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Bitcoin – Panik bringt die Trendwende

19.11.2025  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
Politisch induzierte Vertrauenskrise

Parallel zur Marktdynamik wächst das Misstrauen gegenüber der politischen Steuerbarkeit der Finanzordnung. Staatliche Eingriffe, wie digitale Zentralbankwährungen oder Vermögensregister, nähren die Angst vor schleichender Enteignung. Der Bürger spürt, dass Freiheit und Geld zunehmend voneinander abhängig werden. Edelmetalle – anonym, unzensierbar, grenzenlos – erscheinen in diesem Kontext nicht nur als Investment, sondern als letzter Rest persönlicher Souveränität.


Gold als Spiegel geopolitischer Machtverschiebungen

Auch im globalen Kontext gewinnt Gold strategisches Gewicht. Der Westen steht vor fiskalischer Überdehnung, während zahleiche Schwellenländer Gold nutzen, um sich vom US-Dollar zu emanzipieren. China, Indien und Russland kaufen kontinuierlich physische Bestände und bauen eine moderne Infrastruktur für goldgedeckte Zahlungssysteme auf. Diese Entwicklung deutet auf eine multipolare Finanzwelt hin, in der Edelmetalle wieder zu monetären Ankern avancieren.


Der Rückzug ins Greifbare

Anleger, die jahrzehntelang dem „Papiergeldkomfort“ vertrauten, entdecken nun die Tugend des Greifbaren. In Krisenphasen behält physisches Gold jene seltene Eigenschaft, die kein Papierversprechen mehr bieten kann: Endgültigkeit! Anders als Bitcoin oder Staatsanleihen hängt sein Wert nicht von der Zahlungsfähigkeit oder Erreichbarkeit Dritter ab.


Zwischen Liquiditätsfalle und Vertrauenskrise

Gleichzeitig wächst die Gefahr einer Deflationsspirale, wenn die Kreditexpansion stockt. In einem System, das Wachstum nur durch neue Schulden erzeugt, wird jeder Liquiditätsrückgang zur existenziellen Bedrohung. Dementsprechend sitzen die Zentralbanken in der Falle: mehr Gelddrucken heißt mehr Inflation, weniger Gelddrucken heißt Systemkollaps. In beiden Fällen gewinnt Gold als Versicherung gegen den Kontrollverlust.


Historische Parallelen und strategischer Ausblick

Ob man Parallelen zu den goldenen 1920er oder den 1970er Jahren zieht – das Muster wiederholt sich: Überschuldung, Verdrängung der Realwirtschaft, Vertrauensbruch, und am Ende Flucht ins Metall. Die Rotation hin zu Gold ist keine Mode, sondern eine Rückkehr zur ökonomischen Vernunft. Je länger das kreditgetriebene System künstlich am Leben erhalten wird, desto heftiger der spätere Ausgleich.


Märkte erzwingen die nächste Zinssenkung

Für den weitsichtigen Anleger ist heute nicht Panik, sondern Vorbereitung gefragt, denn die Politik des „Spielens auf Zeit“ stößt an ihre Grenzen.

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Globale Liquidität, vom 17. November 2025. Quelle: Michael Howell


Während die Federal Reserve ihr QT-Programm am 1. Dezember beendet, bereiten sich die USA parallel auf neue Stimulus-Zahlungen von 2.000 USD pro Bürger vor. Gleichzeitig schürt Japan ein 110 Mrd. USD großes Paket, China sogar eines über 1 Bio. USA. Auch Kanada kehrt zur quantitativen Lockerung zurück, und die globale Anzahl der Zinssenkungen hat bereits 320 in zwei Jahren überschritten. Weltweit erreicht die Geldmenge M2 mit Bio. USD neue Rekordstände.

