Clem Chambers: Japans Schuldenbombe platzt – Edelmetalle als Fluchtwährungen
28.11.2025 | Redaktion
Das globale Finanzsystem steht vor einem gewaltigen Schock, der durch die Schuldenkrise Japans und den starken Anstieg der Rendite seiner zehnjährigen Anleihen auf den höchsten Stand seit 2008 ausgelöst wurde, erklärt Clem Chambers in einem Interview mit ITM Trading. Dieser plötzliche Anstieg habe den langjährigen Yen-Carry-Trade zunichte gemacht, einen globalen Liquiditätsmechanismus im Wert von 1,2 Billionen Dollar. Er ermöglichte es Institutionen, sich günstig in Yen zu verschulden und das Geld in renditestärkere Anlagen wie US-Staatsanleihen, Tech-Aktien und Kryptowährungen zu investieren. Da die Kreditkosten nun steigen, löst sich der Carry Trade auf und zwingt die globalen Märkte in eine Liquiditätskrise, heißt es weiter.
Während die Fonds versuchen, ihre Positionen zu schließen, schwanken die Vermögenspreise stark: Schlechte Aktien steigen, gute fallen und Kryptowährungen brechen ein. Gold und Silber halten sich jedoch stabil und auch Platin gewinnt aufgrund seines begrenzten Angebots und der steigenden industriellen Nachfrage an Aufmerksamkeit. Dies sei nicht nur eine typische Marktkorrektur, sondern eine Sicherheitenkrise, die tiefere systemische Probleme offenbart.
Auch das US-Finanzsystem stehe unter Druck, da die Reverse-Repo-Salden einbrechen und die Banken auf Notfallliquidität zurückgreifen müssen, so Chambers. Die Zentralbanken, insbesondere die Federal Reserve, befinden sich in einer Zwickmühle: Entweder riskieren sie eine Inflation durch eine Ausweitung der Geldmenge, oder sie lassen die Märkte in eine ausgewachsene Krise abgleiten. Da Währungen wie der Yen, der Dollar, der Euro und der Yuan unter Druck stehen, fände laut Chambers derzeit ein globaler Währungskrieg statt.
Gold und Silber werden zunehmend als sichere Anlagewerte angesehen. Analysten prognostizieren einen deutlichen Aufwärtstrend für Gold – möglicherweise auf 8.000 Dollar bis 10.000 Dollar – angesichts zunehmender geopolitischer Spannungen. Auch Platin steht vor einem Aufschwung, der durch das begrenzte Angebot und die wachsende industrielle Nachfrage angetrieben wird. Diese Krise sei jedoch mehr als nur ein Marktgeschehen, meint Chambers: Sie markiert den Beginn einer globalen Währungsneustrukturierung.
Für diejenigen, die die Zeichen der Zeit erkennen, ist es jetzt an der Zeit, sich vorzubereiten, heißt es. Angesichts schwindender Liquidität und wachsender Schuldenberge könnten Gold, Silber und Platin die letzten verlässlichen Formen der Vermögenssicherung sein.
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