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Moody`s stuft Griechenland herab - EUR/USD wieder leicht runter

08.03.2011  |  Folker Hellmeyer
EUR/USD notiert aktuell bei 1.3940 - über Nacht wurden keine Kurse mehr über 1.4000 gehandelt (höchster Kurs 1.3989). Auch EUR/JPY kommt ein wenig zurück (aktuell 114.90). USD/JPY ist mit 82.45 eher fest.

Moody`s stuft Griechenlands Rating um drei Stufen von Ba1 auf B1 zurück. Der Ausblick bleibt "negativ". "Die Sparmaßnahmen und Strukturreformen, die für eine Stabilisierung der Schulden notwendig sind, bleiben sehr ambitioniert und großen Umsetzungsrisiken ausgesetzt. Möglicherweise komme das Land nicht um eine Umschuldung herum." Nach den Anstrengungen, die Griechenland bislang unternommen hat, ist dies natürlich ein Rückschlag. Die griechische Regierung fühlt sich von dieser Beurteilung falsch analysiert und ging auch direkt im Anschluß in die Offensive:"

Die schlechtere Beurteilung der Zahlungsfähigkeit ist völlig ungerechtfertigt. Der Entscheidung liegt keine objektive und ausgeglichene Bewertung der Lage zugrunde. Der Schritt zeigt vielmehr, daß Rating-Agenturen stärker kontrolliert werden müßten. In Zeiten einer schwachen Weltwirtschaft und nervöser Märkte kann eine unausgewogene und ungerechtfertigte Entscheidung, wie die von Moody`s heute, zu einer zerstörerischen, sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden.“ Dies ließ das Athener Finanzministerium verlauten.

Den Euro konnte diese Meldung nur kurz beeindrucken. Es ging zunächst bergab auf 1,3950 - bevor dann der neue Anstieg begann. Dieser hat uns über die 1,4000 geführt. Der Markt reagiert auf derartige Veröffentlichungen nunmehr kaum noch. Dies war vor einigen Monaten noch ganz anders. Der Euro wäre da zerissen worden. Die Wahrnehmung an den Märkten ist momentan einseitig auf die Zinsseite gerichtet. In Erwartung steigender EUR-Zinsen scheint es nur noch eine Richtung zu geben.

Aus meiner Sicht ist es möglich, daß die Probleme der südeuropäischen Länder in den nächsten Wochen wieder etwas mehr in den Fokus geraten und auch Einfluß auf die Kurse haben werden. Deutlichere Korrekturen in EUR/USD wären die Folge. Allerdings tagen auch die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone ab Freitag. Dort soll u.a. diskutiert werden, ob die Zinsen für die "Rettungsschirm-Länder" gesenkt und die Kredite verlängert werden. Dies hat EU-Währngskommissar Rehn heute bereits in Aussicht gestellt. Wir werden sehen, ob dies die Märkte dauerhaft zufriedenstellen kann. Ich denke nicht….

Heute stehen keine wesentlichen Daten zur Veröffentlichung an.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein nachhaltiges Unterschreiten der Bandbreite 1,3420-1,3450 neutralisiert den positiven Bias des Euro.

Viel Erfolg!


© Stephan Beilke
Bremer Landesbank





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