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Edelmetalle Aktuell für die 6. KW 2013

11.02.2013  |  Sonia Hellwig
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

Wie erwartet handelte Gold vergangene Woche in einer Spanne von ca. 1.662,00 - 1.685,00 $/oz erneut seitwärts. Eindeutige Impulse, die das Metall nachhaltig in die eine oder andere Richtung hätten treiben können, blieben aus. Die unveränderte Haltung zum Leitzins seitens Bank of England und Europäischer Zentralbank war erwartet. Allerdings wurde der zwischenzeitlich auf bis über 1,37 gestiegene EUR/USD Kurs von Draghi als bedenklich für die wirtschaftliche Erholung Europas gesehen und fiel, kurzzeitig gemeinsam mit Gold, am Donnerstag zurück auf aktuell 1,3389.

Der World Gold Council wird zwar erst in Kürze melden, ob im letzten Jahr Indien oder China der weltweit größte Importeur von Gold gewesen ist. Doch schon jetzt ist eindeutig, dass Chinas Importe aus Hong Kong in 2012 deutlich zugenommen haben: Netto wurde ein Rekordvolumen von 557,5 Tonnen Gold aus der ehemalig britischen Kolonie ins geholt. Dies entspricht einer Erhöhung von 47% im Vorjahresvergleich und zeugt von der massiven Nachfrage des Landes.

Im Zuge der erhöhten Einfuhrzölle auf Gold kam von der Reserve Bank of India am Mittwoch zudem die Empfehlung, die Einfuhren zu reduzieren und anstelle dessen nicht-physische Produkte anzubieten. Solche Maßnahmen werden Indiens Nachfrage - wie auch bezweckt - künftig dämpfen. Der Bedarf aus China, bei stetig wachsender Bevölkerung, zunehmendem Wohlstand und Zentralbankkäufen, wird demnach Indiens Nachfrage wohl erstmalig übersteigen. Lange schon wird sie nicht mehr von der eigenen Produktion gedeckt (ca. 400t in 2012), obgleich China als weltweit größter Produzent des Metalls gilt.

Für diese Woche erwarten wir erneute Seitwärtsbewegung im Gold. Die physische Nachfrage wird aufgrund der Chinesischen Lunar New Year Feierlichkeiten gedämpft ausfallen und das entsprechend geringere Handelsvolumen kann den Markt sensibler reagieren lassen und für entsprechende Volatilität sorgen.


Silber

Der Preis für eine Unze Silber bewegte sich in der Berichtsperiode zwischen 31,26 $ und 32,09 $ und notiert aktuell bei 31,48 $. Für fallende Preise sorgte letzten Donnerstag die Aussage eines FED-Mitglieds. Evans teilte mit, dass es Überlegungen gäbe, das Programm zur Stützung der amerikanischen Wirtschaft (Quantitative Easing) einzustellen, auch wenn das daran geknüpfte Ziel einer Arbeitslosenquote von maximal 7% nicht erreicht werden würde.

Wir konnten in der letzten Woche eine erhöhte industrielle Nachfrage nach Silber aus Amerika und Osteuropa verzeichnen. Ebenso sahen wir eine erhöhte Investmentnachfrage aus Indien. Analog dazu vermeldete auch die US-Mint Rekordverkäufe von Silbermünzen. So wurden im Januar ca. 7,5 Millionen Unzen vertrieben (+ 23% gegenüber dem Vorjahr).

Unterstützung erfährt Silber bei 31,75 $/oz, einen Widerstand bei 33,00 $/oz. Diese Woche könnten die Preise zum Beispiel durch die Rede von Mario Draghi in Spanien sowie das EU-Finanzministertreffen am 12. Januar beeinflusst werden. Auch die am Donnerstag veröffentlichte Target Rate der Bank of Japan sowie Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt verschiedener Europäischer Länder dürften am Donnerstag in den Fokus rücken.


Platin

Platin konnte sich in den letzten Tagen wie erwartet über der wichtigen Marke von 1.700,00 $/oz etablieren und notiert somit weiterhin auf einem 17 Monatshoch. Im Hoch erreichte das Metall Kurse von über 1.740,00 $/oz. Gestützt wurden diese hohen Kurse durch Spekulationen sowie die angespannte Situation in Südafrika.

Für etwas Entspannung sorgte die Nachricht von Lonmin. Der weltweit drittgrößte Platinproduzent konnte im letzten Quartal 2012 19% mehr Platin fördern als erwartet. Zudem plant das Unternehmen seine Produktion bis Juni 2013 wieder auf dem Niveau, welches vor Beginn der Streiks herrschte, zu etablieren.

Zudem beabsichtigt der weltweit größte Platinproduzent Anglo American Platinum, umgerechnet ca. 8,5 Mrd. Euro über die nächsten zehn Jahre in Süd Afrika zu investieren. Gemäß Anglo dient die Umstrukturierung der Nachhaltigkeit sowie dem Schutz der ca. 45.000 Angestellten. Einige Wochen zuvor kündigte der weltweit größte Platinproduzent noch an, vier Minen zu schließen, wodurch 14.000 Arbeiter ihren Job verlieren würden. In den jetzigen Planungen beabsichtigt Anglo einen neuen Arbeitsplatz für diese Arbeiter finden zu wollen. Aufgrund des Chinese New Year erwarten wir in der kommenden Woche erfahrungsgemäß eine verhaltene industrielle Nachfrage. Wir sehen den Platinpreis durch die Unruhen in Südafrika weiterhin gut unterstützt.


Palladium

Palladium hält sein im Vergleich zu den letzten Wochen hohes Niveau und notiert aktuell bei 755 $/oz. Somit befindet sich Palladium ebenfalls auf einem 17 Monatshoch. Es bleibt abzuwarten, ob das Metall weiter steigt und die nächste wichtige Marke von 775 $/oz überschreitet oder ob die hohen Kurse zu Gewinnmitnahmen führen.

Im Gegensatz zum schwächelnden Europäischen Automobilmarkt wird Palladium aktuell durch Zahlen der Chinesischen bzw. Amerikanischen Automobilbranche gestützt. Auch wir konnten wir letzte Woche Nachfrage aus der Chemie- bzw. Automobilindustrie verzeichnen. Weiterhin verstärken Daten aus der Schweiz die bereits von Johnson Matthey prognostizierte These, dass die Lagerbestände des Russischen Palladiums nahezu aufgebraucht sind. Somit deuten die fundamentalen Daten aktuell eher auf steigende Preise hin.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Bei unveränderten Preisen im Ruthenium und Iridium konnten wir für Ruthenium eine verhaltene Nachfrage aus der Chemieindustrie verzeichnen. Insbesondere Ruthenium scheint auf aktuellem Niveau gut unterstützt. Beide Metalle handeln aktuell unverändert in Bandbreiten von 65,00 $/oz – 85,00 $/oz bzw. 985,00 $/oz - 1.025,00 $/oz. Rhodium hat leicht zugelegt (aktuell 1.175,00 $/oz - 1.225,00 $/oz). In Anlehnung an Platin wird auch Rhodium durch die aktuelle Situation in Südafrika unterstützt. Zudem sehen wir aktuell aber eher eine spekulativ getriebene Nachfrage.


© Sonia Hellwig, Senior Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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