Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Platinpreis vor Entscheidung - Konjunkturpessimismus nimmt zu

13.04.2012  |  Markus Blaschzok
In den letzten zwei Wochen verzeichneten die Aktienmärkte den stärksten Kursrutsch seit Dezemberg 2011. Der S&P 500 verlor 4,6%, der DAX 6,7% und der Dow Jones lediglich 3%. Alle Indizes haben jetzt charttechnische Unterstützungen erreicht, die noch Halt bieten. Nachdem die Konjunkturmeldungen bisher durchwachsen waren, die chinesische Wirtschaft nurmehr mit 8,1% wuchs und sich die Lage in Spanien wieder verschärft, wird dem Markt langsam klar, dass die Hausse des ersten Quartals primär liquiditätsgetrieben und fundamental unbegründet sein könnte.

Das Wirtschaftswachstum in China ist das Niedrigste seit drei Jahren, was nicht verwundert, da die Fehlallokationen dort immer größer und untragbarer werden. Es ist landläufig bekannt, dass ein Wachstum in China nur noch durch Infrastruktur- und Städtebaumaßnahmen erreicht wird, die mit einer gesunden und nachhaltigen Entwicklung des Landes nichts zu tun hat. Die unausweichliche Rezession in den westlichen Ländern, wird dann auch eher früher als später die Dominosteine im Reich der Mitte zum Fallen bringen. In Spanien borgten sich die hiesigen Banken von der EZB 316 Mrd. Euro im März und damit doppelt so viel, wie im Vormonat. Die Preise für Kreditausfallversicherungen legten daraufhin sofort zu.

Nebst George Soros, der diese Woche Deutschland für seine Haushaltsdisziplin im TV rügte und der BRD eine Mitschuld an der Eurokrise zuwies [sic] gab auch der US-Ökonom Joseph Stiglitz ein Statement ab. Ähnlich wie Soros kritisierte er die Sparanstrengungen. Diese verstärkten den Abschwung in vielen Ländern weshalb in kurzer Zeit eine zweite Rezession drohe. So mache "eine Überdosis Sparen nur alles schlimmer.“ Weltweit gebe es kein Beispiel dafür, dass Kürzungen von Löhnen, Renten und Sozialleistungen ein krankes Land genesen ließen.“ Wenn man Herrn Stiglitz seine ökonomische Kompetenz nicht absprechen will, dann muss man an der Redlichkeit der Motive, die ihn zu so einer Aussage veranlassen, zweifeln.

Die Frage ist wen er damit meint, da jeder Euro, der nicht sinnlos durch den Staat aufgerieben und verschwendet wird, ein Euro ist, der die natürlichen Bedürfnisse der Bevölkerung befriedigt und Resourcen sinnvoll und nachhaltig alloziert, was den Wohlstand der breiten Bevölkerung erhöht. Die Naturgesetze sowie die Gesetze der Ökonomie lassen sich nicht durch sozialistische Utopien, wie sie hier Herr Soros und Herr Stiglitz in diesen Fällen eher manipulativ zum Besten geben, aufheben.


Weitere Entwicklungen

  • Die Großhandelsverkaufspreise lagen im März 2012 um 2,2% gegenüber dem Vorjahr. Im Vormonat betrug der Anstieg noch 2,6%, was etwas den Druck von den Konsumentenpreisen nimmt. Primär sind Mineralerzeugnisse im Index für den Anstieg derzeit verantwortlich. Die Verbraucherpreise stiegen um 2,1% zum Vorjahr und lag 0,3% höher als im Vormonat. Primär wurde der Indexanstieg durch Mineralölerzeugnisse (+6,7%) aber auch Nahrungsmittel (+3,1%) verursacht. Die Großhandelspreise stiegen seit 2009 um fast 20% an, was der realen Geldentwertung näher kommen dürfte, als der heterogene Verbraucherpreisindex, der im gleichen Zeitraum nur um 5,2% anstieg.

Open in new window

  • Die US-Konsumentenpreise stiegen um 0,3% zum Vormonat und um 2,7% im Jahresvergleich im Monat März. Auch hier waren Mineralölerzeugnisse (+4,6%) und Nahrungsmittel (+3,3%) von den stärksten Preissteigerungen betroffen. Der Konsumentenpreisindex in den USA stieg seit Anfang 2009 um 8,7% an und stieg damit stärker als sein deutsches Pendant. Mit 2,7% befindet sich der Index über der neuen statistischen Zielmarke von 2%, die sich das FED-System vor einigen Monaten setzte.

Open in new window

  • Die Produktion in der Gesamtindustrie ohne Baugewerbe stieg im Euroraum im Monat Februar um 0,5% gegenüber dem Vormonat an. Zum Vorjahr ist ein Minus von 1,8% zu verzeichnen. Wir erwarten in den kommenden zwei Jahren einen weiteren Rückgang der Produktion, der die Tiefs von Anfang 2009 noch unterschreiten wird.

Open in new window

  • Die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe hatten im Wochenvergleich leicht um 13.000 auf 380.000 Anträge zugelegt, was höher war als erwartet. Da das FED nochmals bekräftigt hatte, dass der Leitzins bis 2014 auf dem aktuellen Niveau verharren solle, hatten die Arbeitsmarktdaten keine Auswirkung auf den Markt.





Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"