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Märkte sehnen Lösung für Griechenland herbei

22.11.2012  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (08.07 Uhr) bei 1.2850, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im europäischen Handel bei 1.2742 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 82.53 In der Folge notiert EUR-JPY bei 106.05, während EUR-CHF bei 1.2048 oszilliert.

Eigentlich befinden wir uns in bekannten Fahrwassern. Die Politik hat es Anfang dieser Woche wieder nicht geschafft, sich auf eine große Griechenland-Lösung zu verständigen. Die Verbalakrobatik von Herrn Juncker ließ zwar auf konstruktive Gespräche schließen, aber die Märkte verlangten in der Vergangenheit praktische Lösungen und keine Diplomatensprache (..extensive Gespräche..).

Nun scheint sich das Blatt aber zu Gunsten der Eurozone zu wenden. Die angestrebte Lösung um Griechenland wurde letzten Dienstag sehr schnell auf den kommenden Montag verschoben. Es sollen noch Details zu klären sein. Die Märkte reagierten nicht wie in den letzten Monaten häufig beobachtet sehr sprunghaft und nervös, sondern geben jetzt den Euro-Finanzministern einen Vertrauensvorschuss.

Frau Merkel äußerte sich im Vorfeld und stelle einmal mehr klar, dass Griechenland im Euro bleiben soll. Sie ließ auch durchblicken, dass Montag mit einer Lösung gerechnet werden kann. Sie sagte: "Ich glaube, es gibt Chancen, man weiß es nicht, am Montag dann eine Lösung zu haben“. Auch Wolfgang Schäuble äußerte sich zuversichtlich:"Am Montag werden wir einen entsprechenden Beschluss fassen.“

Es wird auf eine last-minute Rettung herauslaufen. Das verschuldete Land braucht dringend kurzfristig 14 Mrd. EUR um eine Pleite abwenden zu können. Griechenland hat geliefert und alle Voraussetzungenerfüllt, die ihnen zur Auszahlung der nächsten Hilfstranche auferlegt wurden. Nun kommen wir dem D-Day sehr nahe…

Damit dürfte der Fokus der beiden letzten Handelstage klar sein. Heute erwarten wir keine großen Impulse, da in den USA Feiertag ist und von der Datenfront bis auf den Ifo-Geschäftsklima Index keine weiteren Zahlen zur Veröffentlichung anstehen.

Heute Morgen haben wir eine erfreuliche Meldung ausder Eurozone zu vermelden. Die Einkaufmanagerindices von Markit für Frankreich undDeutschland tendieren zwar weiterhin unter der Wachstumsschwelle, konnten aber trotzdem positive Akzente setzen.

Die Flash Schätzung für Frankreichs Industrie kam mit 44,7 nach 43,7. Die Dienstleistungen wurden mit 46,1 nach 44,6 veröffentlicht. Beide Werte lagen deutlich oberhalb der Erwartungen.

Für Deutschland lag der Industriewert bei 46,8 nachzuvor 46,0. Die Dienstleistungen fielen etwas schwächer als im Vormonat aus. Im November stellte sich der Wert auf 48,0 nach 48,4. Zu dem positiven Tenor aus der Eurozone kommen erfreuliche Daten aus China. Der HSBC Einkaufsmanagerindex konnte hier die relevante Wachstumsschwelle nach über einem Jahr wieder überspringen.

Die Weltwirtschaft wartet jetzt auf Impulse aus Euroland, damit der bremsende Klotz am Bein endlich entfernt werden kann und die Konjunktur wieder Fahrt aufnehmen kann. Blicken wir kurz auf die Zahlen von Gestern:

Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sanken in dervergangenen Woche auf 410.000 nach zuvor 451.000. Es sind immer noch Nachwirkungen von Sandyzu spüren, nachdem in der Vorwoche der Höchstwert erreicht wurde. Somit sind die aktuellenZahlen immer noch mit Vorsicht zu genießen und werden sich voraussichtlich in der nächsten Zeit weiter glätten.

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Der Wert für das Verbrauchervertrauen im November stellte sich auf 82.7 nach zuvor 84.9. Zwar wurde ein leichter Rückgang im Vorfeld favorisiert (84.5), die tatsächliche Entwicklung lag jedoch darunter. Nach und nach wird das Momentum vom "fiscal cliff“ dominiert.

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Der Frühindikator des Conference Boards lag im Oktober bei 0,2% nach revidierten 0,5% im September. Damit kann von einem moderaten Wachstum im ersten Quartal 2013 ausgegangen werden. Besonders die Nachfrage nach größeren Verbrauchsgütern beeinflussten die Indikatoren.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR USD favorisiert. Erst ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.2580 - 1.2900 eröffnet neue Opportunitäten.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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