Diese Maßnahmen markieren keine Stabilisierung, sondern die erzwungene Kapitulation vor einer drohenden Kreditklemme. Dies ist der verzweifelte Versuch, ein hochverschuldetes System künstlich am Leben zu erhalten und je länger der Kollaps hinausgezögert wird, desto größer wird das finale Leid. Die Märkte diktieren damit den Zentralbanken die Richtung: zurück zu billigem Geld – und unweigerlich auf den Pfad einer neuen Inflationswelle.


Gold wird den Bitcoin unterm Strich weiter outperformen

Bitcoin und vor allem Gold & Silber bilden die letzten Bollwerke gegen diese heraufziehende Papiergeldflut. Während Papiervermögen wie Aktien, Anleihen und Versicherungen in der kommenden Neuordnung an Substanz verlieren und buchstäblich verdampfen, behalten Edelmetalle ihre Wertkonstanz – sie entziehen sich sowohl der Enteignung als auch der Kontrolle digitaler Zentralwährungen. Wir erwarten, dass sowohl Gold als auch Silber nach der aktuellen Verschnaufpause im kommenden Jahr neue Rekordstände erreichen und damit erneut sämtliche Papieranlageklassen hinter sich lassen werden.

Auch für Bitcoin dürften die absehbaren globalen Liquiditätsausweitungen ein freundliches Umfeld schaffen. Die laufende Kapitulation im Kryptomarkt – größer als während der COVID‑Krise oder dem FTX‑Desaster – hat das überschüssige Leverage aus dem System gespült und damit den Nährboden für den nächsten Bitcoin‑Aufschwung geschaffen. Nominal gemessen in US-Dollar und Euro sollte er deutlich zulegen, real in Gold bewertet jedoch kaum teurer werden – ein Beleg für die fortbestehende monetäre Dominanz des Edelmetalls.

Kurzum: Sobald die Vereinigten Staaten den Schalter endgültig auf ein neuerliches Quantitative Easing umlegen, wird das große Finale eingeläutet – mit dem Endpunkt einer inflationären Entwertungsspirale, die unweigerlich an die Weimarer Hyperinflation erinnern wird.


7. Fazit: Bitcoin - Panik bringt die Trendwende

Nach dem starken Kursrutsch steckt der Kryptomarkt in der Krise und ist geprägt von hoher Unsicherheit sowie einer stark überverkauften Lage. Die laufende Bitcoin-Kapitulation ist größer als jene während der COVID-Krise oder dem FTX-Debakel. Trotzdem eröffnet die Bereinigung der übertriebenen Spekulation jetzt die Grundlage für eine nachhaltige Erholung. Diese könnte den Bitcoin in den kommenden Monaten nicht nur zurück über 100.000 USD führen, sondern darüber hinaus auch die 200-Tagelinie im Bereich um 110.000 bis 112.000 USD anpeilen.

Bei den Edelmetallen sollte sich der Bullenmarkt ab Mitte Dezember oder spätestens im Januar fortsetzen, angetrieben von geopolitischen Spannungen, der Flucht in sichere Werte und der ungelösten globalen Schuldenkrise. Während Bitcoin nominell in US-Dollar und Euro wieder zulegen dürfte, bleibt seine Bewertung in Gold bestenfalls stabil, was die fortgesetzte Bedeutung des Edelmetalls als monetären Anker unterstreicht.

Die langfristige Kapitalmarktrotation begünstigt weiterhin Gold und Silber als robuste Schutzwerte gegenüber der drohenden Inflation und den zunehmend fragilen Papiervermögen wie Aktien, Anleihen und Versicherungen. Neue Liquiditätsausweitungen und absehbare Stimulus-Programme rund um den Globus zwingen die Zentralbanken zurück auf den Pfad der Zinssenkungen. Die nächste Papiergeldflut wird eine erneute Inflationswelle unausweichlich machen. Diese Bedingungen sprechen für einen weiteren starken Anstieg der Edelmetallpreise in den kommenden Monaten und Jahren – ein Trend, der die klassischen Finanzwerte weiter hinter sich lassen wird.


© Florian Grummes
www.midastouch-consulting.com


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