Bitcoin – Panik bringt die Trendwende
19.11.2025 | Florian Grummes

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Auf dem Tageschart drückten die Bären den Bitcoin in den letzten sechs Wochen um fast 30% in die Tiefe. Ausgehend vom neuen Allzeithoch am 6.Oktober verlor der Bitcoin über 37.000 USD! Dementsprechend ist der Tageschart jetzt völlig überverkauft. Zudem riecht das Preisgeschehen der letzten fünf Tage seit dem Durchbruch unter 100.000 USD nach Kapitulation. Im Tagesverlauf zeigt sich heute eine erste Reaktion, so dass der Bitcoin aktuell bereits wieder um 93.500 USD handelt. Vermutlich haben wir daher heute das Tief der Korrektur gesehen und der Bitcoin startet jetzt eine Erholung.
Allerdings ist der Weg nach oben mit starken Widerständen gepflastert. Ein erstes Ziel wäre eine alte Widerstandslinie um 97.500 USD. Darüber warten die psychologische Marke von 100.000 USD sowie das 38.2%-Retracement bei 103.355 USD. Der Abstand zur seitwärts verlaufenden 200-Tagelinie (110.436 USD) ist mit über 18% beträchtlich. Dennoch wäre die 200-Tagelinie zusammen mit dem 61,8%-Retracement (112.106 USD) das logische Ziel einer größeren Erholung.
Im Fazit dürfte der Bitcoin heute ein wichtiges Tief markiert haben und sollte sich nun auf den Weg zu einer größeren Erholung machen. Die stark überverkaufte Tages-Stochastik liefert genügend Raum für eine starke Reaktion.
3. Sentiment Bitcoin - Völlig ausgebombte Stimmung

Crypto Fear & Greed Index vom 18. November 2025. Quelle: Bitcoin Magazine Pro
Derzeit steht der „Crypto Fear & Greed Index“ bei 11 von 100 Punkten und signalisiert damit extrem hohe Angst- und Panikzustände unter den Kryptoanlegern. Ein solch niedriger Wert – der tiefste seit über zwei Jahren – spiegelt die anhaltende Unsicherheit wider, die durch eine Kette negativer Entwicklungen ausgelöst wurde: regulatorische Crackdowns in mehreren Ländern, der Kollaps kleinerer Altcoins, Liquidationen in Milliardenhöhe an den Derivatemärkten sowie die anhaltende Abwärtsspirale des Bitcoin-Preises unter die Marke von 95.000 USD. Viele Privatanleger, die noch im Sommer bei Indexwerten jenseits der 80 in Euphorie schwelgten, ziehen nun Kapital ab oder hedgen ihre Positionen.
Historisch gesehen markieren derart extreme Angstwerte jedoch häufig die Trendwende. Tatsächlich folgten in der Vergangenheit auf solche Panikphasen oft starke Erholungsrallyes innerhalb der folgenden zwei bis zwölf Monate. Ob der aktuelle Tiefpunkt bei 89.189 USD bereits den Wendepunkt darstellt oder ob weitere Abverkäufe bevorstehen, bleibt offen – klar ist jedoch, dass der Markt derzeit in einer Phase maximaler emotionaler Belastung steckt, in der rationale Analyse oft von blanker Angst überlagert wird.

CMC Crypto Fear & Greed Index vom 18. November 2025. Quelle: Coinmarketcap
Auch der „CMC Crypto Fear & Greed Index“ von CoinMarketCap meldet mit einem Wert von 16 extrem hohe Panik im Krypto-Sektor.
Zusammenfassend befindet sich der Kryptomarkt in einem Aufgabezustand. Die Stimmung ist so ausgebombt wie seit dem Frühling nicht mehr; genau diese extremen Angstlevel haben in der Vergangenheit jedoch wiederholt die stärksten und nachhaltigsten Anstiege eingeleitet.
4. Saisonalität Bitcoin - Trendwende Mitte November?

Bitcoin Saisonalität vom 18. November 2025. Quelle: Seasonax
Bitcoin folgt seit jeher ausgeprägten saisonalen und zyklischen Mustern, die stark vom Vier-Jahres-Halving-Zyklus geprägt sind: Typischerweise erreicht der Bullenmarkt sein Hoch etwa 12–18 Monate nach dem Halving (das letzte fand im April 2024 statt), wobei historische Peaks meist in der ersten Junihälfte lagen – gefolgt von einer Korrekturphase im Sommer und einem Boden bzw. der Trendwende im Frühherbst bzw. bis Mitte Oktober.