Thorsten Polleit: Gold ist ein Muss, wenn die US-Schulden außer Kontrolle geraten
29.05.2025 | Redaktion
Die steigende US-Staatsverschuldung veranlasst immer mehr Anleger, in Gold zu investieren, um Sicherheit und Wert zu erhalten, da die Sorgen um die fiskalische Nachhaltigkeit des Landes wachsen. Zwar hält sich der Goldpreis über der Marke von 3.300 $ und verzeichnet auf Wochenbasis solide Zuwächse, doch warnt Marktstratege Thorsten Polleit laut Kitco News vor einer kurzfristigen Korrektur. Er weist darauf hin, dass sich Gold nach wie vor in einem Balanceakt zwischen der Angst vor einer drohenden Rezession und der Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft und des Arbeitsmarktes befindet. Positive wirtschaftliche Entwicklungen oder neue Handelsabkommen könnten den Goldpreis vorübergehend wieder auf etwa 3.000 $ je Unze drücken. Polleit betrachtet solche Einbrüche jedoch als Kaufgelegenheiten, da die langfristigen Aussichten auf höhere Preise durch das schwindende Vertrauen in US-Staatsanleihen bedingt sind.
Die jüngsten Herabstufungen der Kreditwürdigkeit und enttäuschende Anleiheauktionen haben die Zweifel an der Stabilität der US-Schulden verstärkt und damit die Attraktivität von Gold weiter erhöht, so der Bericht. So stufte die Ratingagentur Moody's die US-Staatsverschuldung von AAA auf AA1 herab und änderte gleichzeitig den Ausblick von "negativ" auf "stabil". Dies deute auf eine zunehmende Besorgnis der Anleger hin.
Diese Entwicklung sowie Anzeichen wirtschaftlicher Anspannung aufgrund jahrzehntelanger exzessiver Ausgaben und steigender Schulden haben die Inflationsängste und die wirtschaftliche Unsicherheit verstärkt. Polleit beschreibt die derzeitige Situation als einen prekären Balanceakt: Geldpolitische Reaktionen – sei es in Form von Zinserhöhungen oder Zinssenkungen – könnten nachteilige Auswirkungen haben und zu einer Rezession bzw. Inflation führen. In diesem volatilen Umfeld betont er, dass Gold für Anleger ein wichtiger Vermögenswert ist, den sie halten sollten.
Auch wenn einige Anleger bei den hohen Preisen zögern mögen, weist Polleit darauf hin, dass die Zentralbanken weiterhin bedeutende Goldkäufer sind und eine Untergrenze von etwa 3.000 $ je Unze bilden. Die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit und der Inflationsdruck unterstützen die Attraktivität von Gold und die aktuelle Preiskonsolidierung biete einen strategischen Einstiegspunkt.
Er hebt hervor, dass die Anlegernachfrage zwar unter ihrem Höchststand von 2020 bleibt, insgesamt jedoch ein Aufwärtstrend für Gold zu verzeichnen ist. Anleger sollten prüfen, wie sich Gold in ihr Portfolio einfügen lässt, um die sich bietenden Chancen in einem Umfeld finanzieller Spannungen und steigender Nachfrage seitens offizieller Käufer zu nutzen.
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