass die US-Wirtschaft sehr offensichtlich schwach werden muss, bevor die Fed ihren nächsten entscheidenden Schritt zur Lockerung der monetären Bedingungen macht. Wenn dies der Fall ist, wird dies die Schwere der Rezession verstärken, die wahrscheinlich bereits begonnen hat oder bald beginnen wird, obwohl die Langsamkeit der Fed bei der Lockerung nicht die Hauptursache für die Rezession sein wird. Die Rezession wird das Ergebnis jahrelanger Fehlinvestitionen sein, wobei die "politische Unsicherheit" der letzten Monate den letzten Anstoß geben wird.


© Steve Saville
www.speculative-investor.com



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Dieser Artikel wurde am 19. Mai 2025 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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