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Die europäische Politik im Fokus der Finanzmärkte …

25.04.2012  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.30 Uhr) bei 1.3195 nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im europäischen Handel bei 1.3189 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 81.40. In der Folge notiert EUR-JPY bei 107.40, während EUR-CHF bei 1.2016 oszilliert.

Nachdem wir am Montag die schwachen Einkaufsmanagerindices und wieder zunehmende Risikoaversion - ausgehend von den Ereignissen in den Niederlanden und Frankreich - zu verarbeiten hatten, fassten die Märkte gestern wieder Fuß.

Die noch zu Wochenbeginn vorherrschende schlechte Stimmung an den Aktienmärkten wurde gestern durch sachliche Diskontierung der Fakten etwas aufgehellt. Viele Investoren griffen bei Schnäppchenpreisen wieder zu. Getreu dem Motto „Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird“ wich gestern die Risikoscheu in geringem Umfang aus dem Markt. Langsam aber sicher scheinen sich die Marktteilnehmer mit den Gegebenheiten anzufreunden, dass kurzfristig politische Stabilität nicht überall hergestellt werden kann. So ist in den Niederlanden von Neuwahlen frühestens im September auszugehen.

EUR/USD zeigte trotz der Turbulenzen um die europäischen Kernstaaten Niederlande und Frankreich seine Stärke. Auch die schlechten Nachrichten bezüglich der griechischen Situation, die die hellenische Notenbank mit den Worten "Nachlässigkeiten und Verzögerungen hätten die Schuldendynamik in den letzten beiden Jahren beschleunigt“ analysierte, konnten dem EUR nichts anhaben. Spanien und die Niederlande agierten mit ihren Auktionen am Finanzmarkt erfolgreich - auch von dieser Seite gab es keine Störfeuer.

Die Unterstützung bei 1.3150 hielt und so bekamen einige Investoren kalte Füße und deckten ihre Positionen wieder ein. Der Euro übersprang zweitweise sogar die 1.3200-Marke und ringt zurzeit mit diesem Widerstand. Nimmt EUR/USD in der Folge die Hürden 1.3220 und 1.3270, wäre die Richtung zu 1.3300 erst einmal freigeräumt.

Nach unten sehen wir unverändert die 1.3110 als wichtige Unterstützung an, die vor einem Rückfall gen 1.3005 und 1.2980 bewahrt. Die Investoren erhoffen sich heute durch die US-Notenbank FED Hinweise auf die künftige Zentralbankpolitik.

Sollte jetzt nicht kurzfristig ein Weg aus der Range eingeschlagen werden, können wir damit rechnen, dass sich der Markt in Stellung bringt und die Wahlen in Frankreich und Griechenland am 06. Mai als nächstes auf die Agenda nimmt.

Die gestrigen Daten aus den USA waren durchwachsen und konnten den Dollar nicht stützen. Heute bleibt es an der Datenfront beschaulich, wir erwarten lediglich den Auftragseingang langlebiger Güter.

Der Case Shiller Hauspreisindex im 20 Städtevergleich lag im Berichtsmonat Februar bei -3.5% nach zuvor -3.8% im Jahresvergleich. Erwartet wurde der Wert mit -3.4%. Auch auf Monatsbasis waren die Zahlen mit -0.8% schwächer als mit 0.6% prognostiziert. Wir befinden uns weiter nahe dem Boden, wie der nachfolgende Chart verdeutlicht.

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Die Neubauverkäufe in den USA verlaufen weiterhin sehr schleppend. Die Schätzung für März wurde mit 328.000 Einheiten zwar um 8.000 übertroffen, aber auch hier zeigt sich das darbende Niveau der letzten Monate. Der Vormonat wurde zuvor noch von 313.000 auf 353.000 Einheiten revidiert. Der aufkommende Hoffnungsschimmer Ende 2011 hat wieder einen Dämpfer hinnehmen müssen.

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Das US-Verbrauchervertrauen nach Lesart des „Conference Board“ wurde für den Monat April mit 69.2 Zählern festgestellt. Im Vergleich zum Vormonat (revidierter Wert 69.5) ergibt sich eine Abnahme um 0.3. Auch dieser Wert liegt leicht unter den Erwartungen von 69.7 Punkten.

Die Erwartungen verringerten sich auf 81.1 nach zuvor 82.5, während die aktuelle Lage deutlich besser mit 51.4 nach zuvor 49.9 beurteilt wurde und den höchsten Wert seit drei Jahren darstellt.

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Der “Richmond Fed Manufacturing Survey” stieg nach dem letzten Rücksetzer auf 7 Zähler wieder deutlich an auf nunmehr 14. Die Subindices tendierten zwar uneinheitlich, besonders gut erholt zeigt sich der Bereich "Beschäftigung“ mit 10.0 nach zuvor 6.0 Zählern im März. Ein Wert von über 0 bedeutet Expansion in diesem Sektor.

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Wir wünschen viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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